Neue Messehallen werden nicht rechtzeitig zur EM fertig Westfalenhallen schweigen zu Gründen

Westfalenhallen müssen Zeitplan für Neubauten überarbeiten
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Baustellen gibt es reichlich rund um Stadien und Westfalenhallen an der Strobelallee. Vor dem Stadion Rote Erde werden Ferngas-Leitungen verlegt, etwas weiter westlich läuft der Umbau der Straße Im Rabenloh mit deutlich breiteren Gehwegen und einem Kreisverkehr als Übergang zur Strobelallee. Es ist der erste Baustein für die geplante „Sport- und Erlebnismeile Strobelallee“.

Der Endspurt läuft beim Umbau des neuen Übergangs zwischen Im Rabenloh und Strobelallee. Vor allem für Fußgänger wird mehr Platz geschaffen.
Der Endspurt läuft beim Umbau des neuen Übergangs zwischen Im Rabenloh und Strobelallee. Vor allem für Fußgänger wird mehr Platz geschaffen. © Oliver Volmerich

Was fehlt, ist allerdings eine Baustelle direkt an den Hallen. Zwei neue Messehallen mit zusammen 11.000 Quadratmetern Fläche sollen auf dem Parkplatz hinter der Halle 4 und dem früheren Gelände des Reitervereins an der Strobelallee entstehen - eigentlich schon bis 2024. Die Idee war, sie für die Fußball-Europameisterschaft 2024 mit sechs Spielen in Dortmund als Medien-und/oder VIP-Zentrum zu nutzen. Doch dieses Zeitziel ist nicht mehr zu halten. Denn der Bau hat noch gar nicht begonnen.

Dabei waren die Voraussetzungen dafür eigentlich schon vor mehr als einem Jahr geschaffen worden. Im Frühjahr 2022 hatte der Dortmunder Reiterverein nach langer Standort-Suche seine angestammten Ställe an der Strobelallee geräumt und ein neues Quartier im Dortmunder Süden bezogen. Damit war der Weg frei für eine neue Nutzung des Geländes südlich der bestehenden Messehallen.

Westfalenhallen-Sprecher Robin Uhlenbruch berichtete damals, dass die Vorbereitung für die zwei geplanten neuen Messehallen - die künftigen Hallen 9 und 10 - angelaufen seien. „Bis zur EM 2024 soll die erste Phase verwirklicht werden“, erklärte er.

Das Luftbild zeigt die freien Baufelder zwischen den bestehenden Messehallen und dem Stadion (r.) an der Strobelallee.
Das Luftbild zeigt die freien Baufelder zwischen den bestehenden Messehallen und dem Stadion (r.) an der Strobelallee. © Hans Blossey

Die erste Phase bezieht sich auf die Rahmenplanung zum Ausbau des Messe- und Veranstaltungszentrums. Stadt und Westfalenhallen hatten dazu 2019 große Pläne vorgestellt.

Sie sehen den Bau von drei „Südhallen“ in Verbindung mit einem neuen Kongresszentrum vor. Ein Langfrist-Projekt, wie es damals schon hieß. Doch die Hallen 9 und 10 als erste Bausteine sollten möglich schnell angegangen werden. Der Juli 2021 war zwischenzeitlich für einen Baustart ins Auge gefasst worden.

So zeigt der Rahmenplan von 2019 den künftigen Messehallen-Komplex zwischen großer Westfalenhalle (oben rechts) und Signal Iduna Park (unten).
So zeigt der Rahmenplan von 2019 den künftigen Messehallen-Komplex zwischen großer Westfalenhalle (oben rechts) und Signal Iduna Park (unten). © Stadt Dortmund

Warum und wie sehr sich die Planungen verzögert haben, dazu gab es von den Westfalenhallen auf Anfrage keine genaue Auskunft. Aktuell treibe man „die Planungsphase der Ausbau- und Modernisierungspläne für die Messe Dortmund weiter intensiv voran“, teilte Robin Uhlenbruch allgemein mit.

Die notwendigen Abrissarbeiten und Vorbereitungen für die zwei geplanten neuen Messehallen (künftig die Hallen 9 und 10) seien angelaufen. „Alle Maßnahmen werden schrittweise im Rahmen eines Stufenplans in mehreren Bauabschnitten umgesetzt.“

Bericht für den Rat

Tatsächlich sind die alten Stallungen und Einrichtungen des Reitervereins inzwischen verschwunden. Die freie Fläche wird aktuell als Baulager-Platz für die Bauarbeiten am Rabenloh genutzt.

Uhlenbruch kündigt an, dass die Westfalenhallen nach der Sommerpause „eine aktualisierte Planungsphase“ im Rat vorstellen wollen. Vorher könne man deshalb keine weiteren Details bekanntgeben.

Ein Thema dürfte bei den politischen Beratungen auch die Finanzierung der Neubauten sein. Allein für den Bau der Hallen 9 und 10 waren zuletzt Kosten von 87,1 Millionen Euro genannt worden, die von der Stadt mitzufinanzieren sind. Diese Kosten dürften angesichts der fortgeschrittenen Zeit und drastisch gestiegener Baupreise noch deutlich in die Höhe gegangen sein.

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