„Brüderlich“ wird das Restaurant heißen, mit dem Till und Felix Feldkamp die früheren „Hexenkessel“-Räume im Kaiserviertel wieder mit Leben füllen möchten. „Hexenkessel“-Macher Thomas Kraus hatte sein Lokal wegen des hohen Arbeitsaufwands aufgegeben. Jetzt übernehmen die Söhne von Frank Feldkamp, der die „Küchenwirtschaft Bismarck“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite führt.
Schon Anfang März soll das „Brüderlich“ eröffnen. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun. Aktuell wird die Küche des Restaurants erweitert. Die Feldkamps hatten das Glück, dass die benachbarte Hausverwaltung zum Jahresende ausgezogen ist. „Wir machen hier einen Durchbruch“, sagt Till Feldkamp bei einem Ortstermin. Dadurch bekomme die Küche 25 bis 30 Quadratmeter mehr Platz.
Abends auf ein Bierchen
Auch die Einrichtung des Lokals wandelt sich. Die Bar soll noch hübscher werden. In Kürze kommt ein Schreiner, der die Ideen dafür mitbringt. Der vordere Teil des Hauptraums mit der Bar ist als Treffpunkt vorgesehen. „Da kann man sich dann gut abends mit Leuten auf ein Bierchen zusammensetzen“, sagt Till Feldkamp. Die Hochtische sowie Stühle für diesen Bereich müssen noch geliefert werden. Auch das Farbkonzept soll sich ändern - von dem bestehenden Blau hin zu Grün, Schwarz und Grau. Feldkamp verspricht „Wohlfühl-Farben“.

Im hinteren Teil des Raums, der über ein Podest verfügt, planen die Feldkamps den À-la-carte-Bereich mit einer regulären Tischhöhe. Vorgesehen seien eine kleine Speisekarte mit typischen Kneipen-Snacks wie Salzkuchen und Frikadellen sowie eine große Speisekarte für den À-la-carte-Bereich, erläutert Till Feldkamp.
Gutbürgerliche Küche
Kulinarisch konzentrieren sich der 26-Jährige und sein 28-jähriger Bruder auf gutbürgerliche Gerichte. Es werde auch Burger wie beim Vorgänger geben, versichert Till Feldkamp. Gleichwohl werde das „Brüderlich“ kein klassisches Burger-Restaurant, wie es der „Hexenkessel“ war. Geplant seien auch saisonale Angebote - beispielsweise Spargelgerichte, Grünkohl oder Gans in der Weihnachtszeit.
Die Brüder wollen insbesondere in der Anfangszeit viel ausprobieren, um zu herauszufinden, welche Gerichte von den Gästen gut angenommen werden.
Bei den Getränken steht Bier im Mittelpunkt. Die Bar verfügt über sechs Zapfhähne, die mit unterschiedlichen Sorten bedient werden sollen. Die Feldkamps kündigen unter anderem Kronen- und Bergmannbier an. Auch Flaschenbiere werde es geben, sagt Till Feldkamp. Ein Craftbeer-Angebot sei ebenfalls geplant.
Ein neuer Berufsweg
Während Till Feldkamp „das Gesicht“ des neuen Restaurants wird, zeichnet sein Bruder für die Küche verantwortlich. „Die Speisekarte entwerfen wir gemeinsam“, sagt Till Feldkamp. Felix Feldkamp wird auch weiterhin in seinem gleichnamigen Restaurant im Golfclub Dortmund tätig sein.
Anders als sein Gastro-erfahrener Bruder beschreitet Till Feldkamp mit dem Restaurant einen ganz neuen Berufsweg. Er hat seinen Bachelor in Wirtschaftsingenieurswesen abgeschlossen und während des Masters Lust verspürt, in die Gastronomie einzusteigen.
„Durch die Familie hatte ich natürlich immer auch damit zu tun“, sagt er. Beruflich habe er nach und nach festgestellt, dass ein Büro-Job womöglich nicht das Richtige sei. „Ich brauche den Kontakt mit den Menschen. Das macht mir viel mehr Spaß.“ Till Feldkamp wird der Ansprechpartner vor Ort sein und sich um den Service kümmern.
Kegelbahn wird modernisiert

Das Lokal verfügt auch über einen größeren Raum, der sich für Geburtstagsfeiern und andere Veranstaltungen eignet. Er schließt sich hinten an den Hauptraum an. 40 bis 50 Leute können dort sitzen. Die Brüder Feldkamp wollen diesen weiterhin anbieten. „Die erste Reservierung für eine Kommunion haben wir schon erhalten“, sagt Till Feldkamp.
Im Keller gibt es eine Kegelbahn, die modernisiert werden soll. Die Technik werde komplett erneuert, sagt Feldkamp. Der Teppichboden werde entfernt und durch einen anderen Belag ersetzt.
Familiäre Atmosphäre
Der neue Name „Brüderlich“ bezieht sich nicht nur auf die Verwandtschaft der beiden Geschäftsführer. Dieser soll auch auf die familiäre Atmosphäre hinweisen, die sich die Feldkamps für das Lokal wünschen. Alle sollen sich in dem Restaurant gleichermaßen wohlfühlen können, sagt Till Feldkamp.

Frank Feldkamp, der Vater der Brüder, ist mit im Boot und mit „Hexenkessel“-Macher Thomas Kraus gut bekannt. Letzterer hatte Feldkamp versprochen, dass dieser sein erster Ansprechpartner sein würde, sofern Kraus sein Restaurant mal aufgeben würde.
Der entscheidende Anruf
Kraus' Anruf kam zufälligerweise just in dem Moment, als die Feldkamps im Golfclub zusammensaßen und über ein mögliches neues Projekt philosophierten. „Ich habe damals gesagt, wie schön ich es fände, wenn der Hexenkessel frei würde“, erinnert sich Till Feldkamp. Kurz darauf klingelte das Telefon seines Vaters - und Thomas Kraus war dran.
Frank Feldkamp sagt, das Lokal an der Kaiserstraße 92 befinde sich in einem gepflegten Zustand. „Es gibt hier keinen Investitionsstau.“ Zwischen 70.000 und 80.000 Euro wollen die Feldkamps dennoch in die Arbeiten stecken, die bis zur Eröffnung Anfang März anstehen.
Die Öffnungszeiten
Im Inneren wird das „Brüderlich“ insgesamt rund 130 Plätze bieten. Die Feldkamps wollen auch den Außenbereich bespielen. Dort können bei gutem Wetter weitere 50 Personen sitzen.
Das Restaurant soll täglich geöffnet sein - inklusive wechselndem Mittagstisch. Wie genau die Öffnungszeiten ausgestaltet werden, sei noch offen, sagt Till Feldkamp. Unter der Woche will er zunächst von mittags bis abends Gäste empfangen. Am Wochenende soll der Betrieb bereits morgens starten.
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