Parkautomaten, hohe Gebühren für Langzeitparker, Jahresparkscheine für Anwohner – vor einer Informationsveranstaltung für die Bürger der betroffenen Straßen in Holzwickede an diesem Donnerstag (23.1.) waren bereits erste Eckpunkte für eine Parkraumbewirtschaftung in neun Straßen im Holzwickeder Norden durchgesickert. Auch wenn die Verwaltungsspitze um Bürgermeisterin Ulrike Drossel erst während der Infoveranstaltung die geplanten Maßnahmen im Detail vorstellen will: Was bislang bekannt ist, wird von Anwohnerin Birgit Eickelberg begrüßt.
„Es muss ja eine Regelung gefunden werden. Man findet hier als Anwohner mitunter keine freie Ritze mehr“, sagt Eickelberg. Sie lebt in einem Mehrfamilienhaus an der Lessingstraße. Einstige Werksarbeiterhäuser der Wiederholt-Werke ohne Parkmöglichkeiten auf den Grundstücken stehen hier in Nachbarschaft zu frei stehenden Einfamilienhäusern samt Garagen und Stellflächen.
Birgit Eickelberg hatte bereits im Herbst 2023 eine Unterschriftenaktion unterstützt. Sie wollte mit Gleichgesinnten Druck machen, damit die Gemeinde das Parkproblem in den Wohnsiedlungen in Nähe des Dortmunder Flughafens angeht. Der verzeichnet einen steten Passagierzuwachs, knackte 2024 erstmals die Grenze von 3 Millionen Reisenden in einem Jahr und sieht die eigene Kapazitätsgrenze bei 3,8 Millionen Passagieren.

Ein Umstand, den auch die Holzwickeder in den umliegenden Straßen der Nordstraße merken, die als Hauptverkehrsachse den Flughafen in Dortmund mit der Gemeindemitte verbindet. Bislang verzichtet man hier darauf, den Parkraum zu bewirtschaften.
In den meisten gekennzeichneten Flächen dürfen angemeldete Fahrzeuge kostenfrei und zeitlich unbegrenzt stehen. Ein Umstand, den auch viele „Flieger“ nutzen. So bezeichnet Birgit Eickelberg die Langzeitparker, die in Holzwickedes Straßen die gebührenpflichtigen Parkmöglichkeiten des Flughafens als auch alternative Anbieter vor Ort umgehen.
„Bei Missachtung muss abgeschleppt werden“
Ein parteiübergreifender Arbeitskreis hat sich in den vergangenen Monaten mit der Verwaltung auf umsetzbare Maßnahmen geeinigt, die kostenloses Dauerparken an vielen Stellen verbieten sollen. Anwohner indes könnten Jahresparkscheine erwerben. 40 Euro wurden hier im Vorfeld genannt, sind allerdings nicht offiziell bestätigt. „Politik und Verwaltung müssen etwas tun, aber wir Anwohner auch entgegenkommen. Wenn das zur Lösung gehört, wäre das für mich völlig in Ordnung“, so Eickelberg.
Sie will sich die Maßnahmen gegen die „Flieger“ am Donnerstagabend erstmal im Detail anhören und begrüßt die Initiative der Gemeinde. Birgit Eickelberg sagt aber auch: „Wenn die Regeln umgesetzt werden, dann müssen sie im Nachgang auch konsequent durch das Ordnungsamt kontrolliert werden.“ Geht es nach ihr, dann bedeutet das: „Bei Missachtung muss abgeschleppt werden.“
Bürgerveranstaltung mit Anmeldung
- Im Vorfeld der Veranstaltung wurden die Anwohner von neun betroffenen Straßen angeschrieben und eingeladen.
- Entsprechend ist der Informationsabend in der Nordschule ab 17.30 Uhr auch nur für betroffene Bürger nach Anmeldung offen. 160 Sitzplätze werden vorgehalten.
- Nach dem Info-Abend müssen die neuen Regeln politisch beschlossen werden. Das soll am 26. Februar im Verkehrsausschuss passieren.