Neuigkeiten aus dem Dortmunder Zoo Eine fast ausgerottete Tierart kommt und ein besonderes Schwimmbecken entsteht

Im Zoo gibt es bald eine neue Tierart zu sehen
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Nichtsahnend schreckt der ein oder andere Besucher vor dem Käfig der Andenkondore zusammen. Sie haben Nachwuchs und sehen in Besuchern eine Gefahr. Im Zoo gibt es neue Bewohner. Darunter auch eine besondere Spezies, die es in der feien Natur so nicht mehr gibt.

Die achtsamen Andenkondore

Achtsam und immer auf der Hut sind Mama Conni und Papa Konrad. Die beiden Andenkondore haben am 18. Mai ein weibliches Küken bekommen. Noch hat es keinen Namen und liegt schlafend neben seinem Vater. Seine Mutter schreckt auf, als sie Besucher vor dem Gehege entdeckt. Schnell rennt sie an den Zaun und spannt ihre Flügel auf. Beeindruckend. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 3 Metern plusterte sich der Vogel auf und markiert sein Revier.

Abwechselnd mit dem Vater des Kükens laufen sie vor dem Zaun auf und ab und versuchen ihn anzuknabbern. Immer wieder plustern sie ihr Gefieder auf. Es ist Connis erstes Küken, und das mit bald 35 Jahren. Konrad ist 45 Jahre alt.

Zoosprecher Marcel Stawinoga sagt, dass Conni und Konrad in der freien Natur dieses Alter wohl nicht erreicht hätten. Andenkondore werden dort etwa 40 Jahre, im Zoo hingegen bis zu 85 Jahre alt. Zudem seien sie sehr treue Tiere. Sie bleiben ein Leben lang beieinander. Conni und Konrad haben das Ei abwechselnd ausgebrütet, erzählt Stawinoga. Am 18. März hatte es Conni gelegt. Zwei Monate hatte es letztlich gedauert, bis das kleine Küken schlüpfte.

Konrad und Küken
Das Küken und der Vater Konrad beobachten neugierig und aufmerksam, was vor ihrem Gehege passiert. © Oliver Schaper

Die Evers-Reisfische

In der Krabbelkiste, einer kleinen Hütte mitten im Zoo, gibt es ebenfalls neue Pläne. Aus dem Allwetter Zoo in Münster sollen ganz besondere Fische nach Dortmund ziehen. Die Art nennt sich Evers-Reisfisch und kommt ursprünglich in Indonesien vor. Sie sollen langfristig im Otterhaus gezeigt werden.

In Indonesien ist der Fisch vom Aussterben bedroht, weil sein natürlicher Lebensraum, Tümpel, durch Verschmutzung zerstört wird. In der freien Natur gibt es sie nicht mehr.

Aus diesem Grund werden in Dortmund auch nicht alle Evers-Reisfische im Otterhaus den Besucher präsentiert. Stawinoga spricht von einer „Back-Up-Population“, die woanders untergebracht werde. Denn: Es könne immer etwas passieren, das die Fische im Becken gefährde oder gar töte. Eine zweite, separierte Gruppe wäre davon nicht betroffen. Das Vorgehen diene quasi der Arterhaltung. Das Datum des Eintreffens der Fische sei noch unklar.

Die Simanda-Höhlenschaben

Auch in der Krabbelkiste, und es sind wirklich schnelle Krabbler, leben die Simanda-Höhlenschaben. Sie kommen ebenfalls aus dem Münsteraner Allwetterzoo und krabbeln durcheinander durch ihr Terrarium.

Der Plan des Dortmunder Zoos sei es, die Tiere im Giraffenhaus auszustellen. Eine „Back-Up-Population“ bleibe auch bei diesen Tieren in der Krabbelkiste. Die Tiere sind Teil eines Projektes mit der nahegelegenen Waldorfschule „Rudolf-Steiner-Schule“. Denn die Schüler bauen den Schaben im Zoo ein neues Terrarium.

News von der Baustelle des Robbenbeckens

Tribüne
Das Sichtglas und die Zuschauer-Tribüne können schon erahnt werden. © Oliver Schaper

Die Robben bekommen ein neues Zuhause. Bereits seit September 2021 laufen die Bauarbeiten. Die Besucher-Tribüne lässt sich bereits erahnen. Direkt darunter plant der Zoo eine Sichtscheibe, die 12 Meter breit ist. Das ermöglicht den Besuchern, die Robben auch noch in dem vier Meter tiefen Becken schwimmen zu sehen. Das Becken bekommt eine neue Filtertechnik, die unterirdisch verläuft. „Allein die kostet bereits 3,5 Millionen Euro“, sagt Stawinoga. Die neue Filtertechnik wird einige Arbeit ersparen. Denn sonst müssten wöchentlich 500.000 Liter Wasser gewechselt werden. So war es noch beim alten Becken, das keine Filteranlage hatte. Der künftige Wasserwechsel werde sich auf ein- bis zweimal jährlich belaufen.

Das vorherige Becken sei mit Süßwasser befüllt gewesen. Stawinoga sagt, dass Robben zwar in Süßwasser leben können, jedoch wöchentlich eine Augenspülung mit Salzwasser benötigen, da sie sonst Augenprobleme bekommen. Das sei für die Robben nicht schlimm, da sie es spielerisch mit ihnen trainieren würden. Das neue Becken werde trotzdem mit Sole aufgefüllt – Wasser mit angereichertem Salz – um die Augenspülung für die Robben zu umgehen. Derzeit leben im Zoo sechs Robben, vier Kalifornische Seelöwen und zwei Südamerikanische Seebären. Insgesamt werden die Kosten des Neubaus auf 12 Millionen Euro geschätzt. Der Bau soll innerhalb 20 Monate abgeschlossen sein.

Update Baustelle
Das neue Robbenbecken hat eine moderne Filtertechnik und wird mit Sole befüllt. © Oliver Schaper

Zusätzlich gebe es in dem neuen Becken die Möglichkeit, die Herren von den Damen zu trennen. Das wolle man vor allem während der Paarungszeit machen. Denn dann würden Männchen die Weibchen geradezu belästigen.

Geplant sei zudem, wie Stawinoga verrät, ein separates kleines Becken für Mütter und Baby-Robben zu bauen. Das sei wichtig, da Robben zu Beginn noch schwimmen lernen müssen und in einem vier Meter tiefen Becken ertrinken können, wenn die Mutter nicht aufpasse. Durch ein niedriges Becken mit einem flachen Anstieg könne die Mutter das Neugeborene dann leichter aus dem Wasser schieben. Daneben werde für die Besucher ein weiterer Kiosk mit Toiletten gebaut.

Weitere interessante Infos zu den Schaben gibt es unter rn.de/dortmund.

Neuer Kiosk
Ein separates Becken für Mutter und Robben-Baby ist geplant. © Oliver Schaper

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