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Nach Insolvenzverfahren: So geht es mit Bonita in Dortmund weiter
Einzelhandel
Das auf Damenoberbekleidung ausgerichtete Unternehmen Bonita beantragte 2020 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Jetzt ist klar, wie es mit den Geschäften in Dortmund weitergeht.
Im Zuge des Anfang Juni 2020 eingeleiteten Sanierungsverfahrens hat die Textilkette Bonita aus Hamminkeln alle Filialen auf den Prüfstand gestellt und ein Restrukturierungskonzept entworfen. Unter Hochdruck, so teilt das Unternehmen mit, seien Verhandlungen mit zahlreichen Vermietern geführt und um jede Filiale und jeden Arbeitsplatz gekämpft worden.
Nachdem die Gläubiger bereits am 26. Februar dem Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt hatten, hat das Gericht ihn nun am 15. März bestätigt. Mit dem Insolvenzplan wird der Erhalt und die nachhaltige Fortführung des Unternehmens gesichert.
Hinter der nunmehr erfolgten Übernahme von Bonita durch ein Investoren-Team stehen Branchenexperten um Bonita-Geschäftsführer Karsten Oberheide. Das Investoren-Team besteht aus vier Experten der Finanz- und Modebranche. Über die vertraglichen Details der Transaktion haben die Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart. Bonita gehört auf jeden Fall nicht mehr zur Hamburger Tom Tailor Holding.
Termineinkäufe sind in allen drei Bonita-Geschäften möglich
Die gute Nachricht für Dortmund lautet: Die beiden Bonita-Filialen an der Harkortstraße 38 in Hombruch und an der Hermannstraße 51 in Hörde bleiben ebenso bestehen wie die Shop-in-Shop-Fläche im Karstadt-Haupthaus am Westenhellweg.
An allen drei Standorten kann man zurzeit im Rahmen von „Click & Meet“ einkaufen. Per Telefon oder direkt vor Ort kann die Kundin im Rahmen der behördlichen Vorgaben einen persönlichen Termin von rund 60 Minuten buchen.
„Während der gesamten Sanierung“, sagt eine Unternehmenssprecherin, „haben wir eine unglaubliche Loyalität, Wertschätzung und Treue unserer Stammkundinnen erfahren, die sich nun auch wieder in der überwältigenden Resonanz auf die seit Anfang März 2021 möglichen privaten Termineinkäufe zeigt. Diese werden auch in Dortmund sehr gut angenommen.“
Bonita blickt voller Zuversicht in die Zukunft
Obwohl die Infektionszahlen steigen, der Inzidenzwert in Dortmund und NRW die Notbremse-Marke von 100 übersprungen hat und trotz aller Schutzmaßnahmen die komplette Schließung wieder droht, blickt man bei Bonita voller Zuversicht in die Zukunft. „Die Sanierung ist abgeschlossen und das Restrukturierungskonzept erfolgreich umgesetzt. Das verschafft auch den Kolleginnen in Dortmund große Erleichterung“, so die Sprecherin.

Karsten Oberheide ist Geschäftsführer der Modekette Bonita. Er fokussiert das Sortiment wieder auf „hochwertige Kollektionen“ für Frauen „im besten Alter“. © Bonita/Sabine Skiba
Sie ergänzt: „Wenn der Einzelhandel wieder komplett öffnen darf, rechnen wir damit, dass sich das Konsumverhalten schnell wieder auf ein normales Niveau bewegen wird. Darauf deutet auch die sehr gute Entwicklung in der Schweiz und in Österreich hin, wo wir bereits im Februar nach dem Lockdown die Geschäfte unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wieder geöffnet haben.“
Im Ergebnis des Restrukturierungsprozesses wird in Deutschland der überwiegende Teil der 450 Filialen und 50 Shop-in-Shops erhalten bleiben. Trotz der corona-bedingten Einschränkungen und zweieinhalb Monaten hartem Lockdown kann Bonita das Eigenverwaltungsverfahren planmäßig Ende März 2021 beenden und neu durchstarten.
Bonita fokussiert sich auf Kundinnen „in bestem Alter“
„Das ist ein großer Erfolg“, sagt Sachwalter Rechtsanwalt Dr. Sven-Holger Undritz (Kanzlei White & Case), „denn der Einzelhandel steht in dieser Zeit vor extremen Herausforderungen und der Ungewissheit, wie es weitergeht.“
Alleiniger Geschäftsführer bleibt Karsten Oberheide, der das Unternehmen neu aufstellte. Bei Bonita gelte wieder, so erklärt er, die klare Fokussierung auf die Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe der „Best Ager“-Kundinnen.
Bonita werde ihre Kundinnen begeistern, inspirieren und ein nachhaltiges Einkaufserlebnis in den Stores schaffen, verspricht Oberheide. Dies garantierten insbesondere moderne, hochwertige Kollektionen mit perfekten Passformen und Liebe zum Detail.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
