
© Jörg Bauerfeld
Traditionsreicher Dortmunder Reiterverein sucht verzweifelt ein neues Zuhause
Grundstück gesucht
Die Zeit wird knapp, der Pachtvertrag läuft aus. Jetzt sucht ein Reiterverein, bei dem auch viele Kinder Unterricht nehmen, dringend ein neues Gelände – aber die Sache ist kompliziert.
Die Situation ist schon länger bekannt: Die Messe Dortmund möchte sich vergrößern und daher muss der traditionsreiche Dortmunder Reiterverein an der Strobelallee umziehen. Seit 2016 prüft die Stadt Dortmund daher Flächen, die für den Verein geeignet wären – vor allem im Stadtbezirk Hombruch.
Was zu Beginn der Suche nach einem schnellen Happy-End aussah, entpuppt sich mittlerweile als die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Denn auch nach knapp fünf Jahren gibt es noch keinen neuen Standort für den Reiterverein, der 1906 gegründet wurde.

2023 läuft der Pachtvertrag in direkter Nachbarschaft des Signal-Iduna-Parks aus. © Jörg Bauerfeld
Zahlreiche Ideen gab es, doch zur Umsetzung kam es nicht. So gab es ein klares „Nein“ von Umweltschützern zu einer Umsiedlung an die Bolmke, eine Option auf einem Hof in Menglinghausen verlief auch im Sande.
Jetzt wird die Zeit knapp, denn nach einer weiteren Verlängerung des Pachtvertrages bis 2023, muss nun langsam etwas passieren. Ansonsten droht dem Verein eventuell das Aus.
Aber was braucht ein Reiterverein überhaupt an Platz? Da wären zunächst einmal um die 40 Einstellboxen für Mitglieder, aber auch für die Schulpferde, auf denen Dortmunder Kinder das Reiten lernen. Ein Führplatz, ein Reitplatz und eine Reithalle sollten vorhanden (oder nachrüstbar) sein.
Auch ein Freigelände sollte dabei sein
Dazu ein Freigelände, auf dem die Pferde weiden können. Alles in allem sind es um die 4 bis 6 Hektar, die der Verein benötigt. Wenn möglich, auch mehr. „Ein ehemaliger Bauernhof wäre eine ideale Lösung“, sagt Alexandra Rabe, erste Vorsitzende des Vereins. Zusammen mit ihren Vorstandskolleginnen Simone Scariot und Stephanie Schefke grübelt sie über einen möglichen neuen Standort.
„Es war uns bewusst, dass der Umzug nicht einfach ist und dass es auch ein politisches Thema ist, aber dass es im Moment so schlecht ausgeht, damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Simone Scariot. Weit über zehn Flächen hat die Stadt Dortmund für den Verein schon geprüft – immer gab es Haken.
„Aktuell ist keine Fläche in der Prüfung“, sagt Simone Scariot. Also versucht es der Verein mit einem Aufruf. Denn für die Reitschüler, die den Verein teilweise mit dem Rad anfahren, kommt eigentlich nur eine Fläche im Dortmunder Süden in Betracht. Vielleicht auch im Osten oder Westen, da käme es aber auf die Erreichbarkeit an.
Dortmunder Süden wird bevorzugt bei der Suche
„Viele denken ja auch, wenn ein Reitverein in der Nähe ist, gibt es auch viel Lärm“, sagt Alexandra Rabe. Das sei aber nicht so. Also wird jetzt gesucht, und zwar in folgenden Bereichen: von Marten entlang der A45 bis zum Dreieck Dortmund / Witten (A45, A44) oder im Dortmunder Süden mit Hombruch, Lücklemberg, Höchsten, Wellinghofen.
Wer ein Grundstück weiß, soll sich hier melden
- Dortmunder Reiterverein e. V., Im Rabenloh 8, 44139 Dortmund
- Tel. (0231) 12 53 43
- Fax. (0231) 912 59 95
- E-Mail: kontakt@do-rv.de
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
