Nach schwerem Raub: Paketboten-Verkleidung eine neue kriminelle Masche?
Raubüberfall in der Gartenstadt
Verkleidet als Paketboten, sollen zwei bisher unbekannte Täter am Donnerstag (24.6.) in das Haus eines älteren Ehepaares aus Dortmund eingedrungen sein. Ist das eine neue kriminelle Masche?

Nach einem schweren Raub in Dortmund ordnet die Polizei ein, ob das Verkleiden als Paketbote eine neue kriminelle Masche ist. © picture alliance/dpa
Als vermeintliche Paketboten haben sich die bisher unbekannten Täter eines schweren Raubdelikts, das sich am Donnerstag (24.6.) in Dortmund ereignet hat, Zutritt zu dem Wohnhaus eines älteren Ehepaares aus Dortmund verschafft, so vermeldet es die Polizei. Ist das ähnlich des sogenannten Enkeltricks eine neue kriminelle Masche?
Nicht der erste Vorfall mit vermeintlichen Paketboten
Zum ersten Mal sei das Phänomen nicht aufgetaucht, heißt es von der Polizei Dortmund. Es komme nicht selten vor, dass sich jemand unter einem Vorwand Zutritt zu einer fremden Wohnung verschafft, um einen Raub zu begehen. „Das grundsätzliche Prinzip, sich als jemand auszugeben, der man nicht ist, ist keine Seltenheit“, erklärt Polizei-Sprecherin Dana Seketa.
Konkrete Zahlen lägen dazu zwar nicht vor, doch spreche der subjektive Eindruck der Beamtinnen und Beamten definitiv dafür. Auch das konkrete Beispiel der Paketboten-Verkleidung sei demnach nicht neu. Ein anderes Beispiel sei auch der Vorwand, von den Wasserwerken zu sein oder den Stromzähler ablesen zu müssen. „Es geht leider sehr schnell, dass jemand durch einen Trick in die Wohnung kommt“, so Seketa.
Polizei gibt grundsätzliche Tipps für die eigene Sicherheit
„Aber es bleibt auch das Problem, dass Menschen sich überlisten lassen“, so die Sprecherin. Die Polizei warnt also eindringlich: In den eigenen vier Wänden sollten keine größeren Bargeldsummen oder wertvoller Schmuck lagern, erst recht nicht an ersichtlichen Orten. Grundsätzlich gelte außerdem, keine Fremden in die Wohnung zu lassen. Ratsam sei, zunächst aus der Distanz einen Blick auf die Person vor der Tür zu werfen, zum Beispiel durch ein Fenster neben der Tür.
Auch eine Sicherheitskette an der Haustür sei ein guter Schutz, sodass sich die Tür zunächst nur einen Spalt weit öffnen ließe. Alternativ könne man sich zum Beispiel einen Firmenausweis des vermeintlichen Paketboten zeigen lassen, jedoch bestehe hier die Gefahr, einer Fälschung aufzusitzen. Die Tipps können dementsprechend keine komplette Sicherheit gewährleisten, so Seketa.
Einander aufklären, um sich vor der Masche zu schützen
Auch das kurze Hinterfragen, wie seriös jemand wirke oder ob man überhaupt was bestellt habe, könne helfen. „Im Zweifel eher etwas vorsichtiger sein und die Tür zulassen“, sagt die Sprecherin. „Gerade, wenn man niemanden erwartet oder es sich komisch anfühlt.“
Dana Seketa rät außerdem, einander über die Tricks aufzuklären und die Informationen zu streuen. Nur so können vor allem auch ältere Menschen sensibilisiert werden.