
© Dieter Menne
Corona-Krise: Große Wiedereröffnung des Naturmuseums geplatzt
Nach jahrelangem Umbau
Seit fast sechs Jahren ist das Naturkundemuseum am Fredenbaum geschlossen. Sanierung und Neuaufbau der Museumsschau sind inzwischen so gut wie beendet. Doch nun bremst Corona die Eröffnung.
Die Vorfreude war groß, als Museumsleiterin Dr. Elke Möllmann Anfang März die Wiedereröffnung des Naturmuseums Dortmund - wie das traditionsreiche Naturkundemuseum der Stadt nun heißt - verkündete. Sie kündigte für den 7. Juni, einen Sonntag, „ein schönes großes Fest“ rund um das Museum an der Münsterstraße mit Familienprogramm und Rundgängen durch die völlig neu konzipierte Museumsschau an. Doch daraus wird nichts: Die Veranstaltung muss wegen der Corona-Krise abgesagt werden.
Neue Attraktionen
Es wäre mit großem Andrang zu rechnen gewesen. Denn das Naturkundemuseum war schon vor seiner Neukonzeptionierung das besucherstärkste Museum der Stadt. Die neue Museumsschau, bei der die regionale Naturgeschichte im Mittelpunkt steht, verspricht noch einmal zusätzliche Anziehungskraft - mit „Stars“ wie einem riesigen Mammutskelett und fast lebensechten Neandertalern.

Ein Mammutskelett und lebensecht wirkende Neandertaler sind neue „Stars“ im Naturmuseum Dortmund. © Schaper
Nicht zuletzt haben die Dortmunder fast sechs Jahre auf ihr Naturkundemuseum verzichten müssen. Im September 2014 hatte das Museum seine Türen geschlossen. Im Frühjahr 2015 begannen nach dem Auslagern der alten Museumsschau die Umbau- und Erweiterungsarbeiten.

Das alte Naturkundemuseum am Fredenbaum wurde um einen Anbau für ein neues Foyer erweitert. © Stephan Schütze
Und die dauerten wesentlich länger als geplant, weil es unerwartete Bauprobleme, zusätzlichen Sanierungsbedarf und zusätzliche Wünsche gab. Für Verzögerungen sorgten vor allem Insolvenzen von beauftragten Handwerksfirmen, die Neuausschreibungen erforderten und die Baustelle über Monate stilllegten.
Erst im Sommer 2019 konnte so mit dem Neuaufbau der Museumsschau begonnen werden, der in den nächsten Wochen abgeschlossen werden soll. Doch auch, wenn man jetzt im Zeitplan bleibt: Mit der Eröffnung am 7. Juni wird es nichts.
Frühestens im September
Nun ist frühestens im September damit zu rechnen, dass die Dortmunder ihr neues „Naturmuseum“ auch zu sehen bekommen, kündigte Kulturdezernent Jörg Stüdemann am Dienstag an. Maßgabe ist dabei die Entscheidung des Bundes, Großveranstaltungen bis Ende August zu untersagen.
Wenn es zur Eröffnung im September komme, werde sie zudem „im eher überschaubaren Bereich stattfinden“, sagte Stüdemann. Auf ein großes Eröffnungsfest müsse man verzichten.
Einzelheiten zur Verschiebung der Museums-Wiedereröffnung und zu den Folgen der Corona-Krise für die städtischen Kulturbetriebe will Stadtdirektor Jörg Stüdemann am Dienstagnachmittag im Kulturausschuss des Rates mitteilen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
