Auf einer Wellenlänge: Regina Selter (l.) und Dr. Florence Thurmes leiten ab März gemeinsam das Museum Ostwall im Dortmunder U.

© Oliver Volmerich

Neue Doppelspitze im Dortmunder U: Das sind die Pläne der Leiterinnen

rnAusstellungen im U-Turm

Eine neue Doppelspitze als Leitung des Museums Ostwall will frischen Wind in den U-Turm bringen. Die neuen Leiterinnen haben auch Pläne für spannende Ausstellungen im Dortmunder U.

Dortmund

, 27.02.2022, 05:51 Uhr / Lesedauer: 2 min

Regelrecht aufblühen soll das Dortmunder U in diesem Frühling. Wenn im April auf der sechsten Etage die Ausstellung „Flowers! Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts“ eröffnet, soll sich das Blumenmotiv durch das ganze Haus ziehen. Auf der Hochschuletage ist dann etwa die Ausstellung “#Kunstblumen“ zu sehen, kündigt Regina Selter an.

Die 60-Jährige, die seit 2011 stellvertretende Leiterin Museum Ostwall (MO) war und es in den letzten drei Jahren kommissarisch geleitet hat, ist ein Teil der neuen Doppelspitze, die Dortmunds Museum für moderne Kunst ab Anfang März führt.

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Neu an ihrer Seite ist dann Dr. Florence Thurmes. Die 41-Jährige promovierte Kunstwissenschaftlerin kommt von der Staatlichen Kunstsammlung Dresden nach Dortmund, hat zuvor aber auch schon für die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf gearbeitet. Sie sei „mit Bravour“ aus dem Findungsverfahren für die Leitung des Museums hervorgegangen, erklärte Kulturdezernent Jörg Stüdemann bei der offiziellen Vorstellung der Doppelspitze am Freitag (25.2.), gut eine Woche nach dem Ratsentscheid.

Blumen für die Doppelspitze: Kulturbetriebe-Leiter Dr. Stefan Mühlhofer, Stefan Heitkemper als kaufmännischer Leiter des Dortmunder U und Kulturdezernent Jörg Stüdemann begrüßten die neuen MO-Leiterinnen Regina Selter und Dr. Florence Thurmes.

Blumen für die Doppelspitze: Kulturbetriebe-Leiter Dr. Stefan Mühlhofer, Stefan Heitkemper als kaufmännischer Leiter des Dortmunder U und Kulturdezernent Jörg Stüdemann begrüßten die neuen MO-Leiterinnen Regina Selter und Dr. Florence Thurmes. © Dortmund-Agentur / Roland Goreck

Der Neustart sei „ein besonderer Moment“, auf den man lange gewartet habe, stellte Stüdemann fest. 2019 hatte Edwin Jacobs nach nur zweieinhalb Jahren als Gesamtleiter das Dortmunder U wieder verlassen. Inzwischen hat sich die Stadt für eine neue Leitungsstruktur entschieden - mit Spartenleitungen für die einzelnen Ebenen und Stefan Heitkemper als kaufmännischen Geschäftsführer für das gesamte Haus.

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Ein Experiment ist in gewisser Form auch die Doppelspitze. Regina Selter und Florence Thurmes bemühten sich bei der Vorstellung denn auch, Harmonie auszustrahlen. „Wir wollen ein gemeinsames Büro beziehen“, kündigte Regina Selter an.

Zugleich machten beide deutlich, dass sie auch künstlerisch auf einer Wellenlänge liegen. Das Museum soll diverser und internationaler werden, kündigt Regina Selter an. „Wir glauben beide, dass Kunst die Kraft hat, Positives zu bewirken“, sagte Florence Thurmes. Teilhabe und Vermittlung spielten deshalb eine große Rolle für die Arbeit des Museums. Dazu soll sich das MO noch mehr öffnen und die Sammlung publikumsnaher vermitteln.

Ausstellung zu Nam June Paik

Das gilt auch für den Sammlungsschwerpunkt Fluxus - eine Kunstbewegung, die unter dem Motto „Alles ist Kunst“ die schöpferische Idee in den Vordergrund stellt. Führende Vertreter sind George Maciunas, Joseph Beuys und Nam June Paik.

Das Werk des gebürtigen Südkoreaners Nam June Paik steht denn auch im Mittelpunkt des großen Ausstellungsprojekts für das Frühjahr 2023. In mehreren Teilen sollen dann sowohl die Medienkunst als auch Kompositionen von Nam June Paik vorgestellt werden.

Neu präsentiert werden soll dann auch die Sammlung des MO, die aktuell unter dem Titel „Body and Soul“ zusammengestellt ist. Die nächste Wandlung soll eine Hommage an die Museumsgründerin Leonie Reygers sein, parallel zu einem Ausstellungsprojekt im Baukunstarchiv am Ostwall, also am alten Standort des Museums.

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In diesem Frühjahr steht aber erst einmal das Thema Blumen in der Kunst im Mittelpunkt. Im Herbst folgt dann eine Ausstellung des Bundes Bildender Künstler NRW. Auch das soll dazu beitragen, die Arbeit des MO auf eine breitere Basis zu stellen.

„Dortmund strahlt Zukunftsoptimismus aus“, sagte Florence Thurmes bei ihrer Vorstellung. Den kann sie bestimmt auch für ihre neue Aufgabe gut gebrauchen, um das von Jörg Stüdemann ausgegebenen Ziel von 100.000 Besucherinnen und Besuchern für das MO zu erreichen.

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