
Eingezäunt ist das Gelände längst, auf dem der Neubau für das Bert-Brecht-Gymnasium entstehen soll. Die Baustelle allerdings ruht noch. © Natascha Jaschinski
Neubau an einem Dortmunder Gymnasium: Baustelle ruht in den Ferien
Schule
Ein Gymnasium im Dortmunder Westen soll einen großen Neubau bekommen. Die Baustelle ist eingerichtet, aber es tut sich nichts – obwohl die Zeit zum Bauen in den Ferien günstig wäre. Warum ist das so?
Das Schulzentrum in Kirchlinde ist bereits sehr groß: Es gibt das Bert-Brecht-Gymnasium (BBG), die Droste-Hülshoff-Realschule, eine ehemalige Hauptschule und eine Grundschule plus mehrere Turnhallen. Bald soll der Schulkomplex noch wachsen: Das Gymnasium bekommt in Norden ein neues Oberstufenzentrum. Ein dreigeschossiger Neubau, gut 6600 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, fast 25 Millionen Euro schwer. Sabine Schmidt-Strelau, BBG-Schulleiterin, spricht davon, dass das Schulzentrum dann einen regelrechten Campus habe.
Wenn die Schüler und Schülerinnen nach den Ferien wieder zum Unterricht kommen, dürfte sich aber wohl noch nicht allzu viel getan haben. Die Bauzäune zwischen dem Schulhof des BBG und der Bockenfelder Straße stehen zwar schon länger – mehr aber ist nicht passiert. Dabei hatte die Stadt Mitte Mai auf Anfrage mittgeteilt, dass der Baubeginn im Juni sei.
Es fehlt noch die Baugenehmigung
Auf erneute Anfrage heißt es: „Die Einrichtung der Baustelle erfolgte termingerecht im Juni 2022.“ Um nun weiter arbeiten zu können, fehle allerdings noch die Baugenehmigung, so Stadtsprecherin Alexandra Schürmann. Teil dieser seien auch Fällgenehmigungen für die Bäume, die noch auf der zukünftigen Baufläche stehen.
Zwölf Stück sind es, mitunter recht große. Laut Stadt handelt es sich um Laubbäume mit einem Kronendurchmesser von zehn bis zu 28 Metern. Wie alt die Bäume sind, konnte die Stadt nicht klären. Sicher sei aber: Alle Bäume hat bereits ein Gutachter geprüft. Denn die Bäume sollen außerhalb der im Bundesnaturschutzgesetz zugelassenen Zeit gefällt werden. Bei diesem Vorgehen ist laut Stadt vorgeschrieben, dass ein Experte im Vorhinein checkt, ob das überhaupt rechtlich möglich ist.
Der Gutachter sei zu dem Schluss gekommen: Die zwölf Bäume sind keine Naturdenkmäler, die besonders geschützt werden müssten. Für alle sei daher eine Fällgenehmigung beantragt, so Schürmann. Noch aber liege sie nicht vor.
Stadt: Bauarbeiten werden nicht so laut
Bagger rollen können am BBG, wenn die Baugenehmigung inklusive Fällgenehmigungen vorliegt. Dann aber werde sofort gestartet, verspricht die Stadt. Los ginge es dann mit dem Fällen der Bäume und verschiedenen Bodenarbeiten – so werden zum Beispiel Erdleitungen verlegt, ehe dann in die Höhe gebaut wird.

So soll das neue Oberstufenzentrum des BBG aussehen. Im April 2023 werde es bereits fertig sein, so die Stadt. © Stadt Dortmund
Auf die Frage, ob es nicht sinnvoller sei, die Ferien für die Bauarbeiten zu nutzen, beruhigt die Stadt: Der Baulärm für die Schüler und Lehrer werde sich in Grenzen halten, heißt es. Das neue Gebäude werde in einer sogenannten „Modulbauweise“ errichtet. Laut Stadt sollen die Arbeiten hierfür weniger Baulärm mit sich bringen als herkömmliche Bauweisen.
Und es soll viel fixer gehen: Im April 2023 schon soll der Neubau stehen.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
