Mega-Streik am Montag in Dortmund „Die Beschäftigten nur zu beklatschen - das reicht nicht“

Streik im öffentlichen Dienst: DSW21 Chef Pehlke äußert Verständnis
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Als Vorstandschef von DSW21, die den Dortmunder Nahverkehr betreiben, reiht sich Guntram Pehlke de facto ins Arbeitgeberlager ein. Umso verblüffender ist seine Ansage, die er nun im Gespräch mit unserer Redaktion zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst machte.

Mit deutlichen Worten kritisierte Pehlke, Vize-Präsident des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU), die Verhandlungstaktik der Arbeitgeber – und ergriff Partei für die Streikenden. Nach den Erschwernissen der Coronajahre müsse das Augenmerk nun bei den Beschäftigten liegen, sagte Pehlke. „Wir müssen jetzt ans Personal denken“, so der DSW21-Chef.

„Es reicht nicht, die Beschäftigten im öffentlichen Dienst während der Coronakrise zu beklatschen, um sie anschließend wieder zu vergessen“, kritisierte Pehlke. Zudem sei ihm „völlig unverständlich“, warum zwischen der zweiten Tarifrunde (22.2./ 23.2.) und der anstehenden dritten Runde (27.3. bis 29.3.) eine dreiwöchtige Pause eingelegt worden sei.

„So geht das nicht“, schimpfte Pehlke unter Fingerzeig auf die Verhandlungsführerinnen, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Oberbürgermeisterin Karin Welge (Gelsenkirchen). „Wir werden bestreikt, und die machen drei Wochen Verhandlungspause“, sagte Pehlke.

ZU Beginn der neuen Runde am Montag (27.3.) stehen die Räder auch in Dortmund nun wieder still - nächste Stufe im Tarifkonflikt. DSW21 hat insgesamt 650 Bus- und 350 Stadtbahnfahrer,

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