Ende März waren das Ordnungsamt der Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn gegen ein Lager von wohnungslosen Menschen unter einer Treppe am Hauptbahnhof vorgegangen.
Schlafplätze mussten geräumt werden, einige Gegenstände wurden entsorgt. Zudem errichtete die DB einen Zaun.
Dagegen gab es am Dienstag (18.4.) Protest aus dem Umfeld der Initiative „Schlafen statt Strafen“.
Mehrere Personen hängten Transparente an dem Zaun auf. Darauf standen die Aussagen „Vertreibung ist Machtmissbrauch“ und „Hey, wem nutzen Käfige?“
Dazu schrieben die Aktivistinnen und Aktivisten die Worte „Shame on you, DB“ (Schäm dich, DB) in abwaschbarer Farbe auf den Boden.
Schnell wieder entfernt
„Auch wenn die Bahn die Sachen schnell wieder entfernt hat, bleibt unsere Forderung: Hört auf mit der Repression. Obdachlosigkeit und Elend gehen nicht dadurch weg, dass die Menschen aus der Öffentlichkeit verdrängt werden“, schreibt die Initiative in einem Statement, das in sozialen Medien große Reichweite erzielt.
Die DB hatte den Zaun damit begründet, dass der Bereich als öffentliche Toilette benutzt worden sei.
„Schlafen statt Strafen“ beruft sich dagegen auf Aussagen von Menschen, die dort gewohnt haben, die der DB-Darstellung widersprechen.
Am Donnerstag (20.4.) waren keine Spuren der Protestaktion mehr zu sehen. Dafür lagen ein Schlafsack und andere Dinge hinter dem Zaun.
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