Die Boutique am Phoenix-See ist geschlossen, aber die ausgestellte Kleidung, Schuhe und Deko-Artikel sind trotzdem nicht unerreichbar. © Susanne Riese

Phoenix4 am Phoenix-See

Geschlossene Boutique, aber rappelvoller Supermarkt: „Ich könnte heulen“

Der Mode-Laden Phoenix4 gehört zu den ersten und beliebten Läden am Phoenix-See. Wegen des Lockdowns bleibt die exklusive Ware derzeit liegen. Doch jetzt startet eine neue Art von Verkauf.

Hörde

, 18.02.2021 / Lesedauer: 3 min

Simone Hellmann, Chefin des Fashion-Stores Phoenix4 am Phoenix-See, lässt sich nicht so schnell ihre Laune und Zuversicht verderben. Nach neun Wochen Lockdown aber sagt sie: „Ich schlafe nicht mehr gut.“

Sie sehe die viele Ware im Laden und könnte verzweifeln. „Wir brauchen den Platz für die neue Ware. Und wir brauchen auch das Geld.“ Die liefernden Firmen machten Orderdruck und beschweren sich, wenn die Bestellmengen gering ausfallen. „Da macht auch das Einkaufen gar keinen Spaß.“ Zumal ja auch nicht sicher ist, wann und wie es denn nun wirklich weitergeht.

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Natürlich wollen die Lieferanten auch Geld sehen. Die Werte aber stehen noch unverkauft im Laden, und die Kosten für Miete, Strom und anderes laufen weiter; ein Teufelskreis.

„Ich muss die Sachen mit 70 Prozent Rabatt rauskicken, da zahlt man drauf. Aber was soll ich machen? Wenn es jetzt wärmer wird, will sie niemand mehr haben. Alle wollen neue Ware und frische Farben.“

In den Geschäften am Phoenix-See ist nicht viel los in diesen Tagen. Hochgestellte Tische beim Isländer werden zur Kulisse für Modefotos. © Hellmann

Mit allen Mitteln versuchen Simone Hellmann und ihr Team, die Wintersachen an den Mann und die Frau zu bringen. Fast täglich posten sie bei Facebook und Instagram Fotos von schicken und extrem reduzierten Teilen, inklusive Preis und vorhandenen Größen. Kunden melden sich daraufhin, lassen sich Ware zurücklegen und bestellen direkt per „Click & Collect“. Nach Bezahlung über Paypal schickt Phoenix4 auch zu.

Bestellen und vor Ort abholen

Sonst können die bestellten Sachen im Laden am Rudolf-Platte-Weg abgeholt werden.

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Manche entdecken auch dort im Schaufenster ein begehrenswertes Teil und klopfen einfach an, wenn jemand im Geschäft ist. „Das läuft komplett kontaktlos“, erklärt Simone Hellmann. Im Eingangsbereich steht ein Tisch, über den die Ware ausgegeben wird. Da zurzeit Anprobieren nicht möglich ist, können Kunden auch Kleidung zur Ansicht mit nach Hause nehmen.

Frühlingshafte Farben und Styles machen am Rudolf-Platte-Weg Lust auf neue Mode. © Hellmann

Sie freue sich über jedes einzelne Teil, das verkauft werde und jede Kundin, jeden Kunden, der sie unterstützt, sagt die Fashion-Expertin. Aber das alles sei trotzdem nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

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So müsste das nicht sein, meint sie. In den kleinen Läden ließen sich Abstand und Hygiene sehr gut handeln, es ließe sich leicht darauf achten, dass sich nur bis zu fünf Kunden im Laden verteilen. „Es ist nicht wie im Supermarkt, wo es lange, dichte Schlangen an der Kasse gibt. Da könnte ich heulen, wenn ich das sehe.“

Der Wintereinbruch konnte die Fashion-Expertinnen nicht davon abhalten, die neue Ware in Szene zu setzen. © Hellmann

Wenn der Lockdown nun noch ein weiteres Mal verlängert wird, weiß sie nicht, wie es weitergeht. „Augen zu und durch, was sollen wir machen?“

Neues Angebot: Live-Shopping auf Instagram

Am Samstag (20.2.) startet die Boutique ein ganz neues Format für ihre Präsenz im Lockdown: Live-Shopping auf Instagram. Das Phoenix4-Team zeigt Mode live vor der Kamera, und Kunden können parallel im Chat dazu Fragen stellen oder etwas reservieren lassen. „Jeder bekommt eine Antwort“, verspricht die Phoenix4-Chefin. Das Event lässt sich einfach auf Instagram per Klick starten, los geht’s um 15 Uhr.

Weil das ihre erste Internet-Modenschau mit Live-Verkauf ist, wird Simone Hellmann vor Samstag sicherlich nicht wieder ruhiger schlafen. Aber der viele Zuspruch der Kunden hält sie aufrecht. „Viele unterstützen uns, weil sie möchten, dass wir bleiben.“

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