Parken bei EM in Dortmund wird richtig teuer 24 Euro für einen Parkplatz in Stadionnähe

Zur EM: Parkplätze am Stadion sind teuer und exklusiv
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Lange Schlangen gab es bei den letzten Fußball-Länderspielen in Dortmund vor den Einfahrten zu den Parkplätzen im Stadionumfeld, lange Staus auf den Zufahrtsstraßen wie B1 und B 54. Beim Freundschaftsspiel Deutschland gegen Frankreich im September 2023 kamen viele Fans wegen der chaotischen Verkehrsverhältnisse sogar erst zur zweiten Halbzeit ins Stadion. Die Sorge ist groß, dass sich solche Bilder bei den sechs Spielen der Fußball-Europameisterschaft im Signal Iduna Park, der dann „BVB-Stadion Dortmund“ heißt, wiederholen könnten.

Parken am Signal Iduna Park in Dortmund wird teuer.
Die Parkplätze in der Nähe des Stadions werden bei EURO-Spielen ein knappes Gut. © Archiv

Doch wie viele Fans zu den Partien wie etwa Italien gegen Albanien oder Türkei gegen Portugal überhaupt mit dem Auto anreisen, ist eine von vielen Unbekannten für die Planer der EM. Klar ist, dass das Parken auf den offiziellen Parkplätzen in Stadionnähe eine exklusive Angelegenheit wird. Parken können hier nur diejenigen, die auch eine Karte für das Spiel im Stadion haben.

Und die müssen für den Parkplatz tief in die Tasche greifen. Statt 8 Euro wie sonst üblich, kostet die Parkgebühr an EM-Spieltag auf den Parkplätzen zwischen Stadion und Westfalenpark dann 24 Euro - und der Parkplatz muss vorher von den Inhabern der Stadion-Tickets online gebucht werden. Per QR-Code kommt man dann auf den Parkplatz. So ist es für alle Gastgeber-Städte der EM in Deutschland geregelt.

Frei verfügbare Parkplätze wird es rund ums Stadion nicht geben. „Wer kein Ticket hat, braucht gar nicht erst zu einem Parkplatz in Stadionnähe fahren“, erklärt Simon Kinz, Geschäftsführer des städtischen Parkplatzbetreiber Dopark.

Die rigide Parkplatz-Regelung und die happigen Preise gehören zu den Maßnahmen, mit denen der Euro-Veranstalter die Anreise zu den Spielen per Pkw möglichst unattraktiv machen will.

„Im Rahmen der Bemühungen um ein nachhaltiges Turnier wird allen Gästen die Nutzung des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs während der Turnierzeit erleichtert“, heißt es in der Vorlage der städtischen EM-Planer für den Rat der Stadt dazu. Wer mit dem eigenen Pkw anreist, soll „durch höhere Abgaben an einem Ausgleich für den erhöhten Verkehrsaufwand und CO₂-Ausstoß beteiligt werden“. Tatsächlich werden 5,95 Euro als Anteil vom erhobenen Parkpreis an den Klimafonds der Euro 2024 GmbH abgeführt.

Lange Abstellzeit

Die Höhe des Preises sei nach einem Vergleich weltweiter Großevents von der Euro 2024 GmbH als Veranstalterin der Fußball-EM empfohlen worden und liege im unteren Bereich des Spektrums, heißt es. Gerechtfertigt wird der hohe Preis aber auch mit der erwarteten längeren Aufenthaltszeit der anreisenden Fans.

Gerechnet wird mit einer durchschnittlichen Abstellzeit von etwa 12 Stunden. Damit entspreche der Preis für den Parkplatz mit zwei Euro pro Stunde durchaus den ortsüblichen Tarifen.

Vor allem in Dortmund, wo das Stadion nur wenige Kilometer von der City entfernt liegt, setzen die EM-Planer darauf, dass viele Fußballfans nicht direkt zum Stadion anreisen, sondern vor den Partien die EM-Atmosphäre in der Stadt genießen wollen und dann den Weg zum Stadion zu Fuß zurücklegen. Dafür soll ähnlich wie bei der Fußball-WM 2006 ein diesmal grüner Teppich aus Rollrasen ausgelegt werden, der auch Ortsfremde zielsicher zum Stadion führt. Dazu kommt eine entsprechende Beschilderung der Wege.

Parkplätze sind begrenzt

Wer trotzdem mit dem eigenen Pkw in Stadionnähe parken will, muss sich rechtzeitig um eine Platzreservierung bemühen. Denn die Zahl der Parkplätze ist stark beschränkt. Ein Großteil ist von der UEFA angemietet - für „Inhaber spezieller Tickets“ wie VIPs oder auch Menschen mit Beeinträchtigungen wie Rollstuhlfahrer, heißt es zu Erläuterung. Das gilt insbesondere für die Parkplätze in unmittelbarer Stadionnähe, die mit dem Buchstaben A und B gekennzeichnet sind.

Aber auch die Parkplätze von Dopark (C bis F) sind nur eingeschränkt verfügbar. Ein Teil ist etwa für Busse reserviert, mit denen Fußballfans der beteiligten Nationen organisiert anreisen. Sie können auf den ausgewiesenen Plätzen sogar kostenlos parken. Ziel sei es, diese Anreiseoption attraktiver zu gestalten.

Für ganz normale Stadionbesucher stehen von den 5700 Plätzen, die Dopark zwischen Stadion und Westfalenpark bewirtschaftet, nur gut 2000 zur Verfügung, rechnet Simon Kinz vor.

Die Hoffnung ist, dass viele Dortmund-Besucher zur EM, die möglicherweise auch ohne Ticket anreisen, dann die Parkhäuser in der Innenstadt nutzen. Hier gelten auch zur EM die normalen Parkpreise. Viele Gäste werden sich sicherlich aber auch kostenlose Parkplätze im Stadtgebiet suchen, insbesondere wenn sie mehrere Tage in Dortmund bleiben.

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