Es ist vielerorts in Dortmund ein Streitthema: Autos, die in engen Straßen seit Jahren auf dem Bürgersteig parken, bekommen plötzlich ein Knöllchen. Denn auf dem Gehweg muss genügend Platz für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen bleiben. Parkt man aber auf der Straße, ist kein Durchkommen mehr für den Rettungsdienst. Streitereien sowie frustrierte Anwohnerinnen und Anwohner sind oftmals die Folge.
Eine ähnliche Situation erleben die Anwohner der Tannenstraße in Dortmund-Hombruch. Mindestens zehn von ihnen kamen am Dienstag (29.8.) zur Sitzung der Bezirksvertretung (BV) nach Hombruch, um ausführlich darüber zu sprechen. Dazu kam es jedoch nur bedingt.
Parkbuchten in der Tannenstraße kennzeichnen
In der Einwohnerfragestunde zu Beginn schilderte eine Anwohnerin die Situation. Ihr Vorschlag: „Teile des Bürgersteigs mit Farbe als Parkbuchten kennzeichnen.“ Zumindest dort, wo es möglich sei. Schnell war klar, dass auch die anderen anwesenden Anwohner akuten Redebedarf haben.
Weil die Tannenstraße auf der Tagesordnung gleich mehrfach vertreten war, schob Bezirksbürgermeister Nils Berning das Thema zur weiteren Besprechung zunächst auf. Mehrere Anwohner hatten Eingaben zu dem Thema an die Bezirksvertretung vorgenommen.
Sitzung der Bezirksvertretung Hombruch unterbrochen
Als das Thema Tannenstraße kurze Zeit später erneut auf der Tagesordnung stand, beschloss die Bezirksvertretung einstimmig einen Ortstermin. Bezirksbürgermeister Nils Berning sagt dazu auf Nachfrage der Redaktion: „Die Anwohner haben mehrere Eingaben zu dem Thema gemacht. Es ist also nicht so, dass uns das nicht klar gewesen wäre. Grundsätzliche Neuigkeiten wären da nicht hochgekommen. Deswegen sahen wir die zwingende Notwendigkeit für einen Ortstermin, um dort konzentriert nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.“

Die Anwohner zeigten sich mit der Abwicklung des Themas zunächst wenig einverstanden. Sie hatten sich gewünscht, dass während der Sitzung der Bezirksvertretung über Lösungsvorschläge diskutiert wird.
„Der Bezirksbürgermeister sagt, da kommen wir später drauf zurück. Und dann doch zu sagen, wir machen einen Ortstermin, ist respektlos. Die Leute sitzen da extra und wollen darüber sprechen“, ärgerte sich Anwohnerin Sabine Clever am Tag nach der Sitzung.
Ortstermin als Kompromiss
Weil das Grummeln aus dem Kreis der Anwohner immer lauter wurde, unterbrach Bezirksbürgermeister Berning kurzerhand die Sitzung der Bezirksvertretung. Eine durchaus seltene Maßnahme. Er suchte den direkten Kontakt zu den Betroffenen.
„Ich finde es gut, wenn man so engagiert auftritt“, erklärt er und ergänzt: „Ich habe bewusst die Sitzung unterbrochen, um mit den Menschen zu reden.“ Inmitten einer Traube aus aufgebrachten Menschen versuchte Nils Berning die Situation zu beruhigen. Das gelang dann auch relativ zügig und der Ortstermin stand. Dieser findet nun am 6. September um 17.30 Uhr statt.
„Einen Ortstermin finde ich auch grundsätzlich gut. Aber in der Sitzung ist überhaupt nicht auf uns eingegangen worden, wir hatten ja Ideen“, betont Anwohnerin Sabine Clever. Bezirksbürgermeister Berning sprach indes davon, dass man nun vor Ort mit Fachleuten gucken müsse, was möglich sei. Ob sich der Frust bei den Anwohnern der Tannenstraße dann legt, wird sich zeigen.
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