Nahe einer Wohnsiedlung in Wickede wurde der 37-jährige getötet.

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Bluttat in Wickede bei „Aktenzeichen XY“: War es eine Frau?

rnTötungsdelikt

Vor fast anderthalb Jahren wurde Rebwar Kareem Khasraw (37) brutal getötet. Zwei Monate nach der Ausstrahlung des Falls in „Aktenzeichen XY“ gibt es nun einen neuen Hinweis - und DNA-Spuren.

Wickede

, 22.12.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eines der brutalsten Tötungsdelikte, die es in der jüngeren Vergangenheit im Dortmunder Stadtgebiet gegeben hat:

In der Nacht zum 27. August 2020 wurde der 37-jährige Rebwar Kareem Khasraw mit über 40 Messerstichen auf einem Verbindungsweg zwischen Pleckenbrink und Hatzfeldstraße in Wickede getötet. Es fehlte jede Spur von Täter und Motiv. Bis jetzt.

Nachdem der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ vorgestellt wurde, gingen in den vergangenen Wochen über 30 Hinweise bei der Polizei in Dortmund ein. Eine neue Spur deutet nun darauf hin, dass eine Frau hinter der Tat stecken könnte.

„Wir haben einen Zeugenhinweis eines Mannes bekommen, der im ungefähren Tatbereich zu der Uhrzeit eine weibliche Stimme gehört hat“, sagt der Dortmunder Staatsanwalt Henner Kruse. Der Zeuge habe, so Kruse, ein Streitgespräch zwischen einem Mann und einer Frau vernommen.

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Neben dem Hinweis auf die weibliche Stimme habe man an der Leiche eine DNA-Spur gesichert, die von einer Frau stamme. Aktuell könne man die DNA allerdings nicht zuordnen.

Auf Bekannte und Verwandte aus dem Umkreis des getöteten Rebwar Kareem Khasraw passe die gefundene DNA nicht, so Staatsanwalt Kruse.

Wie der Hinweis zu bewerten ist, kann Kruse nicht abschließend beurteilen: „Der Mord ist vor über einem Jahr passiert“, gibt er zu bedenken.

Es sei nicht sicher, ob das offenbar mitgehörte Streitgespräch zwischen Opfer und Täter oder aber zwischen anderen Personen geführt wurde. Der eingegangene Zeugenhinweis sei aktuell allerdings der einzige konkrete, den man verfolgen könne.

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Bisher sei man von einem männlichen Täter ausgegangen, da die Brutalität des Falls eher für einen Mann spreche. Dennoch sei es nicht ausgeschlossen, dass eine weibliche Person die Tat ausgeführt haben könnte.

Einen Tatverdächtigen, den man blutüberströmt zeitnah zur Tat in einer Bahn gefunden hatte, habe man schnell wieder freigelassen. Der Mann habe ein wasserdichtes Alibi, so die Staatsanwaltschaft Dortmund.

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Kurz vor seinem Tod besuchte Rebwar Kareem Khasraw einen Kiosk am Wickeder Hellweg. Der blutüberströmte Mann habe zu diesem Zeitpunkt bereits in der Bahn gesessen, berichtet Henner Kruse. Video-Aufnahmen würden dies belegen.