Neue Trends bei der Messe „Jagd und Hund“ So soll sie auch für Nichtjäger interessant sein

Messe „Jagd und Hund“ diesmal mit Sterneköchen und Single-Party
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Noch wird bei unserem Besuch in den Westfalenhallen 1 bis 8 in Dortmund gehämmert, dekoriert und aufgebaut – 580 Aussteller aus aller Welt bereiten ihre Stände für Europas größte Jagdmesse, die „Jagd und Hund“ vor, die von Dienstag bis Sonntag (24.-29.1.) wieder zum Halali bläst.

„Die Messe ist nicht nur für Jäger gedacht, sondern auch für Nichtjäger“, sagt Andreas Schneider vom Landesjagdverband NRW, einer der ideellen Träger der „Jagd und Hund.“ Jeder, der Spaß an der Natur und Freude an Hunden habe, sei hier bestens aufgehoben, ebenso wie Eltern, die ihren Kindern an den Lern- und Naturständen sowie in der rollenden Waldschule ein Naturerlebnis vermitteln wollten. Auch Wildbret-Fans und Mode-Interessierte sollen auf ihre Kosten kommen.

„Mitmachen, ausprobieren, erleben“, sei das Motto, führt Westfalenhallen-Chefin Sabine Loos an und verweist auf das breite Rahmenprogramm auf fünf Bühnen und weiteren Aktionsflächen, zu dem auch wieder atemberaubende Flugshows der Greifvögel und die Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer gehören.

Single-Party und Sternekoch

In Halle 5 zum Beispiel gibt es eine Schnitzeljagd. Auch kann man dort live verfolgen, wie ein professioneller Hochsitz entsteht. Jagdbegeisterte können sich beim neuen Format „Jäger-Herzblatt“ mit anschließender Single-Party näherkommen. Publikumsmagneten sind immer der Geländewagen-Parcours in der Halle 3 und die Jagdgebrauchshunde-Vorführung.

Ein neuer Treffpunkt ist der Stammtisch #gearundbier-Geartester.de im Social-Media-Revier „Horrido“ in Halle 7 – der Hotspot für Gespräche mit Branchenvertretern, die Neuheiten präsentieren wie hochwertige Nachtsicht- und Wärmebildgeräte, Drohnen zur Wildtierrettung und Schalldämpfer für das Gewehr.

Das Wild Food Festival in Halle 8 erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Beim Schaukochen stehen kulinarische Meister am Herd wie am Mittwoch TV-Koch Johann Lafer, am Donnerstag Sternekoch Benedikt Faust und am Samstag der Dortmunder Dirk Grammon.

Der wilde Metzger Conrad Baierl und Wild auf Wild sammeln für die Deutsche Wildtierrettung. Das Motto: „Hau die Sau“. Gegen eine Spende können Besucher ihre Schlagkraft an dieser wilden Interpretation des Jahrmarktklassikers „Hau den Lukas“ unter Beweis stellen.

Kritik an Großwildjagd

Der Zugang zum Wild Food Festival ist bereits im Ticket der „Jagd und Hund“ enthalten. Exklusive Workshops mit den bekannten Star-, TV- und Sterneköchen, bei denen Besucher selbst im professionellen Rahmen den Kochlöffel schwingen können, gehören zu den Specials des Wild Food Festivals und sind gesondert buchbar.

Ein neues Thema auf der „Jagd und Hund“ ist das Jagen mit Pfeil und Bogen. In Deutschland ist die Bogenjagd verboten. „Wir wollen das Thema auch gar nicht nach Deutschland hineintragen“, sagt Andreas Schneider vom Landesjagdverband NRW. Doch das Bogenjagen sei zum Beispiel in Frankreich legal. „Wir sind eine internationale Messe, in der das Thema dargestellt werden kann“, so Schneider.

Ein Dackel schaut aus einem Rucksack
Auch Hunde der Besucher sind bei der "Jagd und Hund" grundsätzlich willkommen - unter bestimmten Voraussetzungen. © Stephan Schuetze

Im Vorfeld der Messe gab es von Tierschützern dazu Kritik ebenso wie an den Angeboten für Großwildjagden in Afrika. Dazu sagen Hallenchefin Sabine Loos und Andreas Schneider vom Landesjagdverband, gezeigt werden dürften nur „legale und legitime Angebote“. Sie verweisen auf Botswana, das 2024 offizielles Partnerland der Messe werde.

Fisch und Angel

Messebesucher haben parallel kostenfreien Eintritt zur „Fisch und Angel“, dem Messe-Highlight für passionierte Angler und Einsteiger.

Auch alle Hunde sind willkommen, müssen aber mit Vorlage des Impfausweises nachweisen, dass sie mindestens 21 Tage vor der Messe gegen Tollwut geimpft worden sind.

Mehr Infos zur Messe unter www.jagdundhund.de.

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