Wachdienst auf dem Alten Markt ist jetzt schon ein Erfolg Doch das kann keine Dauerlösung sein

Wachdienst auf dem Alten Markt ist traurig, aber verständlich
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Wachdienst auf dem Alten Markt ist traurig, aber verständlich

Gastronomen um den Alten Markt in Dortmund haben vor zwei Wochen einen privaten Sicherheitsdienst eingestellt, um ihre Gäste und damit ihr Geschäft vor aggressiven bettelnden Crack-Süchtigen zu schützen.

Der bisherige Erfolg – die Zahl der bettelnden Menschen ist gesunken – gibt ihnen Recht. Es ist traurig, dass Dortmunder Wirtsleute zu solch drastischen Mitteln greifen müssen, aber angesichts der Begleiterscheinungen des wachsenden Crack-Problems verständlich.

Jeder hat das Recht, auf dem Alten Markt zu sein. Aber nicht das Recht, alles auf dem Alten Markt zu tun. Das gilt auch für andere Orte in der Stadt. Es muss ein gewisses Gleichgewicht herrschen, damit das Zusammenleben funktioniert.

Zwei Parallelwelten

Doch zurzeit prallen am Alten Markt zwei Parallelwelten aufeinander, jede mit ihren Bedürfnissen. In den Grenzen des City-Platzes mag Sicherheitspersonal die eine Welt von der anderen abschotten können; aber darüber hinaus wird Vertreibung allein das Crack-Problem mit seinem Elend nicht lösen.

Die Stadt versucht, mit ihren Ordnungskräften und verstärkter Polizeipräsenz die Lage unter Kontrolle zu bringen – und will gleichzeitig die niederschwellige Suchthilfe verstärken. Eine Patentlösung gegen die Crackwelle gibt es nicht. Doch für einen möglichst sozialverträglichen Umgang mit den Süchtigen bedarf es einer Neuausrichtung der Drogenpolitik mit dem Fokus auf Crack.

Denn auch wenn Security auf dem Alten Markt die Situation zurzeit entspannt – eine Dauerlösung ist sie nicht.

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