Corona-Krise: Große Wiedereröffnung des Naturmuseums geplatzt

© Dieter Menne

Corona-Krise: Große Wiedereröffnung des Naturmuseums geplatzt

rnNach jahrelangem Umbau

Seit fast sechs Jahren ist das Naturkundemuseum am Fredenbaum geschlossen. Sanierung und Neuaufbau der Museumsschau sind inzwischen so gut wie beendet. Doch nun bremst Corona die Eröffnung.

Dortmund

, 21.04.2020, 13:27 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Vorfreude war groß, als Museumsleiterin Dr. Elke Möllmann Anfang März die Wiedereröffnung des Naturmuseums Dortmund - wie das traditionsreiche Naturkundemuseum der Stadt nun heißt - verkündete. Sie kündigte für den 7. Juni, einen Sonntag, „ein schönes großes Fest“ rund um das Museum an der Münsterstraße mit Familienprogramm und Rundgängen durch die völlig neu konzipierte Museumsschau an. Doch daraus wird nichts: Die Veranstaltung muss wegen der Corona-Krise abgesagt werden.

Neue Attraktionen

Es wäre mit großem Andrang zu rechnen gewesen. Denn das Naturkundemuseum war schon vor seiner Neukonzeptionierung das besucherstärkste Museum der Stadt. Die neue Museumsschau, bei der die regionale Naturgeschichte im Mittelpunkt steht, verspricht noch einmal zusätzliche Anziehungskraft - mit „Stars“ wie einem riesigen Mammutskelett und fast lebensechten Neandertalern.

Ein Mammutskelett und lebensecht wirkende Neandertaler sind neue „Stars“ im Naturmuseum Dortmund.

Ein Mammutskelett und lebensecht wirkende Neandertaler sind neue „Stars“ im Naturmuseum Dortmund. © Schaper

Nicht zuletzt haben die Dortmunder fast sechs Jahre auf ihr Naturkundemuseum verzichten müssen. Im September 2014 hatte das Museum seine Türen geschlossen. Im Frühjahr 2015 begannen nach dem Auslagern der alten Museumsschau die Umbau- und Erweiterungsarbeiten.

Das alte Naturkundemuseum am Fredenbaum wurde um einen Anbau für ein neues Foyer erweitert.

Das alte Naturkundemuseum am Fredenbaum wurde um einen Anbau für ein neues Foyer erweitert. © Stephan Schütze

Und die dauerten wesentlich länger als geplant, weil es unerwartete Bauprobleme, zusätzlichen Sanierungsbedarf und zusätzliche Wünsche gab. Für Verzögerungen sorgten vor allem Insolvenzen von beauftragten Handwerksfirmen, die Neuausschreibungen erforderten und die Baustelle über Monate stilllegten.

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Erst im Sommer 2019 konnte so mit dem Neuaufbau der Museumsschau begonnen werden, der in den nächsten Wochen abgeschlossen werden soll. Doch auch, wenn man jetzt im Zeitplan bleibt: Mit der Eröffnung am 7. Juni wird es nichts.

Frühestens im September

Nun ist frühestens im September damit zu rechnen, dass die Dortmunder ihr neues „Naturmuseum“ auch zu sehen bekommen, kündigte Kulturdezernent Jörg Stüdemann am Dienstag an. Maßgabe ist dabei die Entscheidung des Bundes, Großveranstaltungen bis Ende August zu untersagen.

Wenn es zur Eröffnung im September komme, werde sie zudem „im eher überschaubaren Bereich stattfinden“, sagte Stüdemann. Auf ein großes Eröffnungsfest müsse man verzichten.

Einzelheiten zur Verschiebung der Museums-Wiedereröffnung und zu den Folgen der Corona-Krise für die städtischen Kulturbetriebe will Stadtdirektor Jörg Stüdemann am Dienstagnachmittag im Kulturausschuss des Rates mitteilen.

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