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Mehr Platz für Kinder in Dortmund: Stadt will neue und größere Kitas bauen
Kinderbetreuung
In Dortmund gibt es immer mehr Kinder. Deshalb soll die Zahl der Betreuungsplätze in den nächsten Jahren weiter wachsen. Auch der städtische Träger Fabido will dazu mehrere neue Kitas bauen.
Viele neue Kitas sind in den vergangenen Jahren in Dortmund neu entstanden. Der städtische Träger Fabido hat sich bei Neubauten zuletzt aber zurückgehalten und stattdessen in den Ausbau und die Erweiterung bestehender Einrichtungen investiert.
Das soll sich bald ändern: In den nächsten sieben Jahren will Fabido zwölf neue Kitas bauen und acht weitere bestehende Einrichtungen entweder erweitern oder durch Neubauten an gleicher Stelle ersetzen, kündigte Stadtdirektor Jörg Stüdemann am Dienstag (4.5.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands an. Insgesamt 120 Gruppen sollen so entstehen und dafür 120 Millionen Euro investiert werden.
Mehr Plätze für U3-Bereich
Die Gründe liegen auf der Hand. Die Zahl der Kinder in Dortmund ist zuletzt um etwa 4 Prozent gewachsen, erklärte Stüdemann. Dazu hat sich die Stadt die Ziele höher gesteckt: Statt anfangs 35 und zuletzt 41 Prozent soll bald für 50 Prozent aller Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsplatz vorhanden sein.
Zuletzt waren neue Kitas vor allem über private Investoren und freie Träger entstanden. Es bleibt aber das Ziel, dass Fabido als städtischer Träger insgesamt 30 Prozent des Angebots abdecken soll, erläuterte Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger. Aktuell stellt Fabido 99 von insgesamt 330 Kitas in Dortmund.
Bauleitlinie setzt neue Standards
Mindestens 12 neue Kita-Standorte sollen nun dazu kommen. In einem „Starterpaket“ soll die Politik im Sommer über den Bau von sechs neuen Fabido-Kitas entscheiden. Sie sollen am Burgweg am Rande der Nordstadt, am Buschei in Scharnhorst, am Kleyer Weg in Kley, an der Oberbecker Straße in Derne, an der Schragmüllerstraße in Oestrich und am Steinkühlerweg in Hörde entstehen.
2022 soll der Rat dann über sechs weitere Standorte entscheiden - am Mackenrothweg in Scharnhorst, an der Probstheidastraße in Eving, am Somborner Feldweg in Lütgendortmund, an der Uhlandstraße in der Nordstadt, an der Varziner Straße in Huckarde und am Wambeler Hellweg in Wambel. Die Grundstücke sollen über die städtische Tochtergesellschaft Dolog entwickelt werden.
Investiert wird aber nicht nur in die Quantität, sondern auch in die Qualität der Betreuung. Dafür soll eine neue Bauleitlinie sorgen, die einheitliche Standards setzt und deshalb auch für private Kita-Investoren und -Träger gilt. Die Leitlinie wurde von einer fachübergreifenden Arbeitsgruppe der Verwaltung - von der städtischen Immobilienwirtschaft bis zum Jugendamt - auf der Basis von Empfehlungen des Landesjugendamtes erarbeitet.
Räume für Begegnung, Spiel und Sport
Dabei geht es vor allem um Raumgrößen für Kita-Gruppen, die Gestaltung von Außenflächen, Wirtschaftsküchen und Gemeinschaftsräume. So soll es in jeder neuen Kita künftig einen „Familien-Begegnungsraum“, der etwa für die Beratung der Eltern zur Verfügung steht, und einen „Multifunktionsraum“, der von allen Kita-Gruppen genutzt werden kann, geben.
Der Raumbedarf wächst damit um 12 Prozent, rechnete der Stadtdirektor vor. Die Fläche einer viergruppigen Kita müsste nach den neuen Standards von 650 auf 718 Quadratmeter, also um 68 Quadratmeter wachsen. Und auch die Baukosten steigen - um schätzungsweise 10 Prozent, so Stüdemann.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
