Ein 19-jähriger Schüler ist bei einem Angriff im Paul-Ehrlich-Berufskolleg mit einem Messer verletzt worden. Die Dortmunder Polizei rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen aus. Auch Rettungsdienst und Feuerwehr waren in Hacheney vor Ort.
Um 11.10 Uhr ist die Polizei von einer Lehrerin alarmiert worden. Wie Torsten Sziesze, Sprecher der Polizei Dortmund, berichtet, habe sich der Schüler mit Verletzungen im Gesicht bei ihr gemeldet. Offenbar hatte es eine Auseinandersetzung zwischen dem 19-Jährigen und einer Gruppe anderer Schüler gegeben, bei dem ein Messer zum Einsatz gekommen war.
Der verletzte Schüler sei ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt worden. „Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand ist er leicht verletzt“, sagte Torsten Sziesze am Nachmittag.
„Zunächst vorsorglich hingefahren“
Weil man das Ausmaß der Lage zunächst nicht einschätzen konnte, sind Polizei und Feuerwehr mit einem Großaufgebot zur Schule geeilt. „Wir sind zunächst vorsorglich hingefahren, weil man anfangs von einer größeren Tat ausgegangen war. Das war zum Glück nicht der Fall“, sagt Feuerwehrsprecher Matthias Kleinhans. Einsatzkräfte der Feuerwehr seien deshalb schnell wieder abgerückt.
„Vorfälle an Schulen sind natürlich sehr sensibel und wir müssen erst einmal gucken, was passiert ist“, erklärt Sziesze die Zahl der eingesetzten Einsatzkräfte.
Polizeikräfte hatten die Schule und die Umgebung nach einem Tatverdächtigen abgesucht.

Ein mutmaßlicher Täter, ein 17-Jähriger, sei festgenommen worden, sagt Polizeisprecher Torsten Sziesze. Zunächst war unklar, um wie viele Tatverdächtige es sich handle, weil es unterschiedliche Aussagen von Zeugen gegeben habe, teilte die Polizei mit. Weitere Zeugenvernehmungen hätten Hinweise auf einen weiteren Tatverdächtigen ergeben, der am Nachmittag noch nicht festgenommen worden sei.
Keine Gefahr für andere
Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat laufen, eine Gefahr für andere Personen habe aber nach ersten Erkenntnissen nicht bestanden.
Vor Ort habe die Polizei Beweismittel sichergestellt und Zeugen vernommen. Auch die mutmaßliche Tatwaffe sei gefunden worden. Außerdem sei ein Betreuungsangebot durch Seelsorger der Feuerwehr eingerichtet worden, um „aufzufangen, was vielleicht emotional mit den Schülerinnen und Schülern passiert ist“, sagt Torsten Sziesze. Das Angebot richtete sich auf an Lehrkräfte.
Unterricht vorzeitig beendet
Von der Schule gab es am Mittwoch kein Statement zu dem Vorfall. Sie verwies an die Pressestelle der Stadt. Die teilte mit, dass die Schülerinnen und Schüler während des laufenden Polizeieinsatzes in den Klassen bleiben sollten. Um 12.45 Uhr sei der Unterricht dann vorzeitig beendet worden.

Am Nachmittag sind dementsprechend nicht mehr viele Schüler vor Ort. Einer berichtet aber, dass es eine Durchsage des Schulleiters gegeben habe, dass der Unterricht für den Mittwoch beendet sei. „Er sagte, dass der Täter gefasst worden ist und dass auch noch Seelsorger da seien, mit denen man sprechen könne, wenn man will“, sagt der Schüler.
Das Paul-Ehrlich-Berufskolleg liegt an der Endhaltestelle der Stadtbahnlinie U 49 nahe des Rombergparks. Laut der Webseite der Schule besuchen circa 1.850 Schülerinnen und Schüler das Berufskolleg.
Ein Video zu dem Polizeieinsatz finden Sie unter rn.de/dortmund
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