Mehr Corona-Fälle in Dortmunds Krankenhäusern – droht die Überlastung?

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Mehr Corona-Fälle in Dortmunds Krankenhäusern – droht die Überlastung?

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In Dortmund häufen sich die Corona-Infektionen. Auch die Fälle in den Krankenhäusern nehmen zu. Ein Trend in ganz Deutschland, der für Unruhe sorgt. Wie ist die Lage in Dortmund?

Dortmund

, 04.11.2021, 08:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Mittwoch (3.11.) sind in Dortmund 264 Intensivbetten belegt - von 287 die potenziell verfügbar wären. Schaut man in das DIVI-Intensivregister, könnte man unruhig werden. Nur noch 23 freie Betten in den Intensivstationen der Dortmunder Krankenhäuser klingen für eine Stadt mit fast 600.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verdammt wenig.

Muss man sich Sorgen machen, weil wieder mehr Corona-Infizierte in den Krankenhäusern landen? 44 sind es laut der Stadtverwaltung am Mittwoch, die stationär behandelt werden - 10 davon auf der Intensivstation. Werte, die dieser Tage tendenziell steigen.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt, dass es wegen der steigenden Corona-Infektionen wieder kritisch in den Krankenhäusern werden könnte. Es drohe der Notstand, in dem nicht so drängende Behandlungen verschoben werden, um Platz für Notfälle freizuhalten.

Freie Intensivbetten sind noch ein Puffer

In Dortmunds Krankenhäusern gibt es noch keinen Grund zur Sorge, erfahren wir auf Anfrage. Im Klinikum Westfalen „bestehen keinerlei pandemiebedingte Einschränkungen“, wie Pressesprecher Klaus-Peter Wolter bestätigt. Ebenso im Klinikum Dortmund und im Johannes-Hospital.

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Die Pandemie ist jedoch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Dortmunder Krankenhäusern immer noch eine große Belastung. Ausfälle oder Kündigungen habe es bislang nicht gegeben, so die Sprecher der Krankenhäuser. Man versuche Überlastungen frühzeitig zu erkennen und die Arbeitsbedingungen zu entzerren, soweit das möglich ist.

Noch könne man auch noch nicht von einer Überlastung sprechen, wie Klinikum-Dortmund-Sprecher Marc Raschke erklärt. Die freien Intensivbetten seien „durchaus noch ein Puffer“. Sollte es knapp werden, könne man Patientinnen und Patienten in Regionen verlegen, „die noch Kapazitäten haben“, so Raschke. Oder eben weniger schlimme Fälle nicht aufnehmen. Raschke merkt aber auch an, dass „niemand die Dynamik der nächsten Tage und Wochen vorhersehen kann“.

Druck durch die Pandemie weiterhin hoch

Trotzdem machen die Corona-Fälle in den Dortmunder Krankenhäusern Probleme: „Im Moment werden die Covid-19-Patienten zunehmend jünger und benötigen eine deutlich höhere Liegedauer“, so Gudula Stroetzel, Sprecherin des Johannes-Hospitals.

Die steigende Inzidenz treffe die Krankenhäuser auch nicht erst, wenn sich die Intensivstationen gefüllt haben. Stroetzel: Die Schutzmaßnahmen, gerade für immunschwache Patienten, würden Abläufe erschweren und „den Druck im Gesundheitssystem auch jenseits der Intensivstationen erhöhen“.

Welle der ungeimpften Covid-Patienten

Die zunehmenden Corona-Fälle in den Krankenhäusern seien laut Dortmunder Klinikum-Sprecher Marc Raschke eine sich anbahnende „Welle der ungeimpften Covid-Patienten“. Aus dem Klinikum gibt es deshalb den Appell, sich impfen oder den Impfschutz per Booster auffrischen zu lassen. Denn die vielen Ungeimpften „reichen vollkommen aus, um das Gesundheitssystem über Gebühr zu belasten, wenn hier die Welle durchzieht“, so Raschke.

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Der Direktor der Pneumologischen Kliniken im Klinikum Westfalen Dr. Clemens Kebel rät zudem dazu, sich auch gegen Grippe impfen zu lassen. Dadurch, dass die Grippe-Infekte im Vorjahr ausblieben, gebe es eine geringere Immunität. Ein Grippe-Infekt könnte zudem auch Menschen schwächen und dadurch anfälliger für eine Covid-Infektion machen.