Nach Bombenentschärfung in Dortmund Anwohner waren die ganze Nacht ohne Wasser und Gas

Nach Bombenentschärfung: Anwohner hatten die ganze Nacht kein Gas
Lesezeit

Gleich zwei Auswirkungen hatte der Fund des Blindgängers in der südlichen Dortmunder Innenstadt für die Bewohner von mehr als 20 Häusern. Auf einer Baustelle an der Straße Am Knappenberg war am Mittwoch eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

2400 Anwohner durften bis zur geglückten Entschärfung am späteren Abend nicht in ihre Wohnungen zurück. Und einige in unmittelbarer Nähe des Fundortes hatten doppeltes Pech.

Leitungen nach am Fundort

Denn DEW21 hatte beim Blick in die eigenen Pläne schnell herausgefunden: Zwei wichtige Gas- und Wasser-Versorgungsleitungen laufen sehr nah an der Bombe vorbei. „In solchen Fällen nehmen wir sie sicherheitshalber vom Netz“, erklärt DEW21-Sprecher Ole Lünnemann auf Anfrage.

Betroffen seien knapp 30 Häuser gewesen. Und erst nach der Entschärfung könne man sich ja an die Wiederversorgung machen, ergänzt Lünnemann. Das sei geschehen in vier Gruben, die man kurzfristig am Nachmittag ausgehoben habe.

Mitarbeiter muss ins Haus

„Bevor wir den Hausanschluss wieder anschließen, kommt ein Mitarbeiter vorbei, um alles zu überprüfen.“ Das sei ein kostenloser Service - allerdings bedinge der, dass der Mitarbeiter den Keller oder die Wohnung betreten könne. Und da sei der Zeitfaktor entscheidend gewesen.

Entschärft war der Blindgänger erst um 20.45 Uhr. Bis zur Inbetriebnahme der kurzfristig gekappten Leitungen verging ebenfalls Zeit. Danach habe man leider nicht mehr alle Anwohner erreicht, so Lünnemann. Sodass man in einigen Fällen eben nur Postkarten in die Briefkästen werfen konnte.

An dieser Baustelle an der Straße Am Knappenberg wurde der Blindgänger gefunden.
An dieser Baustelle an der Straße Am Knappenberg wurde der Blindgänger gefunden. © Lukas Wittland

Lob von Anwohnern

Darauf stand die Bitte, die Kunden mögen sich melden, damit ihre Wohnungen wieder mit Strom und Gas versorgt werden könnten. Das sei dann allerdings am Donnerstag sukzessive passiert, bilanzierte der DEW21-Sprecher am Mittag nach der Evakuierung.

Zwei Anwohner, die abends schon wieder an Wasser und Gas angeschlossen wurden, lobten Stadt und DEW21: „Das ist eine Sache, die in Dortmund immer problemlos klappt“, sagte einer von ihnen - und fügte dann schmunzelnd hinzu: „Wir sind das hier ja mittlerweile schon gewohnt.“

Arbeiten noch um Mitternacht

Noch um Mitternacht seien die Arbeiten weitergegangen. Anschließend hätten die Arbeiter an den Häusern geschellt und trotz fortgeschrittener Stunde alles wieder in Betrieb genommen. Und was ist mit denen, die mehrere Tage nicht da sind, vielleicht sogar noch Wochen im Urlaub?

Müssen sie nach ihrer Rückkehr auch erst auf Mitarbeiter von DONETZ oder DEW21 warten, bevor Wasser und Gas wieder fließen und strömen? Sprecher Lünnemann beruhigt: Nein, das sei dann nicht notwendig. Es werde allerdings so sein, dass jemand seine Therme neu starten müssen.

Lauter Knall in der Dortmunder Innenstadt: Live-Ticker zum Blindgänger-Fund zum Nachlesen

Suche nach Bombenblindgängern nahe der B1: Sperrung wichtiger Zufahrtsstraße um mehrere Wochen verlä

Nach Blindgänger-Entschärfung: 29 Haushalte im Saarlandstraßenviertel ohne Gas und Wasser