
© Jörg Bauerfeld
Stadt resigniert vor Vandalismus: „Schaden geht zu Lasten aller Dortmunder“
Blinde Zerstörungswut
Immer wieder wurde die Sitzfläche einer Bank am Kirchhörder Berg aus der Verankerung gerissen. Die Einzelteile landeten in der Natur. Jetzt zieht die Stadt die Notbremse.
Es ist wohl ein Gefühl der Machtlosigkeit, die Ulrich Finger, Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Dortmund, dazu veranlasste, zu resignieren. „Es ist weder finanziell noch personalwirtschaftlich darstellbar, dass das Grünflächenamt der Stadt Dortmund einzelne Bänke im Stadtgebiet fortlaufend vollständig erneuern muss, nur weil diese gezielt und regelmäßig beschädigt werden“, sagt Ulrich Finger.
Überreste sollen bald entfernt werden
Was war geschehen? Erst einmal es geht „nur“ um eine Bank. Eine Bank, die an einem beliebten Fuß- und Radweg aufgestellt wurde, um Spaziergängern die Möglichkeit einer Pause zu geben. An der Einmündung der Straße „Kirchhörder Berg“ auf die Max-Brandes-Straße stehen jetzt die Überreste der Sitzgelegenheit.

Die Reste der Sitzfläche wurden einfach im Gebüsch entsorgt. © Jörg Bauerfeld
Aber die Situation um diese Bank zeigt deutlich, wie manche Zeitgenossen heute so ticken. Denn immer wieder wurden Sitzflächen und Rückenlehne eben dieser Bank abgerissen oder abgetreten und auf den Hang der benachbarten Bahnstrecke geworfen.
Erst Mitte März 2021 wurde die Sitzgelegenheit von Mitarbeitern des Grünflächenamtes wieder mit einer neuen Sitzfläche und einer Lehne aus Holz ausgestattet. Im April wurde die Bank dann erneut zerstört. Nur noch das Gestell aus Stahl ist übriggeblieben. Sitzen kann hier niemand mehr.
Stadt vermutet gezielte Sabotage
Die „Reste“ der Sitzbank sollen jetzt entfernt werden. Repariert wird sie nicht mehr. „Wir bedauern sehr, dass unsere Arbeit durch die offensichtlich gezielte Sabotage Einzelner konterkariert wird. Diese – vermeidbaren – Schäden gehen letztlich zu Lasten aller Dortmunderinnen und Dortmunder“, sagt Ulrich Finger.
Aber in den Müll wird das Bankgestell nicht wandern. Denn so ganz klein beigeben will das Grünflächenamt nun auch nicht. „Das Grünflächenamt hat sich dazu entschlossen, die Bank an einer anderen Stelle wieder aufzubauen. Verbunden ist damit der Wunsch, dass sich die Bürger darüber freuen und dort Sabotagehandlungen künftig unterbleiben“, erklärt Ulrich Finger.
Wer die Täter sind, kann nur vermutet werden
Wer die Bank immer wieder zerstört hat, darüber gibt es nur Vermutungen. Anwohner haben Jugendliche im Verdacht, die immer wieder an der Stelle abhängen. Klären wird sich das jetzt wohl nicht mehr, denn die Bank wird von der Straße „Kirchhörder Berg“ verschwinden.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
