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Naturbühne Hohensyburg hofft auf einen späten Start mit „Rabe Socke“
Freilichtbühne
Die Naturbühne Hohensyburg hat die Sommersaison schweren Herzens weitgehend abgehakt und hofft auf ein kleines Notprogramm. Jetzt kam aber immerhin eine gute Nachricht.
Die Mitglieder der Naturbühne Hohensyburg haben von einer tollen Sommersaison geträumt, mit wunderbarem Wetter, tollen Stücken und vollen Rängen. Doch mit zunehmender Corona-Pandemie wurde immer klarer, dass nicht alles wie geplant laufen würde.
Inzwischen müssen sich die Vereinsmitglieder eingestehen, dass sie die Sommersaison weitgehend abhaken können. Begegnungen mit Urmel, Shrek und der verschrobenen Dorfgemeinschaft von Ned Devine wird es wohl nicht geben.
Probenbetrieb ruht noch immer
Denn noch immer konnten Regisseurinnen und Schauspieler den Probenbetrieb wegen der Hygieneeinschränkungen nicht wieder starten. Bühnenbild, Requisite und Kostümschneiderei kamen nicht voran. „Wir haben uns schweren Herzens entschieden, die Stücke ,Urmel aus dem Eis‘, ,Lang lebe Ned Devine‘ und ,Shrek‘ in die nächste Saison zu verschieben“, so der Vorstand.

Noch liegt die Bühne des Freilufttheaters verlassen. Aber alle hoffen, es wird dort in diesem Jahr noch gespielt. © Naturbühne
Das sei für alle Mitglieder bitter. „Den Leuten fehlt das alles hier“, sagt die erste Vorsitzende Elke Eitner. „Wir sind ja wie eine große Familie.“ Zurzeit finde der Austausch über WhatsApp-Gruppen statt.
Ein nahtloses Anknüpfen an die vor Corona begonnenen Proben hält sie für ausgeschlossen. „Wir haben ja Stücke mit mehr als 40 Leuten, das wird nicht gehen. Vieles wirkt gar nicht, wenn wir die Abstände einhalten.“
Ganz aufgegeben hat sie die Spielzeit aber noch nicht. Wenn alles gut geht, soll „Der kleine Rabe Socke“ ab September aufgeführt werden. Die Proben dafür hatten schon im November begonnen.
Das Jugendstück „Die besseren Wälder“ soll eventuell im Oktober den Weg zurück auf die Studiobühne finden. Zur Weihnachtszeit war „Peterchens Mondfahrt“ geplant. Die steht nun noch in den Sternen. „Unter den derzeitigen Bedingungen können wir im Haus kaum spielen“, sagt Elke Eitner. Der Raum sei viel zu klein für den nötigen Mindestabstand.
Trotz der schmerzhaften Einnahmeausfälle halte sich der Verein aber über Wasser. „Wir haben im letzten Jahr gut gewirtschaftet, deshalb kommen wir jetzt wohl mit einem blauen Auge davon“, sagt die Vorsitzende.
Doch auch ohne Spielbetrieb sind Investitionen unvermeidlich. Daher freut sich der Verein besonders über die jetzt zugesagte Förderung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Der LWL unterstützt die westfälischen Freilichtbühnen mit 175.000 Euro. Die Naturbühne Hohensyburg bekommt von diesem Geldsegen 12.000 Euro ab.
Das Fördergeld ist für den Anstrich des Bühnenhauses, die Erneuerung von Treppengeländern und Reparatur des Zauns mit Sichtschutz um das Bühnengelände vorgesehen.
Vereinshaus, Kassenbereich, Zuschauerränge und Bühne leiden unter dem feuchten Klima im Tal und erfordern kontinuierliche Instandsetzung. Elke Eitner: „Wir müssen immer dranbleiben.“
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
