Ein Standbild des Youtube-Videos von "Fat Comedy" ist auf einem Monitor zu sehen, davor angeschnitten der Kopf eines Mannes.

© Lukas Wittland

Ohrfeige für Pocher: „Fat Comedy“ überrascht mit Video mit bekanntem Anwalt

rnAngriff in Dortmund

Nach seiner Ohrfeige gegen Oliver Pocher hat sich „Fat Comedy“ mehrfach zu Wort gemeldet. In einem neuen Video mit einem bekannten Strafverteidiger gibt es einige unerwartete Aussagen.

Dortmund

, 13.04.2022, 05:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim Boxkampf Felix Sturm gegen Istvan Szili in der Westfalenhalle am 26. März hat ein anderer Schlag den Profis die Show gestohlen: Der Influencer „Fat Comedy“ hat Oliver Pocher eine Ohrfeige verpasst. Nun hat „Fat Comedy“ ein neues Video mit einem bekannten Strafverteidiger hochgeladen.

Kuriose Öffentlichkeitsstrategie nach Angriff

Ein kleiner Rückblick: Am Rande des Boxkampfes geht „Fat Comedy“ auf den am Ring sitzenden Oliver Pocher zu und verpasst ihm einen Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Ein Video des Angriffs wird auf dem Instagram-Kanal von „Fat Comedy“ gepostet. Die Polizei nimmt Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Körperverletzung auf.

Auch für eventuelle juristische Folgen scheint sich „Fat Comedy“ wappnen zu wollen. Auf einer Crowdfunding-Plattform taucht für kurze Zeit eine Kampagne auf, die etwaige Gerichtskosten oder Schmerzensgeldforderungen decken soll. Das Spendenziel: 500.000 Euro.

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Nun ist ein neues Video mit dem Influencer aufgetaucht - auf einem erst am Freitag (8.4.) neu angelegten Youtube-Kanal. Hier tritt „Fat Comedy“ gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Burkhard Benecke auf.

„Gewalt ist niemals eine Lösung“

Burkhard Benecken steht als Strafverteidiger selbst regelmäßig in der Öffentlichkeit. Tritt zum Beispiel auch im Youtube-Video „Er verteidigt Mörder & Mafiosi“ auf. Und er ist auch Co-Autor eines Buches. Er sagt, sein Klient „Fat Comedy“ habe eine Botschaft.

Daraufhin sagt dieser, Gewalt sei „niemals eine Lösung“ und seine jüngeren Zuschauer sollten sich kein Beispiel an seinem Handeln nehmen. „Ich hab‘ genug andere Aktionen gebracht, wo ihr euch inspirieren lassen könnt, aber nicht an sowas.“

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„Du stehst dazu und sagst auch ganz klar, es tut dir heute Leid“, wirft der Anwalt ein, woraufhin von „Fat Comedy“ ein knappes „Ja“ kommt. Danach folgt eine Schilderung der Abläufe des 26. März als Zwiegespräch zwischen Anwalt und Klient.

Besonderes Augenmerk legen die Gesprächspartner darauf, dass der Angriff spontan und aus der Emotion heraus erfolgt sei und nicht etwa vorab geplant war. Erst wenige Sekunden vor dem Schlag habe „Fat Comedy“ Oliver Pocher überhaupt erst bemerkt.

Angebliche Erfahrungen mit Mobbing

Oliver Pocher stehe durchaus auch dafür, dass er Menschen hart angehe, wirft Burkhard Benecken ein und fragt, welche Erfahrungen bei „Fat Comedy“ eine so emotionale Reaktion gegenüber Pocher ausgelöst hätten.

„Meine Emotionen wurden ausgelöst durch viele Sachen. Durch Mobbing. Mobbing ist was ganz, ganz schlimmes. Mobbing sollte auf jeden Fall härter bestraft werden hier in Deutschland, ist meine Meinung“, sagt „Fat Comedy“. Er habe Oliver Pocher zeigen wollen „bis hier hin und nicht weiter“. Heute würde er das eher im Gespräch klären. „Ich hätte den Christoph Daum gebeten zu rutschen und dann hätte ich das verbal mit dem geklärt“, sagt „Fat Comedy“.

Das Video, dass die beiden gerade aufzeichnen, könne auch vor Gericht eine Rolle spielen, sagt Burkhard Benecken noch. Vor diesem Hintergrund kann man das Video durchaus auch als bewusstes Statement eines gut beratenen Beteiligten eines Strafverfahrens sehen. Oder als Gegenpunkt zu der kritischen Öffentlichkeit, die „Fat Comedy“ seit dem Angriff erfahren hat.

Wie vor Gericht, gibt Burkhard Benecken seinem Klienten das letzte Wort. Dessen „finale Message“: „Auf jeden Fall, Freunde: Gewalt ist keine Lösung.“ Und: „Ich hoffe, dass ihr das alles jetzt auch ein bisschen aus meiner Sicht sehen könnt.“