Mehrmals haben in den vergangenen Tagen Müllcontainer in und um die Dortmunder City gebrannt. Feuerwehrkräfte mussten in den Abendstunden immer wieder zu Feuern ausrücken. In der Schmiedingstraße gab es zuletzt gleich zwei Vorfälle mit brennenden Müllcontainern. Auch in der Straße Eisenmarkt in der Nähe der Thier Galerie hatte vor einigen Tagen ein Baucontainer gebrannt. In derselben Nacht brannten Mülltonnen in der Geschwister-Scholl-Straße.
In der Nacht zu Freitag (23.8.) hat es nun erneut in der City gebrannt. Kurz vor Mitternacht haben an der Kampstraße an der Ecke zum Wall vier Mülltonnen gebrannt. Aber wer ist für diese Brände verantwortlich? Ist eventuell ein Serien-Brandstifter in Dortmund unterwegs?

Nach Informationen unseres Reporters haben Zeugen in der Nacht zu Freitag nämlich eine Person gesehen, die sich kurz vor dem Brand in der Nähe der Müllcontainer aufgehalten haben soll.
Polizei ermittelt in Brandfällen
Genaue Details teilt die Polizei Dortmund bislang nicht mit. Auch nicht, welche Ermittlungsmaßnahmen sie einleitet. Doch schon bei vorherigen Bränden hieß es, dass die Polizei auch wegen Brandstiftung ermittle. „Zu den Ermittlungen können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht allzu viele Einblicke geben“, sagt Polizeisprecher Kay Becker. „Aber wir beschäftigen uns damit schon.“
Das Video eines Anwohners zeigt den Brand in der Geschwister-Scholl-Straße
Becker hütet sich aber davor, von einem Serienbrandstifter zu sprechen. Denn das würde bedeuten, dass man es mit einem Täter zu tun habe, der die Taten immer wieder begehe. Es sei aber unklar, ob eine Person oder unterschiedliche Personen Müllcontainer anstecken würden.
„Prinzipiell sind Müllcontainer- und Altpapier-Brände kein unbekanntes Phänomen. Derzeit verzeichnen wir aber durchaus einen Anstieg“, sagt Becker. Auch versehentliche Brände durch eine unbedacht weggeworfene Zigarette könnten eine Rolle spielen. „In der Regel ist es schwierig herauszufinden, ob es sich um Brandstiftung handelt“, sagt Becker.
„Noch zucken wir nicht“
Das liegt auch daran, dass durch die Löschmaßnahmen der Feuerwehr zwangsläufig mögliche Spuren zerstört werden. Feuerwehrsprecher Matthias Kleinhans sagt ebenfalls, dass Containerbrände nicht unüblich seien. „Noch zucken wir nicht. Von einer Brandserie würden wir bislang noch nicht sprechen“, sagt Kleinhans.
Doch Mülltonnenbrände können durchaus gefährlichen Situationen verursachen. Stünden Müllbehälter nah an einer Fassade, können Dämmmaterial oder Holz Feuer fangen. Durch die Hitze könnten in unmittelbarer Nähe außerdem Fenster platzen und der Rauch, der aufgrund des Mülls und des Containerkunststoffes besonders giftig sei, hereinziehen, sagt Kleinhans. „In seltenen Fällen können dann auch Flammen in den Innenraum schlagen.“
EDG sieht keine Häufung
Aus Sicht der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG), der der überwiegende Großteil der Müllcontainer in Dortmund gehört, seien in der letzten Zeit keine gehäuften Brände aufgetreten.
„Grundsätzlich hat die EDG keine Möglichkeit, Bränden vorzubeugen, zumal diese erfahrungsgemäß entweder fahrlässig durch brennende bzw. brennbare Fehlbefüllungen entstehen oder sogar vorsätzlich durch Brandstiftung verursacht werden“, teilt EDG-Sprecherin Janina Fox mit.
Brennende Behälter würden grundsätzlich durch die Feuerwehr gelöscht. In einigen Fällen habe die EDG die Feuerwehr dabei aber schon unterstützt, indem man Depotcontainer geöffnet und so den brennenden Inhalt zugänglich gemacht habe. „Somit konnten Löschvorgänge vereinfacht werden“, teilt die EDG-Sprecherin mit.