Deutlich mehr Kinder in Dortmund In vier Stadtbezirken wird’s an den Schulen eng

Deutlich mehr Kinder: In vier Stadtbezirken wird’s an den Schulen eng
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Rund 5000 Geburten pro Jahr – vor rund zehn Jahren war das noch ein üblicher Wert in Dortmund. Mittlerweile pendelt die Zahl um die 6000, mit dem bisherigen Rekord im Jahr 2021 (6106). Doch schon der Wert von 2017, als es erstmals über die 6000 gegangen war, hat aktuell große Auswirkungen.

Der Geburtsjahrgang 2017 ist im wesentlichen der Einschulungsjahrgang 2023. Schon zum neuen Schuljahr muss die Stadt also mehr Platz an den Grundschulen schaffen. Jetzt hat sie ausgerechnet und vorgestellt, wie es in ein paar Jahren aussieht.

Lange Vorausplanung

Bis zum Schuljahr 2028/29 steige die Zahl der Grundschüler wohl um acht Prozent auf 24.500. Das zumindest erwarte der Fachbereich Schule, erklärt Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt. Damit alle Kinder einen Platz an einer Grundschule bekommen könnten, habe man „in den vergangenen Jahren bereits viele Grundschulen erweitert und Neugründungen auf den Weg gebracht“.

Zumal: Neu- und Umbauten würden Zeit brauchen. Deshalb seien viele Erweiterungen, die bis 2028/29 greifen, „zurzeit noch in der Umsetzung“. Noch stecken die Kinder, die dann eingeschult werden, ja auch noch in Pampers.

Dortmunds Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt.
Dortmunds Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt. © Bezirksregierung Arnsberg

Probleme in vier Bezirken

In vier der zwölf Dortmunder Stadtbezirke müssten bis 2028/29 neue Grundschulplätze her, heißt es im städtischen Schulentwicklungsplan. Man sollte jetzt prüfen, ob an insgesamt vier Standorten dauerhaft weitere Kapazitäten geschaffen werden können. Dabei favorisiere man Erweiterungen, keine kompletten Schul-Neugründungen, erklärt Nienaber-Willaredt auf Nachfrage.

In der Innenstadt-Nord, in Scharnhorst, in Hombruch und in Huckarde müsse man wohl aufstocken – und das noch einmal deutlich mehr zuletzt. Zum Schuljahr 2021/22 waren an den Grundschulen in Dortmund schon 12 neue Klassen entstanden.

18 neue Klassen

Bis zum Sommer 2028 sollen 18 weitere Schulzüge hinzukommen, also zunächst 18 mal eine 1c oder 1d – und in den Jahren danach dann natürlich wieder, wobei die 1c‘s zu 2c‘s werden. Bedeutet: Nicht nur räumlich, sondern auch personell muss deutlich aufgestockt werden.

Pro Schuljahr werde es dann Dortmund-weit 259 erste Klassen geben. Um die weiterführenden Schulen sehe es allerdings entspannter aus, so die Stadt. Dort mache sich der Geburtenanstieg erst vier Jahre später bemerkbar. Bei manchen Schulformen komme man gut hin, bei anderen nicht.

Mehr Klassen an Gymnasien

„Die vorhandenen Real- und Hauptschulkapazitäten reichen, gesamtstädtisch betrachtet, bis zum Ende des Prognosezeitraums (2029/30) aus“, heißt es von der Stadt. Bei Gesamtschulen und Gymnasien sehe man allerdings Handlungsbedarf.

In den vergangenen Jahren waren die Gymnasien schon um 8 Schulzüge gewachsen, die Gesamtschulen sogar um 14 Züge. „Mit Blick auf die Geburtenentwicklung und die anhaltend starke Zuwanderung zeigt sich nun, dass weitere temporäre und dauerhafte Kapazitäten geschaffen werden müssen.“

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