Anwohner fühlten sich durch das große Osterfeuer in Brechten gestört. © privat

Mit Video

Großer Ärger um Osterfeuer - Sogar die Feuerwehr musste ausrücken

Zahlreiche Osterfeuer hat es nach der Corona-Zwangspause in diesem Jahr in Dortmund gegeben. Eines hat für großen Unmut bei Anwohnern gesorgt. Nach über 24 Stunden rückte letztlich sogar die Feuerwehr an.

Dortmund

, 19.04.2022 / Lesedauer: 3 min

„Ich weiß gar nicht, wie ich das alles alleine stemmen soll", sagt Birgit Biedenweg. Sie sieht größere Kosten auf sich zukommen: Das Terrassendach und die Photovoltaikanlage der Brechtenerin müssen aufwendig und professionell gereinigt werden - weil am Ostersonntag (17.4.) neben ihrem Haus eines der größten Osterfeuer Dortmunds brannte. Die Asche sorgt für erhebliche Verschmutzungen.

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Nach über 24 Stunden löscht die Feuerwehr das Osterfeuer

Der Gewerbeverein Eving wollte nach zweijähriger coronabedingter Pause mit dem Osterfeuer an der Evinger Straße eine alte Tradition wieder aufleben lassen, deswegen meldete der Verein 100 Kubikmeter Brennmaterial bei der Stadt an - das maximal zulässige Volumen.

Entsprechend groß und auch lange brannte das Feuer. Zu lange für einige der Anwohner: Biedenweg beschreibt, bei ihrer morgendlichen Runde mit dem Hund „war die Kohlenmonoxidbelastung wirklich hoch". Auch Ralph Urra, ein weiter Anwohner, sagt: „Das Feuer hat morgens noch gebrannt, das war nicht abgelöscht."

Was Urra mit einem Blick aus seinem Haus bemerkt hat, wird von der Pressestelle der Dortmunder Feuerwehr bestätigt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind über 24 Stunden nach Entzündung des Feuers am Ostermontag (18.4.) um 21 Uhr ausgerückt, um das Feuer abzulöschen. Dabei stellten die Feuerwehrmänner eine „besonders starke Rauchentwicklung“ fest.

Veranstalter entschuldigt und rechtfertigt sich

„Man wird in seinem eigenen Haus geräuchert", sagt Urra, der sich beruflich mit Brandsanierungen beschäftigt - und bei sich zu Hause wegen der Verschmutzungen nun viele Stunden Arbeit auf sich zukommen sieht. Er iszt sicher: „Das war nicht einfach nur Strauchwerk, das war irgendein gehäckseltes Material. Und es war viel viel größer als das, was zulässig gewesen wäre."

Anwohner klagen über Ascheablagerungen und Verschmutzungen. © privat

Michael Döbbing, der zweite Vorsitzende des Gewerbevereins-Eving, widerspricht dieser Darstellung: „Wir hatten alle notwendigen Genehmigungen und das Umweltamt war am Sonntag selbst vor Ort", um die Feuerstelle zu kontrollieren. Er betont: „Wir haben nur Holz verbrannt."

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Der Gewerbeverein habe sogar selbst die Feuerwehr gerufen, um auf die Beschwerden in der Anwohnerschaft zu reagieren. „Von Beginn des Feuers bis zum Löschen des Feuers war eine sogenannte Brandwache vor Ort", erklärt Döbbing.

Scherben und Müll

Den Anwohnern allerdings geht es nicht nur um den Rauch und die Asche: Biedenweg erzählt, dass die gesamte Straße mit Scherben und Müll übersäht war. Und noch etwas anderes stört sie - einige Besucher hätten ihre Notdurft in den Gärten der Nachbarschaft verrichtet.

Mit den Vorwürfen der Anwohner konfrontiert, sagt Döbbing: „Es tut uns als Gewerbeverein leid, wenn die Anwohner sich durch den Rauch oder durch anderes belästigt gefühlt haben." Dabei habe der Verein, so Döbbing, alles in seiner Macht stehende getan, um ein harmonisches Event zu ermöglichen:

„Wir hatten ausreichend sanitäre Anlagen vor Ort, wir haben den Platz selbst, den Gehweg und den Parkplatz des Aldi-Marktes gereinigt." So sehr er die Anliegen der Anwohner verstehe: „Wenn wir alles immer nur verbieten, haben wir irgendwann gar keine Volksfeste mehr."

Nicht nur der Rauch, auch die Scherben ärgerten Birgit Biedenweg. © privat

Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen und viele Besucher hätten sich sehr über das Osterfeuer gefreut - weswegen er auf eine Wiederholung im nächstes Jahr hofft. Die Anwohner ihrerseits, erwägen nun ihren Angaben nach rechtliche Schritte, um das zu verhindern.

Die Stadt sagt zu dem Streit, dass alle Vorwürfe nun geprüft werden und verspricht danach eine Stellungnahme.

Ein Video des Osterfeuers gibt es unter rn.de/do-feuer

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