
© privat / Montage: Pietsch
Krankenhaus statt Karussell: Maximilian (24) wurde auf Osterkirmes verletzt
„Fredolino“
Im Gedränge an einem Fahrgeschäft auf der Dortmunder Osterkirmes hat sich ein 24-Jähriger eine Verletzung zugezogen. Der Veranstalter von „Fredolino“ zieht Konsequenzen aus dem Vorfall.
Auf der Osterkirmes „Fredolino“ holen gerade viele Dortmunder und Dortmunderinnen das nach, was in den vergangenen Jahren kaum ging. Die Kirmes ist gut besucht, möglicherweise so gut, wie sie es noch nie war. Am Mittwoch (13.4.) ist es infolge des Gedränges am „Familientag“ zu einem Zwischenfall gekommen.
Für Fahrgeschäfte der Kirmes zahlen Besucher und Besucherinnen am „Familientag“ nur den halben Eintritt. Vivianne Heppe (23) und ihr Verlobter Maximilian Fischer (24) aus Dortmund wollten diesen Angebot nutzen. Doch der Ausflug auf die Kirmes endet in der gegenüberliegenden Unfallklinik.
Krankenhaus statt Karussell
„Es war sehr voll. Wir standen am Breakdancer und die Menschen wollten schon auf das fahrende Fahrgeschäft aufspringen“, erzählt Vivianne Heppe. Zwei, drei Runden haben sie und ihr Verlobter gewartet, während ihre Cousine auf das drei Monate alte Baby des Paares aufgepasst habe. „Bei jeder Runde sind zwei, drei Leute im Gedränge hingefallen.“
„Als das Fahrgeschäft stand, hat mein Verlobter versucht einzusteigen. Im Gedränge ist er dann so getreten und geschubst worden, dass er zu Boden gefallen ist.“
Es sei schwierig gewesen, wieder aus dem Gedränge heraus zu kommen. Die Sicherheitsleute des Fahrgeschäfts hätten nicht eingegriffen und sich auch zuvor angesichts des Gedränges eher zurückgehalten, sagt Vivianne Heppe. Auch Ersthelfer habe es auf der Kirmes keine gegeben.

Dieses Fotos des Knöchels von Maximilian Fischer schickt uns Vivianne Heppe. © privat
Das Paar habe sich also auf den kurzen Weg ins Klinikum Nord gemacht. Dort sei mittels eines Röntgenbildes eine Prellung des Knöchels festgestellt worden. Zudem bestehe der Verdacht auf einen Bänderriss - der aber noch mittels eines MRT abgeklärt werden müsse. Ihr Verlobter könne aktuell kaum auftreten und nicht arbeiten.
Mehr Sicherheitspersonal und Ersthelfer
„Es tut mir unheimlich Leid, dass ihr das passiert ist“, sagt Schausteller Patrick Arens. „Es war am Mittwoch sehr voll, so voll, wie ich es vielleicht am Familientag noch nie gesehen habe.“ Der Platz selbst sei zwar nicht an seine Kapazitätsgrenzen gekommen, allerdings sei es an den Fahrgeschäften voll geworden. „Da werden wir nachsteuern“, sagt Patrick Arens.
So soll es beim nächsten Familientag am Mittwoch auch kontrollierteren Zugang zu den Fahrgeschäften und „Fast Lanes“ für Familien geben. Bereits am Samstag werde das Sicherheitspersonal um 40 Prozent aufgestockt. Auch mit dem Betreiber des Breakdancer wolle er sprechen, sagt Patrick Arens. Denn für die Sicherheit um die Fahrgeschäfte seien deren Betreiber zuständig.
Dass am Mittwoch keine Ersthelfer auf der Osterkirmes im Einsatz waren, bestätigt Patrick Arens. „Wegen der Nähe zum Krankenhaus hat es in den vergangenen Jahren nie Nachfragen nach Ersthelfern gegeben. In der Tat sind am Mittwoch aber solche Fragen bei Besuchern und Besucherinnen aufgekommen.“ Deswegen werde ebenfalls ab Samstag ein Ersthelferteam auf der Kirmes im Einsatz sein.
Polizei kündigt stärkere Präsenz an
Auch die Polizei Dortmund hat angekündigt, verstärkt im Umfeld der Osterkirmes im Einsatz zu sein, nachdem es am Dienstag und Mittwoch dort zu Zwischenfällen mit Messern gekommen war, bei denen insgesamt fünf Jugendliche verletzt worden waren.
Patrick Arens betont, dass eine Kirmes ein Ort sein soll, um Spaß zu haben. Deshalb seien solche Zwischenfälle besonders bedauerlich. Er hoffe, sich auch persönlich bei Maximilian Fischer und seiner Verlobten entschuldigen zu können.
Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.
