Abschied vom Intendanten-Modell: Stadt sucht Spitze für Museum Ostwall

© Dieter Menne (Archiv)

Abschied vom Intendanten-Modell: Stadt sucht Spitze für Museum Ostwall

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Seit 2019 ist die Leitung des Museums Ostwall vakant. Jetzt sucht die Stadt per Stellenanzeige nach einem neuen Museums-Chef oder einer -Chefin. Eine große Hoffnung hat man dabei aufgegeben.

Dortmund

, 28.06.2021, 19:01 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war ein sang- und klangloser Abschied. Nach nur zweieinhalb Jahren gab Edwin Jacobs im Frühjahr 2019 seinen Intendanten- und Museumsdirektor-Posten im „Dortmunder U“ auf.

Bis heute kann trefflich darüber spekuliert werden, welche Rolle dabei das zumindest finanziell missglückte Abenteuer der Pink Floyd-Ausstellung gespielt hat, die Jacobs in den U-Turm geholt hatte. Der Niederländer, der 2017 mit großen Ambitionen in Dortmund gestartet war, übernahm im September 2019 die Leitung der Kunstakademie in Maastricht.

Nur ein kurzes Gastspiel als Leiter von „U“ und Museum Ostwall gab der Niederländer Edwin Jacobs.

Nur ein kurzes Gastspiel als Leiter von „U“ und Museum Ostwall gab der Niederländer Edwin Jacobs. © Abegg (Archiv)

Die Lücke, die Jacobs hinterließ, ist seitdem noch nicht geschlossen. Seit gut zwei Jahren wird eine Nachfolge für die Leitung von U-Turm und Museum Ostwall gesucht. Jetzt steht fest: Der ehrgeizige Plan, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die Gesamtleitung des Dortmunder U zu finden, ist misslungen. Das hat auch die Stadt als Trägerin des Kunst- und Kreativzentrums im U inzwischen eingesehen und die Weichen neu gestellt.

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Die Hoffnung, einen Manager für die Gesamtleitung von U-Turm und Museum Ostwall zu finden, habe man aufgegeben, bestätigt Stadtdirektor Jörg Stüdemann. Stattdessen sucht man jetzt eine neue Leitung „nur“ noch für das Museum. Das trage auch die Politik mit, betont Stüdemann auf Nachfrage. Die Stellenanzeige für die „Leitung (m/w/d) des Museums Ostwall“ ist seit knapp zwei Wochen raus.

Theater steht Pate für Organisation

Gesucht wird ein Bewerber oder eine Bewerberin mit abgeschlossenem Abschluss im Bereich Kunst/Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, „vorzugsweise mit Promotion, sowie Erfahrung in leitender Position in vergleichbaren Häusern“.

Er oder sie soll neben der fachlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Leitung des Museums Ostwall auch die Kunstsammlung weiterentwickeln, Wechselausstellung und Veranstaltungen organisieren und das Museum innerhalb und außerhalb der Stadt vertreten.

Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ist der Schwerpunkt des Museums Ostwall.

Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ist der Schwerpunkt des Museums Ostwall. © Stephan Schuetze (A)

Innerhalb des Kunst- und Kreativzentrums „Dortmunder U“ fungiert der neue Museums-Chef oder die neue Museums-Chefin aber nur noch als Spartenleiter oder -leiterin. Man orientiere sich dabei an der Organisation des Theaters, erklärt Stüdemann. Dort stehen Tobias Ehinger als geschäftsführendem Direktor, der Verwaltung und Organisation stemmt, fünf selbstständige Spartenleiter für Oper, Schauspiel, Ballett, Orchester und Kinder- und Jugendtheater gegenüber. Und das funktioniere gut.

Bewerberauswahl im Herbst

Im U-Turm wären die Sparten: der ohnehin selbstständige Hartware Medienkunst-Verein, die Hochschuletage und die U-Zwei-Etage für kulturelle Bildung. Für Verwaltung und Organisation im „Dortmunder U“ ist als kaufmännischer Geschäftsführer seit 2019 Stefan Heitkemper zuständig, der zuvor Referent bei Kämmerer Stüdemann war. Er wäre dann das Pendant zu Theater-Direktor Tobias Ehinger.

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Für die freie Stelle an der Spitze des Museums Ostwall läuft die Bewerbungsfrist bis zum 28. Juli. Nach der politischen Sommerpause könnte dann die Findungskommission die Bewerberlage sichten und Gespräche führen, kündigt Stüdemann an. Damit stehen die Aussichten gut, dass das Museum Ostwall ab 2022 wieder eine feste Leitung hat.

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