Vor zwei Jahren begannen die Bauarbeiten für einen neuen Seniorenwohnsitz im Dortmunder Westen. Viele positive Reaktionen erntete der Bauherr damals. Vor allem die Einzelhändler und Anwohner in der Einkaufsstraße freuten sich, dass ein schicker Neubau die seit Jahren größtenteils leerstehende und triste Häuserzeile ersetzen sollte.
Mittlerweile ist der neue perPedes-Seniorenwohnsitz an der Limbecker Straße in Lütgendortmund so gut wie fertig. Ende August 2023, direkt nach der Bartholomäuskirmes, werden die Mieterinnen und Mieter einziehen. Die Vermietung der 35 Wohnungen ging so schnell über die Bühne wie bei keinem anderen Projekt der Seniorenwohnen NRW GmbH.
Doch nun werden plötzlich kritische Stimmen laut. Es sind aber nicht die zukünftigen Bewohner, die sich negativ äußern, sondern aktuelle und ehemalige Lütgendortmunder. Sie schimpfen in den sozialen Netzwerken, einige haben sich direkt an unsere Redaktion gewandt. Was ihnen übel aufstößt, ist die ihrer Meinung nach viel zu große Flächenversiegelung mit Parkplätzen und fehlendes Grün.
Die Kritiker wünschen sich unter anderem einen Garten für die Senioren. Stattdessen könnten diese nur auf den komplett gepflasterten Innenhof schauen. Eine Tiefgarage wäre doch die viel bessere Lösung gewesen. Denn: „Lüdo besteht bald zu 50 Prozent aus Parkplätzen.“ Generell sei der Bau hier fehl am Platz.

Tiefgarage zu teuer
Bauherr und Vermieter Lothar Heinze von der Seniorenwohnen NRW GmbH wundert sich ein wenig über die späte Kritik. „Es handelt sich hier um ein innerstädtisches Grundstück. Platz für einen Garten gibt es leider nicht.“ Selbst die vorgeschriebene Anzahl an Stellplätzen habe man nicht erfüllen können. „Wir mussten einige bei der Stadt ablösen“, so Heinze.
Der Bau einer Tiefgarage sei wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen. „Die Stadt hätte sie zur Auflage machen können, hat sie aber nicht“, so der Geschäftsführer aus Iserlohn. Der Bau einer Tiefgarage hätte die Kosten „komplett gesprengt“ und die Errichtung des Seniorenwohnsitzes unmöglich gemacht.
Sträucher und Bäume
In Sachen Grün versucht der Bauherr die Kritiker zu beruhigen: „Wir sind noch gar nicht fertig.“ Soll heißen: Es werden noch Sträucher und Bäume gepflanzt sowie die Dächer der Carports begrünt. „In einem Jahr sieht das hier ganz anders aus.“ Auch die Terrasse am Gemeinschaftsraum werde man noch mit Pflanzen dekorieren sowie mit Tischen und Stühlen ausstatten.
Heinze weist daraufhin, dass das „perPedes-Konzept“ eine zentrale Lage der Seniorenwohnungen vorsieht, damit die Bewohner fußläufig Geschäfte, Cafés und Praxen erreichen können. Dann erzählt er dieses Beispiel: „Einer unserer ersten Bewohner hat sich bewusst gegen eine Wohnung mit Fernblick entschieden. Er wolle den Leuten auf die Köppe gucken, war seine Antwort.“
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