Mit Notfallplänen rüstet sich unter anderem die EDG gegen Personalengpässe durch Omikron. Bei der Müllabfuhr würden im Fall der Fälle klare Prioritäten gesetzt.

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Omikron-Welle: Welche Corona-Notfallpläne gibt es in Dortmund?

rnFallzahlen steigen

Was passiert, wenn wegen Omikron besonders viele Müllmänner oder Busfahrerinnen in Quarantäne müssen? So sehen die Corona-Notfallpläne der kritischen Infrastruktur in Dortmund aus.

Dortmund

, 06.01.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ob Polizei, Feuerwehr, Stadtwerke oder Müllabfuhr in Dortmund - alle bereiten sich schon länger auf die heranrollende Omikron-Welle vor. Es gilt, den durch Quarantäne oder Erkrankung möglichen Ausfall großer Teile des Personals zu verhindern. Der Expertenrat der Bundesregierung warnt vor einem „Gefährdungspotential für die kritische Infrastruktur“ durch Omikron.

„Wir haben schon zu Beginn der Pandemie eine Prioritätenliste dazu erstellt, welche Dienstleistungen wir im Extremfall als Erstes aufgeben. Wir würden unsere Dienstleistungen also Schritt für Schritt zurückfahren. Das heißt, die Restmüllabfuhr würden wir auf keinen Fall einstellen, sondern zunächst etwa auf die Altpapier-Sammlung verzichten“, sagte Matthias Kienitz, Pressesprecher der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG), noch vor dem Jahreswechsel.

Es werde aber natürlich alles getan, so betont er, dass es gar nicht erst so weit kommt. Die Impfquote bei den Beschäftigten liege bei „über 90 Prozent“.

Unterschiedlicher Dienstbeginn bei der EDG

Auch bei DSW21 sind „deutlich über 90 Prozent“ der Beschäftigten geimpft, wie Unternehmenssprecherin Britta Heydenbluth du diesem Zeitpunkt sagte. Und auch dort wird Tempo beim Boostern gemacht. DSW21 setzt auf ein eigenes Impfzentrum.

Britta Heydenbluth ist Sprecherin von DSW21 in Dortmund. Dort ist man auf mögliche Personalengpässe durch Omikron vorbereitet. „Es käme dann etwa zu Maßnahmen wie bei einem Wintereinbruch“, sagt sie. Es würden einige Bus- und Bahnlinien eingestellt und/oder Takte reduziert.

Britta Heydenbluth ist Sprecherin von DSW21. Dort ist man auf mögliche Personalengpässe durch Omikron vorbereitet. „Es käme dann etwa zu Maßnahmen wie nach einem heftigen Wintereinbruch“, sagt sie. Es würden einige Bus- und Bahnlinien eingestellt und/oder Takte reduziert. © DSW21

Knapp die Hälfte der rund 1900 DSW21-Mitarbeitenden arbeitet im Fahrdienst. Für die Straßenbahn- und Busfahrer bzw. -fahrerinnen gelten bereits akribische Regeln. Egal ob geimpft oder ungeimpft: Alle müssen jeden Tag Kontaktzettel ausfüllen und angeben, mit welchen Kollegen sie wo (etwa im Pausenraum) Kontakt hatten.

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Sollte es tatsächlich zu Personalengpässen im Fahrdienst kommen, hat der Krisenstab bei DSW21 auch dafür bereits Pläne vorbereitet. „Es käme dann etwa zu Maßnahmen wie bei einem heftigen Wintereinbruch. Unser Hauptaugenmerk läge dann grundsätzlich darauf, ein Grundangebot flächendeckend aufrechtzuerhalten und vor allem die kritische Infrastruktur (Krankenhäuser, Logistik etc.) weiter anzubinden. Wir würden dann die Stadtbahnen und die Hauptachsen im Busverkehr zuerst bedienen – das wären dann im Busbereich vielleicht Linien wie die 440. Eine Taktreduzierung im Nahverkehr wäre auch eine Option“, sagte Britta Heydenbluth.

Polizei-Streifenwagen mit Schutz-Set ausgerüstet

Bei der Dortmunder Polizei verweist man darauf, dass man im Laufe der Pandemie Strukturen geschaffen habe, „die durch gezielte und lageangepasste Vorsorgemaßnahmen die Handlungsfähigkeit der Behörde und somit auch die Sicherheit der Bürger gewährleisten“.

Beispielsweise seien auch bei einer Impfquote von 97,3 Prozent alle Mitarbeiter angehalten, Masken in den Fluren zu tragen. Und die Streifenwagen seien mit Schutz-Sets bestehend aus Masken, Handdesinfektionsmitteln und Schutzanzügen ausgestattet.

Als Anbieter von Strom, Gas und Wasser gehört DEW21 zur „kritischen Infrastruktur“. Der Betrieb - wie etwa hier in der Regelanlage für die Gasversorgung - muss gewährleistet sein. Ein Krisen- und Notfallmanagement ist bereits eingerichtet.

Als Anbieter von Strom, Gas und Wasser gehört DEW21 zur „kritischen Infrastruktur“. Der Betrieb - wie etwa hier in der Regelanlage für die Gasversorgung - muss gewährleistet sein. Ein Krisen- und Notfallmanagement ist bereits eingerichtet. © dpa/Archiv

Auf eine Impfquote von über 95 Prozent stützt sich auch die Feuerwehr in Dortmund. Es wurden alle Feuerwehrleute aber auch nochmal eindringlich darauf hingewiesen, die allgemeinen Hygiene- und Schutzmaßnahmen nicht nur im dienstlichen, sondern auch im privaten Bereich zu beachten.

„Außerdem muss jeder im Einsatzdienst Mitarbeitende“, so erklärt Sprecher Andreas Pisarski, „neben den bestehenden 3G-Regeln am Arbeitsplatz einen aktuellen, negativen Corona-Test nachweisen“.

DEW21 setzt auf Krisen- und Notfallmanagement

Auch beim Versorgungsunternehmen für Strom und Wasser, DEW21, ist man mit Blick auf Omikron alarmiert. „Als Betreiber kritischer Infrastrukturen sind wir mit unserem Krisen- und Notfallmanagement professionell aufgestellt. Neben Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Belegschaft ist für uns auch die Sicherstellung der Versorgung mit Strom, Erdgas, Wärme und Wasser oberstes Ziel“, sagt Sprecherin Jana-Larissa Marx.

So sei bei DEW21 seit Beginn der Pandemie ein zentraler Pandemie-Stab eingerichtet worden, der die Entwicklung der Virusverbreitung fortlaufend verfolge.

Transparenzhinweis der Redaktion (6.1. 5 Uhr): Erstmalig ist dieser Artikel bereits am 23.12.2021 um 4.30 Uhr erschienen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um die rasant steigenden Omikron-Fallzahlen, haben wir ihn entsprechend aktualisiert und neu veröffentlicht.
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