Neue Bürogebäude für 77 Millionen Euro entstehen an der B1

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Neue Bürogebäude für 77 Millionen Euro entstehen an der B1

rnStadtkrone Ost

Lückenschluss an der B1: Ein bekanntes Dortmunder Unternehmen baut auf der Stadtkrone Ost für 77 Millionen Euro zwei neue Bürogebäude – in vorderster Reihe direkt neben dem ADAC. Das hat Konsequenzen.

Dortmund

, 10.03.2022, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor rund 25 Jahren hat die Stadtkrone Ost Entwicklungsgesellschaft das frühere Kasernengelände an der B1 übernommen. Und die einzelnen Grundstücke später peu à peu an Investoren und private Häuslebauer weiterverkauft. Nun ist auch die letzte freie Parzelle westlich des ADAC-Gebäudes vergeben.

Käufer ist ein traditionsreiches Dortmunder Unternehmen: Die Harpen-Unternehmensgruppe baut dort in erster Reihe an der Freie-Vogel-Straße zwei hochmoderne Bürogebäude. Beide Gebäude werden mit Erdwärme in Kombination mit Solarstrom versorgt und sollen sich durch eine besonders hohe Energieffizienz auszeichnen.

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„SKOffice“ nennt die Harpen-Unternehmensgruppe ihr Projekt, für das sie den stattlichen Betrag von 77 Millionen Euro investieren will. Die Experten im Gestaltungsbeirat hat der Entwurf aus dem Hamburger Architekturbüro Tchoban Voss überzeugt: Beide Gebäude werden sechsgeschossig, erhalten insgesamt vier Eingänge, begrünte Dächer und eine Tiefgarage. Zudem sind grün gestaltete Innenhöfe geplant.

Harpen legt 240 Stellplätze an - mit Option auf weitere

Mit dem Gebäudeensemble bringt Harpen rund 18.200 Quadratmeter neue Bürofläche auf den Dortmunder Markt – das ist fast doppelt so viel wie beispielsweise das kreisrunde Ellipson an der Ruhrallee hat (10.000 Quadratmeter). Die Raumgrößen des „SKOffice“ sind variabel und ab 400 Quadratmeter verfügbar. „Mietinteressenten sind vorhanden“, sagt Harpen-Geschäftsführer Franz-Josef Peveling auf Anfrage – aber nennt naturgemäß noch keine Namen. „Wir verhandeln.“

Beide Baukörper erhalten insgesamt sechs Geschosse plus einer Tiefgarage.

Beide Baukörper erhalten insgesamt sechs Geschosse plus einer Tiefgarage. © Pixel Brands, düsseldorf

Künftigen Mietern stehen rund 240 Stellplätze, teilweise mit E-Ladesäulen, zur Verfügung. Davon sollen 206 in der Tiefgarage verschwinden. Bleiben rund 36, die ebenerdig angelegt werden. Vorerst.

„Es gibt die Option, das Parkangebot auf insgesamt 300 Plätze zu erweitern“, sagt Harpen-Geschäftsführer Peveling. Nach jahrelanger Planung will Harpen im dritten Quartal des laufenden Jahres mit den Tiefbauarbeiten starten – und im ebenfalls dritten Quartal 2024 sein Gebäudeensemble an der Freie-Vogel-Straße fertiggestellt haben.

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Damit ist der Baulückenschluss in der ersten Reihe auf der Stadtkrone Ost perfekt: Westlich neben Harpen bauen auch der IT-Dienstleister Adesso und die Continentale-Versicherung, die ihren Hauptsitz von der Ruhrallee westlich des Tiranawegs zur Stadtkrone Ost verlegt.

Lückenschluss macht Lärmschutzwall überflüssig

Die Bauvorhaben haben Konsequenzen – und können der Stadt Dortmund ein lästiges Problem vom Hals schaffen: Es geht um die bis zu fünf Meter hohen Lärmschutzwände, die Straßen.NRW im Zuge des B1- beziehungsweise des A40-Ausbaus entlang der Stadtkrone Ost vorgesehen hatte. Sie waren der Stadt von Anfang an ein Dorn im Auge: eine repräsentative Büromeile, die hinter einer Lärmschutzwand verschwindet? Die Stadt handelte einen Kompromiss aus.

Auf der Stadtkrone Ost wird jetzt die letzte Baulücke geschlossen. Im Hintergrund (r.) das ADAC-Gebäude.

Auf der Stadtkrone Ost wird jetzt die letzte Baulücke geschlossen. Im Hintergrund (r.) das ADAC-Gebäude. © RN

Kernpunkt: Der A40-Abschnitt entlang der Stadtkrone Ost wird als letzter von drei Abschnitten ausgebaut. Hat die Stadt bis dahin Investoren gefunden, die ihre Gebäude entlang der ersten Reihe auf der Stadtkrone bauen, kann die Lärmschutzwand entfallen.

Genau diese Voraussetzung sieht Ludger Schürholz, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, nun erfüllt. „Alle Gebäude sind in ihrer Höhe und Breite so ausgerichtet, dass sie Lärmschutzfunktionen übernehmen und die dahinter liegende Wohnbebauung keinen Schaden nimmt“, sagt Schürholz.

Zuständig für den Ausbau der A40 ist nun die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH). Sie müsste die Planfeststellung ändern. „Das ist inzwischen auch zugesichert worden", sagt Dortmunds Planungsdezernent Ludger Wilde. „Wir werden den Schallschutznachweis jetzt erbringen und gehen davon aus, dass Deges sich an die Zusage hält.“

Eine Stellungnahme der Deges war am Montag (7.3.) nicht zu erhalten.

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