Kein Parkkonzept für Dortmunder Vororte während der Fußball-EM „Die Lage spitzt sich zu“

Fußball-EM: Hombrucher CDU fordert Nachbesserungen für Park-Konzept
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Barop, Brünninghausen, Schönau: Die Menschen, die in diesen Vororten im Dortmunder Süden leben, eint der Ärger um Heimspiele des BVB. Grund ist das dann übliche Parkchaos vor der Haustür. Rücksichtslos wird dort mitunter alles zugeparkt – egal, ob Bürgersteige, Einfahrten oder Grünflächen.

Ein Thema, das auch immer wieder in der Bezirksvertretung (BV) Hombruch landet, weil Anwohnerinnen und Anwohner hier um Rat und Hilfe bitten. Die Frage, die viele umtreibt: Wie wird es erst bei der Fußball-Europameisterschaft (EM) 2024, wenn das Chaos schon bei BVB-Spielen herrscht? Ende Februar war die Straßenverkehrsbehörde daher zur BV-Sitzung nach Hombruch eingeladen. Sie sollte das Verkehrskonzept für die EM erläutern.

Ein Abschleppfahrzeug hat ein Auto aufgeladen.
Hier wird bei einem Heimspiel des BVB ein Auto in Schönau abgeschleppt. Der Stadtteil ist regelmäßig zugeparkt. © Oliver Schaper

Kein Konzept für Vororte

Das ernüchternde Ergebnis: Es gibt ein Konzept, aber keines für die Vororte rund um den Signal Iduna Park. Die Begründung: Man gehe davon aus, dass der überwiegende Teil der Fans mit dem Flugzeug oder der Bahn anreise und darüber hinaus mehrere Tage in der Stadt bleibe.

Das sei der Unterschied zu Spielen des BVB, bei denen die Fans aus der Umgebung anreisten und nach dem Spiel wieder führen, hieß es. Man hat aber in Dortmund auch schon schlechte Erfahrungen mit Länderspielen gemacht.

Noch in der Sitzung gab es deshalb nach den Erläuterungen der Verwaltung Widerspruch: Bezirksbürgermeister Nils Berning sagte: „Man hat das Gefühl, man geht vom Optimum aus. Andersherum wäre mir lieber gewesen.“

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Preuss betonte, dass er ein Konzept für die Vororte für dringend erforderlich halte. Für die kommende BV-Sitzung am 16. April legen Preuss und seine Christdemokraten jetzt nach und fordern „ein Verkehrskonzept für die im Einzug des Stadions befindlichen Wohngebiete im Rahmen der EM zu erstellen“.

Ein Auto parkt auf dem Grünstreifen, BVB-Fans gehen daran vorbei.
Gewohnte Szenerie bei BVB-Heimspielen: Vororte wie Schönau sind zugeparkt. © Kevin Kindel

Geplagte Stadtteile

In der Begründung des CDU-Antrags heißt es, die Stadt gehe bei den Planungen davon aus, dass die Fans vornehmlich mit dem Öffentlichen Nahverkehr, mit dem Rad oder zu Fuß zum Stadion gelangen werden.

Diese Annahme sei aufgrund der in Dortmund spielenden Mannschaften Türkei, Italien und Portugal fahrlässig, da diese Nationen viele Fans in und rund um Dortmund hätten. Diese würden höchstwahrscheinlich mit dem Auto anreisen, so die CDU.

Seit Jahren schon warteten Anwohner in Barop, Schönau und Brünninghausen auf ein tragfähiges Konzept für BVB-Heimspiele, klagt Preuss. Und er ist nicht der einzige, der sich nach den Erläuterungen der städtischen Verkehrsplaner zu Wort meldet.

Ein Anwohner schrieb der Straßenverkehrsbehörde einen Brief. Darin heißt es unter anderem: „Seit nunmehr zehn Jahren bin ich von dem zunehmend chaotischer werdenden Parkverhalten der Fußballfans während Bundesliga- und internationalen Spielen betroffen. Besonders bei Länderspielen spitzt sich die Situation aufgrund mangelnder Ortskenntnis zu.“

Rettungsweg blockiert

Man müsse kein Hellseher sein, um zu wissen, dass einige Straßen vor, während und nach den Fußballspielen über Stunden zum Beispiel für Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr nicht erreichbar sein werden, schreibt der Anwohner auch in Kopie an die Hombrucher Bezirksvertreter.

Das seitens der Verwaltung geäußerte „Prinzip der Hoffnung“ würde er gerne mittragen wollen, aber seine Erfahrung spreche dagegen. Ihm scheine es „geboten, das Mobilitäts - und Parkkonzept um Maßnahmen zum Schutz der an das Stadion angrenzenden Vororte gegen ausufernde Verkehrsbelastung zu erweitern“.

Das Thema steht am 16. April erneut auf der Tagesordnung der Hombrucher Bezirksvertretung. Die Sitzung im Harkortsaal in der Hombrucher Bezirksverwaltungsstelle, Domänenstraße 1, beginnt um 15.30 Uhr.

Eine Frau geht an parkenden Autos vorbei.
Alles dicht heißt es oft in den südwestlichen Vororten des Stadions. © Oliver Schaper

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