
Bundeswirtschaftsminister Robert Harbeck ruft die Deutschen zum Gassparen auf - hören die Dortmunder auf ihn? © picture alliance/dpa
Nach Robert Habecks Spar-Aufruf – DEW21 sieht Tendenz beim Gasverbrauch
Energiekrise
Seit Wochen appelliert Vizekanzler Robert Habeck an die Menschen, Gas zu sparen, weil die Versorgung unsicher ist. Hören die Dortmunder auf ihn? Der Versorger DEW21 erkennt eine Tendenz.
Auch wenn wieder etwas Gas durch Nordstream I fließt, bleibt die Gasversorgung in Deutschland unsicher – und damit auch in Dortmund. Wirtschaftsminister Robert Habeck wird nicht müde, an die Bürger und Bürgerinnen zu appellieren, keine Energie zu verschwenden.
Auf allen Kanälen gibt es aktuell Tipps, wie man im Haushalt Gas beim Kochen und Duschen sparen kann.
Diese Appelle und Ratschläge scheinen zumindest bei einem Teil der Bevölkerung auf fruchtbaren Boden zu fallen; denn der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) meldet, dass der bundesweite Gasverbrauch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres - bereinigt um Temperatureffekte - gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,4 Prozent gesunken ist.
Und wie sieht das in Dortmund aus? Hier werden laut statistischem Landesbetrieb IT.NRW 77,7 Prozent der Wohnungen mit Gas beheizt, rund 70 Prozent sind Kunden von DEW21. Auch wenn Gas vorwiegend zum Heizen eingesetzt werde und der Gasverbrauch stark temperaturabhängig sei, habe DEW21 ebenfalls „eine sinkende Tendenz“ feststellen können, erklärte auf Anfrage DEW21-Sprecherin Gabi Dobovisek. Die Einsparung liege aber unterhalb der oben erwähnten 6,4 Prozent.
Preisentwicklung spielt eine Rolle
Einen konkreten Grund für den rückläufigen Gasverbrauch könne DEW21 nicht nennen, so Dobovisek: „Es ist aber davon auszugehen, dass die Preisentwicklung sowie Energiespar- und -effizienzmaßnahmen bei den Kundinnen und Kunden eine Rolle spielen.“
Jedenfalls ist die Nachfrage nach Informationen zur Preisentwicklung und Bezahlbarkeit von Energie bei dem lokalen Energieversorger groß. Auf Twitter teilt DEW21 mit, dass es aufgrund der hohen Anzahl an Nachfragen zu Verzögerung bei der Beantwortung komme.
DEW21 selbst gibt auf seiner Homepage auch Energiespartipps. Der viel zitierte Sparduschkopf von Robert Habeck ist zwar nicht dabei, dennoch ist die Nachfrage nach solchen technischen Hilfsmitteln gestiegen. Das verzeichnen jedenfalls die Baumärkte.
Gestiegene Nachfrage nach Sparduschköpfen
„Es ist ein leichter Nachfrageanstieg bei den Handbrausen und Brausezubehör erkennbar, welche zum Wassersparen genutzt werden können“, berichtet Alexandra Schierz von der Unternehmenskommunikation bei den Hellweg Baumärkten: „Gerade die Nachfrage einer Nachrüstungsmöglichkeit, um Wasser zu sparen, ist hoch.“
Hellweg sei hier gut bevorratet und auch im Bereich von Wasserspar-Mischdüsen für Armaturen – die einfachste und schnellste Variante Wasser zu sparen – habe man ausreichend Bestand, so Schierz, die Warenversorgung sei gesichert.
Ähnlich ist der Tenor bei Hornbach. Aktuell machten sich viele Menschen Gedanken zum Energiesparen, sagte Firmensprecher Florian Preuß. Der Verkauf des entsprechenden Zubehörs ziehe auch in den Hornbach-Baumärkten an.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
