Die Vorstandsmitglieder des Dortmunder Reitervereins: Simone Scariot, Stephanie Schefke und Alexandra Rabe (v.l.) suchten lange nach einem geeigneten Grundstück.

Die Vorstandsmitglieder des Dortmunder Reitervereins: Simone Scariot, Stephanie Schefke und Alexandra Rabe (v.l.) suchten lange nach einem geeigneten Grundstück. © Jörg Bauerfeld (A)

Mega-Ausbau der Westfalenhallen rückt näher: Pferde machen Platz für Bagger

rnReiterverein zieht um

Viele Jahre suchte der Dortmunder Reiterverein einen neuen Standort. Jetzt hat er sein Domizil am BVB-Stadion geräumt. Der Weg ist frei für große Pläne der Westfalenhallen. Doch die Zeit drängt.

Dortmund

, 20.05.2022, 18:07 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Bagger rollen schon an der Strobelallee. Aktuell allerdings erst einmal für den Umbau der Straße, die zu einer „Erlebnismeile“ werden soll. In einem ersten Schritt werden Rad-, Auto- und Fußgängerverkehr bis Ende 2023 neu geordnet. Am Übergang zwischen Rabenloh und Strobelallee entsteht ein Kreisverkehr.

Direkt nebenan soll ebenfalls bald gebaut werden. Mit mehr als einem Jahr Verspätung – Baubeginn sollte eigentlich im Juli 2021 sein - könnte dort bald der Neubau von zunächst zwei neuen Messehallen starten. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist inzwischen geschaffen: Der Dortmunder Reiterverein, der das Gelände bislang genutzt hat, ist umgezogen.

Jetzt lesen

Mit dem Auszug der Pferde und Reiter ist eine jahrelange Suche erfolgreich zu Ende gegangen. Mehr als fünf Jahre dauerte die Suche nach einem neuen Domizil für den traditionsreichen Reiterverein, der seit 1961 an der Strobelallee zuhause war.

Ins Auge gefasst hatte die Stadtverwaltung als neuen Standort eigentlich eine Fläche an der Stockumer Straße am Rande der Bolmke. Doch Proteste von Umweltschützern verhinderten die Ansiedlung dort. Deshalb hatte die Stadt den eigentlich Ende 2021 ausgelaufenen Pachtvertrag kurzfristig verlängert.

Jetzt lesen

Jetzt ist er beendet und der Reiterverein auf der Suche nach einem neuen Standort fündig geworden. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir unseren Stall am Stadion verlassen und sind ins Grüne gezogen“, teilt der Verein auf seiner Homepage mit.

Neuer Standort im Dortmunder Süden

Neuer Standort ist der frühere Meyerhoff an der Lütgenholthauser Straße in Löttringhausen, der schon länger in der Diskussion war. Hier ist – umgeben von viel Grün - ausreichend Platz für Schul- und Privatpferde.

Direkt neben den bestehenden Messehallen liegen die alten Gebäude des Dortmunder Reitervereins, die jetzt verlassen sind.

Direkt neben den bestehenden Messehallen liegen die alten Gebäude des Dortmunder Reitervereins, die jetzt verlassen sind. © Oliver Volmerich

Die alten Gebäude an der Strobelallee sind inzwischen geräumt. Die Abrissbagger können bald kommen. Denn die Zeit drängt: Ziel ist, die ersten zwei von drei neu geplanten Messehallen bis zur Fußball-EM 2024 fertig zu haben. Denn dann sollen sie bei Spielen im benachbarten Stadion mit genutzt werden.

Jetzt lesen

Zurzeit läuft bereits die Ausschreibung für die Arbeiten, berichtet Westfalenhallen-Sprecher Robin Uhlenbruch auf Anfrage. Bei den Ausbau- und Modernisierungsplänen sei man aktuell im Zeitplan. „Die notwendigen Vorbereitungen für die zwei geplanten neuen Messehallen – künftig die Hallen 9 und 10 – sowie ein neues Kongresszentrum sind angelaufen. Bis zur EM 2024 soll die erste Phase verwirklicht werden“ erklärt Uhlenbruch.

Jetzt lesen

Die geplante zweite Phase der Rahmenplanung zum Messe- und Veranstaltungszentrum Strobelallee schließe sich nahtlos bis ins Jahr 2028 an. Geplant sind eine dritte neue Messehalle sowie die Modernisierung beziehungsweise Ersatzneubauten für die alten Hallen.

Die Ansicht zeigt die geplanten Neubauten und Umgestaltungen insbesondere mit den Messehallen (oben links).

Die Ansicht zeigt die geplanten Neubauten und Umgestaltungen insbesondere mit den Messehallen (oben links). © Stadt Dortmund

Allein für die ersten beiden Hallen 9 und 10 mit Flächen von je rund 6000 Quadratmetern wurde bislang mit Kosten von mehr als 87 Millionen Euro kalkuliert. Von 2025 bis 2028 soll dann die dritte Messehalle mit 4700 Quadratmetern Fläche folgen, inklusive eines neuen Messeeingangs Süd und eines neuen Kongresszentrums unter den aufgeständerten Hallen.

Unklar ist, welche Folgen die aktuelle Krise der Bauwirtschaft mit Mangel an Baumaterial und stark steigenden Kosten auf den Zeit- und Finanzplan haben. Bis 2024 könnte es eng werden.

Lesen Sie jetzt