
Prof. Dr. Rafael Behr lehrt an der Akademie der Polizei in Hamburg. © Privat
Kriminologe Behr über Todesschüsse in Dortmund: „Es war ein Unfall“
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Die elf Polizeikräfte, die wegen Mouhamed D. alarmiert worden sind, „haben nicht als Team fungiert“, sagt Polizeiforscher Rafael Behr. Trotzdem mache er ihnen keinen Vorwurf, sagte er im Live-Talk.
Rafael Behr ist Professor für Polizeiwissenschaften mit den Schwerpunkten Kriminologie und Soziologie. Er lehrt an der Akademie der Polizei in Hamburg und gilt als einer der führenden Polizeiforscher Deutschlands. Zum eskalierten Einsatz, an dessen Ende der 16-jährige Mouhamed D. erschossen wurde, sagt er: „Es war ein Unfall.“
Im Live-Talk unserer Redaktion schilderte er seine Deutung der Geschehnisse vom 8. August in der Nordstadt. „Was wir wissen, ist, dass diese elf eingesetzten Beamten nicht als Team fungiert haben“, sagt Behr zu den Besatzungen der einzelnen Streifenwagen.
Hier ist der gesamte Talk zu sehen:
„Wäre es ein abgestimmter SEK-Zug gewesen“, so der Professor: „hätte der Einsatz anders aussehen können.“ Doch unter den gegebenen Umständen, mit der Ausrüstung, die die Polizei vor Ort hatte, mache er den eingesetzten Personen keinen Vorwurf. „Es war ein Unfall, was geschehen ist“, meint der Forscher.
Ermittlungen dauern weiter an
Die Ermittlungen zum Vorgang dauern währenddessen weiter an. Die Polizei des Kreises Recklinghausen und die Staatsanwaltschaft rekonstruieren die Minuten vor dem Tod des 16-Jährigen. Einen Zwischenstand dieser Ermittlungen wolle man bis auf Weiteres nicht mitteilen, heißt es.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
