Noch ein Verkehrsprojekt geplatzt Dortmund kriegt doch kein neues Parkleitsystem für die Fußball-EM

Noch ein Verkehrsprojekt der geplatzt: Kein neues Parkleitsystem für EM
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Eine Handvoll größerer Bauprojekte hat sich die Stadt für die Fußball- Europameisterschaft EURO2024 vorgenommen. Doch die Bilanz knapp zehn Monate vor Anpfiff zur EM fällt ernüchternd aus. Gerade mal eins von fünf Projekten wird rechtzeitig fertig.

Fast vollendet ist der Umbau der Straße Im Rabenloh - als erster Bauabschnitt für die geplante Sport- und Erlebnismeile Strobelallee zwischen Stadien und Westfalenhallen. Hier geht es vor allem darum, Auto- und Fußgängerverkehr zu trennen.

Die Straße Rabenloh in Dortmund
Der Umbau des Rabenloh ist fast vollendet. © Oliver Volmerich

Düster sieht es dagegen bei allen Projekten aus, die pünktlich zur EM fertig sein sollten:

Weiteres Verkehrsprojekt jetzt geplatzt

Und auch ein weiteres Verkehrsprojekt bleibt auf der Strecke: Die Erneuerung des Parkleitsystems für das Veranstaltungszentrum zwischen Westfalenpark, Westfalenhallen und Stadien sollte vor allem ortsfremde Gäste bei der EM auf freie Parkplätze rund ums Stadion lotsen.

Das Problem ist: Das bestehende Parkleitsystem stammt noch aus der Zeit vor der Fußball-WM 2006 und ist technisch veraltet. Für die City ging bereits Ende 2022 ein neues Parkleitsystem mit dynamischen Digitalanzeigen in Betrieb. Die Anzeigen liefern neben der Zahl freier Parkplätze auch zusätzliche Informationen etwa zu Verkehrsumleitungen und zu Veranstaltungen.

Digitale Hinweistafel auf einem Bürgersteig
Das Parkleitsystem in der Innenstadt. © Björn Althoff (Archiv)

Ein solch modernes System sollte auch bis zur EURO2024 rund um das Veranstaltungszentrum mit Stadion und Westfalenhallen installiert werden. Den Baubeschluss hat der Rat der Stadt im Dezember 2022 gefasst - zu kalkulierten Kosten von 10,5 Millionen Euro.

Doch im Juni musste der Rat auf Anraten der Verwaltung den Beschluss wieder zurückholen und die Ausschreibung aufheben.

Nur ein Angebot

Denn auf die Ausschreibung des Hauptauftrags hatte es nur ein Angebot gegeben, das um mehr als 50 Prozent über der Kostenkalkulation der Stadt lag und damit die Gesamtsumme von 10,5 Millionen Euro fast schon ausgeschöpft hätte.

Möglicherweise sei die zeitliche Vorgabe der Fertigstellung und Inbetriebnahme bis zu EURO2024 der ausschlaggebende Grund für potenzielle Bieter, kein Angebot abzugeben, vermutet die Verwaltung in einer von Baudezernent Arnulf Rybicki unterzeichneten Vorlage. „Das zeitliche Risiko und der damit möglicherweise verbundene Reputationsschaden dürfte den Anbietern zu schwerwiegend sein.“

Das einzige vorgelegte Angebot stuft die Verwaltung als unwirtschaftlich ein. Dazu kämen unkalkulierbare Risiken durch Lieferprobleme bei nötigem Material. Deshalb sollte das Vergabeverfahren für das Parkleitsystem aufgehoben werden.

Parkleitsystem rund ums Stadion soll jetzt ausgebessert werden

Ganz beim Alten will es die Verwaltung aber trotzdem nicht belassen: Jetzt soll das alte Parkleitsystem rund ums Veranstaltungszentrum bis zur EM 2024 fit gemacht werden.

Dazu gehören ein Ausbau der Kameratechnik, neue Schrankenanlagen und eine neue Beschilderung in der umgestalteten Straße Im Rabenloh. Hier sollen Fahrspuren wechselweise für verschiedene Richtung freigegeben werden können.

Insgesamt sollen so immerhin noch 3,7 Millionen Euro ausgegeben werden, um das alte Parkleitsystem in den noch verbleibenden zehn Monaten fit für die EM zu machen.

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