
© Oskar Neubauer
Neubaugebiet im Dortmunder Süden: Bürger können Konzept jetzt einsehen
„Auf dem Wüstenhof“
Wo heute noch Gärten und Grünflächen sind, soll unter dem Namen „Wüstenhof“ im Dortmunder Süden ein großes Neubaugebiet entstehen. Das städtebauliche Konzept kann jetzt eingesehen werden.
Pläne zur Bebauung der Grünfläche in Dortmund-Benninghofen gibt es schon lange. Jetzt wird es konkret: Nachdem der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen hat, können sich nun die Bürger ein Bild von dem städtebaulichen Konzept für die Fläche „Auf dem Wüstenhof“ (Hö 215) machen.
Das rund drei Hektar große Gelände liegt zwischen den Straßen Overgünne, An der Hundewiese und Brücherhofstraße. Rund 60 neue Wohneinheiten sollen dort entstehen.
Wettbewerb ermittelte Entwurf, der sich harmonisch einfügt
Über einen Wettbewerb suchten das Dortmunder Stadtplanungs- und Bauordnungsamt sowie ein Projektentwicklungsunternehmen vorab ein geeignetes Konzept für das Neubaugebiet. Ziel des Qualifizierungsverfahrens war laut Stadt, „ein in sich harmonisches Wohnquartier zu entwickeln, das sich in die von unterschiedlichen baulichen Strukturen und vom angrenzenden Landschaftsraum geprägte Umgebung einfügt“. Ausgewählt wurde der Entwurf von Pesch Partner Architekten Stadtplaner GmbH aus Dortmund.

Das Konzept sieht eine lockere, gestaffelte Bebauung vor. © Pesch Partner Architekten
Vorgesehen ist eine Mischung verschiedener Wohnformen mit Doppelhäusern, Reihenhausgruppen, freistehende Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern, um ein Wohnraumangebot für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen. 25 Prozent der geplanten Wohnungen werden im öffentlich geförderten Mietwohnungsbau errichtet.
Auch ein öffentlicher Kinderspielplatz ist vorgesehen sowie eine Fläche für eine Kita. Die Erschließung soll im Westen von der Brücherhofstraße aus erfolgen. Zusätzlich sind Fuß- und Radwegeanbindungen geplant.
Die Häuser sollen versetzt angeordnet werden. Durch diese lockere Raumaufteilung wollen Pesch Partner die dörfliche und landwirtschaftlich geprägte Vergangenheit des Ortsteils aufgreifen. Die dafür typische, zueinander versetzte Anordnung der Gebäude soll abweichen ab von der stereotypen Einheitlichkeit herkömmlicher Neubausiedlungen.
Verbindungen in Form von Fuß- und Radwegen sollen integriert sein. Die erhöhte Lage bietet einen Ausblick auf den Florianturm und die Industriekulisse von Phoenix-West.
Baumgruppen sollen integriert werden
Das geplante Wohnquartier liegt im Übergangsbereich zum Landschaftsschutzgebiet. Der Siedlungsrand soll daher naturnah gestaltet werden, um eine harmonische Einbindung herzustellen. Vorhandene Baumgruppen wurden in das Konzept integriert.
Darüber hinaus seien Maßnahmen zum ökologischen Ausgleich in der unmittelbaren Umgebung nördlich des Wohnquartiers vorgesehen, teilt Stadt-Pressesprecher Christian Schön mit.
Seit dem 19. April (Montag) und noch bis zum 3. Mai 2021 findet die sogenannte frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Das städtebauliche Konzept, das die Grundlage für den späteren Bebauungsplan darstellt, hängt im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt zur Einsicht aus und wird zudem über die Homepage veröffentlicht. Die Bürger können sich während dieser Zeit über Planung informieren und sich dazu äußern.
Hier kann man die Planungen einsehen
Die Planungsunterlagen können im Internet unter
www.stadtplanungsamt.dortmund.de eingesehen werden. Dort besteht auch die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben. Das ist während der gesamten Auslegungsfrist möglich.
Im weiteren Verfahren wird – wenn sich die Planung weiter konkretisiert hat – eine öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs stattfinden. Auch in der Phase können Bürger die Planung einsehen und Stellungnahmen abgeben. Ein konkreter Termin dafür ist aber noch nicht bekannt. Projektentwickler Markus-Bau rechnet damit, Ende 2022 mit dem Verkauf der Wohnungen und Häuser starten zu können.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
