Die DSW21-Hauptverwaltung (hinten) und die Parkplätze werden wohl aufs frühere Doego-Gelände (l.) verlegt. © Gregor Beushausen

Wohnen in Dortmund

Deggingstraße: Neues Wohngebiet soll größer werden

Rund 350 Wohnungen sollten ursprünglich auf dem Ex-DSW21-Betriebshof in der östlichen Innenstadt gebaut werden. Weil einige Umzüge anstehen, haben sich die Pläne in vielen Punkten verändert.

Dortmund

, 10.06.2021 / Lesedauer: 4 min

Eigentlich schien alles klar: 2016 legte das Planungsbüro Pesch & Partner ein Konzept für ein innerstädtisches Wohngebiet auf dem früheren DSW21-Betriebshof vor. Rund 350 Wohnungen sollten auf dem seit Jahren brach liegenden Gelände entlang der Deggingstraße und der von-den-Berken-Straße entstehen. Diese Überlegungen waren das Fundament für die Aufstellung des Bebauungsplans.

Doch zu Baurecht ist es bislang nicht gekommen. Das könnte auch künftig noch auf sich warten lassen. Die Stadt hat den Bebauungsplan jetzt in wichtigen Teilen noch einmal aufgeschnürt und überarbeitet. Ergebnis: Auf dem Gelände geht weit mehr als gedacht.

Den Ausschlag dafür geben die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) mit der geplanten Verlegung ihrer Hauptverwaltung von der Deggingstraße auf das angrenzende Nachbargelände, dem früheren Standort der Rewe-Tochter Doego.

Neuer Plan sieht 500 Wohnungen statt 350 vor

DSW21 hat die Fläche gekauft und überlegt, dort gemeinsam mit der Wohnungstochter Dogewo zwei neue Dependancen hochzuziehen. Da mit einem Umzug von DSW21 auch die Parkplätze an der Deggingstraße wegfallen, verdoppelt sich das bisherige Gebiet nun auf insgesamt rund zehn Hektar.

Der Bebauungsplan wird nun auf das frühere Doego-Gelände an der Feldstraße erweitert. © Oliver Schaper (Archiv)

Entsprechend hat sich nun auch der Plan geändert. An den „Deggingshöfen“, so der Name des künftigen Wohngebietes, halten die Stadtplaner natürlich fest. Aber es soll größer werden: Statt der ursprünglich angedachten 350 Wohnungen könnten auf dem ehemaligen Betriebshof nun 500 Wohnungen entstehen. Zumal auch der Stadtwerkesaal mittelfristig zur Disposition steht. Und zusätzlich das Systemhaus Dosys von der Deggingstraße zum Hafen verlegt werden soll.

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Raum für Eigenheime gibt es im neuen Quartier nicht: Dafür sollen Mehrfamilienhäuser mit attraktiven Mietwohnungen entstehen – von denen 25 Prozent öffentlich gefördert sind und daher in eine eher preiswerte Kategorie fallen.

Eine Grundschule mit Zweifach-Sporthalle

Dabei konzentriert sich der Wohnungsbau auf den südlichen Bereich des DSW21-Geländes. Als Haupterschließungsachse dient die verlängerte Carl-Zahn-Straße. Sie soll als Allee mit Bäumen und Stellplätzen übers Gelände bis zur Deggingstraße fortgeführt werden. In ihrer Mitte erhält sie eine Stichstraße, die auf einen öffentlichen Quartiersplatz inmitten des südlich gelegenen Wohngebietes zuläuft.

Der Raum oberhalb der Haupterschließungsachse (im nördlichen Teil des Geländes) wird für gemischte Nutzungen reserviert. So soll beispielsweise die Kita an der Feldstraße durch den Bau einer zweiten Kindertageseinrichtung mit sechs Gruppen ergänzt werden.

Im Zentrum des neuen Wohngebiets soll eine Grundschule gebaut werden. © Stadt Dortmund

Daran angrenzend ist ein Bürogebäude mit öffentlichen Parkplätzen geplant. Die genaue Nutzung ist noch unklar. In Betracht kommt eine „Energiestation“, die das Wohngebiet zumindest teilweise versorgt.

Wo die DSW21-Mitarbeiter bislang ihre Wagen parken, soll nach dem Willen der Stadt eine fünfzügige Grundschule gebaut werden - inklusive einer Schulbushaltestelle. Ebenfalls geplant ist eine Zweifach-Sporthalle, in der möglicherweise auch das Tischtennisleistungszentrum untergebracht wird.

Quartier wird ans Busnetz angebunden

Die Anwohner der "Deggingshöfe" sollen ihre Autos zum größten Teil in Tiefegaragen unterbringen. Für die nicht-motorisierten Bewohner soll ein Anschluss ans Busnetz hergestellt werden, mit zwei Haltestellen in der von-den-Berken-Straße.

DSW21 erwägt eine neue Linienführung, die das Quartier über Südbad und Kreuzviertel mit dem Hauptbahnhof verbindet. Ohnehin soll das Wohngebiet „Deggingshöfe“ ein für Fußgänger und Radfahrer offenes Quartier werden, von dem zahlreiche Verbindungen ins Wege- und Fahrradnetz ausgehen.

Ein kleiner Knackpunkt allerdings bleibt: Am Bau der rund zehn Meter hohen Lärmschutzwand führt offenbar kein Weg vorbei. Dabei riegelt die Wand nun nicht mehr das eigentliche Wohngebiet vom Doegeo-Gelände ab: Sie wird stattdessen weiter nördlich gebaut – und soll nun das frühere Doego-Gelände vom angrenzenden Großmarkt trennen.

Bürger werden auch zu neuen Plänen gehört

Klar ist aber auch: Der Umzug von DSW21 aufs Dogeo-Gelände gilt als mittelfristiges Projekt von rund fünf Jahren. Zumal auch noch kein Beschluss des Aufsichtsrates vorliegt. Der Startschuss für den Wohnungsbau allerdings kann deutlich früher fallen.

Bei DSW21 hofft man jetzt auf 2022. Bis dahin muss dann aber auch der Bebauungsplan vom Rat der Stadt abgesegnet sein. Zuvor will die Stadt die Bürger erneut umfassend beteiligen und die Pläne im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt zwei Wochen lang für Stellungnahmen auslegen. Sollte die Corona-Pandemie 2022 vorbei sein, soll es zudem noch eine öffentliche Infoveranstaltung geben.

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