Zitterpartie bei den Beschäftigten in Dortmund: Sie wissen nicht, ob und welches Geschäft von Mediamarkt und Saturn noch eine Zukunft hat. © picture alliance/dpa

Schließung bei Elektronikhändler

Mediamarkt und Saturn schließen 13 Häuser - Folgen für Dortmund absehbar?

Die Corona-Pandemie lässt den Online-Handel boomen. Folge: Saturn und Mediamarkt wollen bundesweit 1000 Stellen abbauen und 13 Märkte schließen. Auch in Dortmund? Verdi spricht von einem „Skandal“.

Dortmund

, 31.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Corona habe das Einkaufsverhalten nachhaltig verändert, teilt Unternehmenssprecherin Kristina Müller-Drensler gegenüber unserer Redaktion schriftlich mit.

Der Online-Anteil am Gesamtumsatz habe sich für das Deutschland-Geschäft bei Mediamarkt / Saturn 2020/2021 „mehr als verdoppelt“, heißt es in dem Schreiben weiter. Es sei die „unternehmerische Pflicht“, unter anderem die Investitionsstrategie kontinuierlich zu überprüfen.
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Soll heißen: Das Online-Geschäft wird weiter ausgebaut – bei den stationären Märkten (also bei den Geschäften vor Ort) wird gespart. Rund 1000 Stellen will das Unternehmen bis Ende des Geschäftsjahres 2021/2022 deutschlandweit streichen.

Zudem sei es „unumgänglich“, 13 von bundesweit 419 Häusern zu schließen – nicht zuletzt um Mietkosten zu sparen.

Vier Geschäfte in Dortmund

Nur: Welche Geschäfte dichtgemacht werden sollen, darüber verliert das Unternehmen kein Wort. Dabei gibt es allein in Dortmund vier Häuser von Saturn und Mediamarkt: in Eving, Hörde, im Oespeler Indupark und am Westenhellweg in der City. Der Dortmunder Verdi-Sekretär Ortwin Auner reibt sich die Augen.

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Mediamarkt / Saturn schreibt, dass es sich bei den Schließungs-Kandidaten ausschließlich um Märkte handele, „bei denen wir nach sorgfältiger Analyse feststellen müssen, dass sie sich nicht dauerhaft wirtschaftlich betreiben lassen.“

Und weiter: Welche Märkte konkret betroffen seien, stehe heute noch nicht fest. „Und die Beschäftigten in den Häusern dürfen jetzt rätseln, ob es sie erwischt?“, fragt Verdi-Sekretär Auner.

Verdi spricht von einem „Skandal“

„Das Unternehmen spielt mit den Ängsten seiner Mitarbeiter“, empört sich Auner. „Das ist ein Skandal.“ Es sei schlechterdings ein Witz zu sagen, man habe alle Märkte analysiert, 13 als nicht gewinnbringend identifiziert – um anschließend zu verkünden, welche Märkte betroffen sein werden, stehe noch nicht fest.

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„Das ist die klassische Hinhaltetaktik“, schimpft der Dortmunder Verdi-Sekretär. Er fordert Mediamarkt / Saturn auf, „Ross und Reiter zu nennen.“ Selbst die Betriebsräte seien nicht im Bilde, welches Haus auf der Kippe stehe.

„Man gewinnt deutlich den Eindruck, das Unternehmen nutzt die Coronakrise, um Arbeitsplätze abzubauen“, sagt Auner. Dabei sei klar ersichtlich, dass dieser Bereich des Handels von Corona längst nicht so hart getroffen wie beispielsweise die Textilbranche, sagt Auner. „Vor Saturn am Westenhellweg jedenfalls sehe ich regelmäßig lange Menschenschlangen.“

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