Minister will Sprengung der Rahmede-Talbrücke noch in diesem Jahr

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Minister will Sprengung der Rahmede-Talbrücke noch in diesem Jahr

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Schneller Ersatz muss her für die gesperrte Rahmede-Talbrücke auf der Autobahn 45 bei Lüdenscheid. Zu den Aussichten dazu äußerte sich jetzt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Dortmund

, 10.02.2022, 13:23 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt nach vielen Hiobsbotschaften ausnahmsweise einmal gute Nachrichten zur gesperrten Rahmede-Talbrücke auf der A45. Die marode Brücke bei Lüdenscheid kann nach aktuellen Erkenntnissen gesprengt werden und muss nicht mühsam zurückgebaut werden. Das erspart viel Zeit bei dem Vorhaben, die schmerzhafte Lücke auf der Sauerlandlinie möglichst schnell zu schließen.

Die Sperrung der Talbrücke sorgt seit Mitte Dezember für lange Umwege auf der wichtigen Verbindung vom Ruhrgebiet in Richtung Süden und für ein Verkehrschaos und Staus in Lüdenscheid. Deshalb hofft man darauf, eine neue Brücke möglichst schnell bauen zu können. Optimistisch geht man bei der zuständigen Autobahn GmbH des Bundes von fünf Jahren Planungs- und Bauzeit aus.

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Eine Voraussetzung dazu wäre, dass die alte Brücke gesprengt werden kann. „Ich möchte, dass die Sprengung noch in diesem Jahr, möglichst bald, erfolgen wird“, sagte am Donnerstag (10.2.) Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der das Projekt zur „Chefsache“ erklärte.

„Wir haben bereits mit der Planung begonnen und hoffen, dass wir noch in diesem Jahr den Sprengknopf drücken können. Das Abtragen der Brücke mit Hilfe eines Gerüsts hätte viel länger gedauert“, ergänzte Elfriede Sauerwein-Braksiek als Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH.

Schutz von Anwohnern an der Brücke

Das Problem: Direkt neben der 70 Meter hohen Talbrücke stehen Häuser und Gewerbebetriebe, die während der Sprengung geschützt werden müssen. Die extreme Hanglage ist eine weitere Herausforderung für die Sprengexperten. Das „Fallbett“ muss entsprechend ausmodelliert werden, damit die Brücke nach der Sprengung „weich fällt“ und nicht ins Rutschen gerät. In den Tagen rund um die Sprengung müssen zudem die Straßen unter der Brücke für den Verkehr komplett gesperrt werden.

Mit den betroffenen Anwohnern und Unternehmern sei man bereits im Gespräch, heißt es seitens der Autobahn Westfalen. Im Vorfeld der Sprengung werden unter anderem die Gebäude in einem rund 300-Meter-Radius rund um die Brücke begutachtet, damit eventuelle spätere Schäden ausgeglichen werden können.

Generell soll bei Abriss und Neubau Tempo gemacht werden. „Wir wollen alle Möglichkeiten der Beschleunigung nutzen“, versicherte der Minister. Dazu gehörten Vereinfachungen im Vergaberecht und möglichst unbürokratische Ausschreibungen. Dazu sollen, wenn nötig, auch Gesetze geändert werden. Der Lüdenscheider Bürgermeister Sebastian Wagemeyer wird als Bürgerbeauftragter eingesetzt.

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