Die Kampstraße wartet seit vielen Jahren auf den seit langer Zeit angekündigten Umbau zum „Boulevard“. © Dennis Werner

City-Projekt

Neuer Millionen-Ärger um „Boulevard Kampstraße“ droht

Der Weiterbau des „Boulevard Kampstraße“ in der City lässt seit Jahren auf sich warten. Zuletzt gingen Fördermittel in Millionenhöhe verloren. Jetzt gibt es erneut finanzielle Fragezeichen.

Dortmund

, 13.05.2021 / Lesedauer: 3 min

Irgendwie ist der Wurm drin beim geplanten Weiterbau des „Boulevard Kampstraße“, einem der wichtigsten City-Projekte. Erst hat sich die Planung um Jahre verzögert, jetzt gibt es immer wieder Ärger um die Finanzierung und die dafür erhofften Fördermittel.

Zur Erinnerung: Nach jahrelangem Stillstand - zuletzt wurde 2014/15 das Umfeld der Petrikirche neu gestaltet - soll es in diesem Jahr mit dem Weiterbau des Boulevard Kampstraße weitergehen. Das vor mehr als 20 Jahren entwickelte Konzept des Architekturbüros Fritschi und Stahl sieht für den zentralen Abschnitt zwischen Petri- und Reinoldikirche einen Lichtboulevard mit Wasserlauf, Wasserbecken und Veranstaltungsflächen vor.

Diese Visualisierung ist schon gut zehn Jahren alt. So soll der Boulevard Kampstraße mit Wasserlauf, Wasserbecken und Lichtband vom Reinoldi-Pylon aus mal aussehen. © Stadt Dortmund

Die erste Hiobsbotschaft zum Weiterbau-Start gab es zu Beginn dieses Jahres. Die Stadt musste einräumen, dass die Fördermittel für den ersten Weiterbau-Abschnitt rund um den Reinoldi-Pylon verloren gegangen sind. Für die bereits 2013 bewilligten 2,3 Millionen Euro Landesmittel war die Förderfrist abgelaufen und nicht wie früher üblich verlängert worden. Die Stadt muss nun die Baukosten von 2,85 Millionen Euro komplett selbst tragen.

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Aber auch für die weiteren Bauabschnitte mit dem eigentlichen Boulevard zwischen St. Petri und St. Reinoldi gibt es nun eine unerwartete Hürde: Die Städtebau-Fördermittel in Höhe von 6,4 Millionen Euro, die die Stadt für dieses Jahr beantragt hatte, wurden vom Land beziehungsweise von der Bezirksregierung Arnsberg nicht bewilligt. Grund ist die Vielzahl an Städtebau-Förderprojekten, die beantragt wurden, erklärt Planungsdezernent Ludger Wilde auf Nachfrage. Soll heißen: Der Städtebau-Fördertopf für 2021 ist leer.

Neuer Förderantrag für 2022

Ganz aufgeben will die Stadt die Hoffnung auf eine umfassende Förderung für die Boulevard-Pläne allerdings nicht. Sie will, wenn der Rat der Stadt zustimmt, für das Städtebau-Förderprogramm 2022 erneut eine Fördersumme von 5,6 Millionen Euro beantragen. Das wären 80 Prozent der geschätzten Baukosten von 7 Millionen Euro für den nächsten Bauabschnitt.

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Langfristig will man das Projekt, dessen Kosten insgesamt auf 21,5 Millionen Euro taxiert werden, in kleinere Bau- beziehungsweise Finanzierungsabschnitte unterteilen. Die 2021 nicht bewilligten Mittel hofft man so über die Jahre nach und nach hereinzubekommen.

Stadt will Prioritäten setzen

Dazu folgt man einem Tipp des Landes, um nicht wie in diesem Jahr wieder in die Röhre gucken zu müssen. „Das Land hat den deutlichen Hinweis gegeben, dass die Städte ihre Förderprojekte selbst priorisieren sollen“, erklärt Wilde.

Der „Boulevard Kampstraße“ steht deshalb auf der Dortmunder Wunschliste für das Städtebau-Förderprogramm 2022 mit einem Gesamtvolumen von 9 Millionen Euro klar an erster Stelle. Dahinter folgen weitere Investitionen in das Projekt „Soziale Stadt“ in Westerfilde und Bodelschwingh und der Stadtumbau Derne.

Unklar ist, ob die Probleme bei der Förderung den Weiterbau des Boulevards erneut verzögern. Er ist bislang, nachdem das Umfeld des Reinoldipylons in diesem Jahr auf dem Bauprogramm steht, für das Frühjahr 2022 angekündigt.

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Das Problem: Die Fördermittel des Landes werden für das laufende Jahr immer erst im zweiten Quartal, in der Regel im April oder Mai, bewilligt. Also ebenfalls im Frühjahr 2022. Und erst dann könnte die Stadt die nötige Ausschreibung für weitere Bauarbeiten starten. Damit könnte sich der Baustart einmal mehr verschieben - auf den Sommer oder sogar den Herbst 2022.

Wilde hofft allerdings noch, dass man weitere Verzögerungen vermeiden kann. Wichtige Planungs- und Vorarbeiten könnten ohne Einfluss auf die Förderung möglicherweise schon vorher starten, heißt es. In der Ankündigung für das Städtebau-Förderprogramm ist von einer Vollendung des „Boulevard Kampstraße“ bis Ende 2025 die Rede. Noch.

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