
© Archiv
Massener bekommen Post vom Petitionsausschuss und sind enttäuscht
Flughafen
Anfang des Jahres hatten sich Massener Bürgerinnen und Bürger an den Landtag gewandt und in Petitionen den Sorgen vieler Massener eine Stimme gegeben. Jetzt gab es Post vom Petitionsausschuss.
Das Schreiben, das Anfang des Jahres aus Massen nach Düsseldorf geschickt worden ist, sollte ein Zeichen sein. Ein Zeichen dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger die Entwicklungen am Flughafen mit Sorge verfolgen. Konkret ging es dabei darum die Befürchtungen zu formulieren, welche Auswirkungen die Verlegung der Landeschwelle um 300 Meter ostwärts mit sich bringt.
Sorge um die Auswirkungen der Landebahnverlängerung
Der Verfasser eines dieser Schreiben heißt Hartmut Hegeler. Er hatte nun Post aus Düsseldorf im Briefkasten. „Ich bin enttäuscht, wie wenig auf die Sorgen der Bürger eingegangen wird“, schreibt er unserer Redaktion. Genau wie viele andere Menschen, die in Massen wohnen, sorgt er sich darum, dass die Verlängerung der Landebahn nicht unerhebliche negative Auswirkungen hat. Der Plan des Flughafens sieht nämlich vor, den frühestmöglichen Aufsetzpunkt für landende Flugzeuge zu versetzen, was eine faktische Verlängerung der Start- und Landebahn von 1700 auf 2000 Meter bedeutet.
In diesem Zusammenhang ging es um die Frage, ob dies ein Anlass sein könnte, eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen. Das sieht der Petitionsausschuss nicht, wie aus dem Antwortschreiben aus Düsseldorf hervorgeht. Der Flughafen verfüge schließlich schon über die 2000 Meter Landebahn, demnach sei die Verlegung der Schwelle lediglich ein Änderungsvorhaben und kein Neuvorhaben. Für letzteres bestünde eine UVP-Pflicht. Zur Sorge bezüglich steigender Belastung heißt es: „Alle Eingriffe in die Umwelt beinhalten lediglich marginale Auswirkungen, die den Grad der Erheblichkeit nicht erreichen.“
Weiteres Schreiben beinhaltete noch das Thema Wirbelschleppen
Damit ist Hartmut Hegeler nicht zufrieden. Er weiß aber auch um einen weiteren Petenten, den zum selben Thema auch Post aus Düsseldorf erreicht hat. In dem weiteren Fall war es noch um das Thema Wirbelschleppen gegangen und die Befürchtung, dass die Entwicklungen am Flughafen einen negativen Einfluss auf die Immobilienpreise haben könnten.
Zum ersten Punkt heißt es hier: „Eigentümer von Gebäuden innerhalb des Wirbelschleppengefährdungsgebiets haben einen Anspruch gegenüber der Flughafengesellschaft dergestalt, dass die Kosten für die Sicherung von Dächern und anderen Gebäudeteilen gegen Beschädigung durch Wirbelschleppen übernommen werden, sofern die Sicherung des Gebäudes auf der Grundlage eines Kriterienkatalogs als erforderlich anzusehen ist.“ Das gelte auch für Eigentümer außerhalb eben jenen Gebietes, wenn Gefahr durch Wirbelschleppen besteht.
Dachschäden durch Flugverkehr
Wirbelschleppen hatten bereits an einem Haus an der Massener Dorfstraße zu Schäden geführt. Diese Schäden wurden auch von der Flughafengesellschaft beseitigt, aber demnach seien die Kosten für die Schadensbeseitigungen jeweils „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“ geschehen, wie der Flughafen betont – also aus reiner Kulanz. Wenn die Flieger dann 300 Meter früher aufsetzen können, kommen sie auch wesentlich tiefer rein. Wie gravierend diese Auswirkungen sein werden, lässt sich erst sagen, wenn die Dachziegel fliegen.
Zum Thema Immobilienpreise, macht der Petitionsausschuss einen Exkurs ins Feld der Spekulation und schreibt, dass „eine solche nicht zwangsläufig unterstellt werden kann. Mit der Nähe des Flughafens können auch Werterhöhungen einhergehen. Grundstücke in unmittelbarer Flughafennähe können insbesondere für gewerbliche Nutzungen und auch für die dort Beschäftigten Standortvorteile aufweisen, weshalb mit dem Flughafen die Attraktivität eines Gebiets als Wirtschaftsstandort zunehmen kann“, steht in dem Brief.
Eine Annahme, der große Firmen im Holzwickeder Eco Port vielleicht zustimmen können, das Gros der Massener, allen voran die beiden Petenten, wohl eher nicht.
1982 in Dortmund geboren. Abi in Holzwickede, Journalistik-Studium wieder in Dortmund. Seit 2013 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Freut sich über die spannende Herausforderung, den Wandel eines Traditionsverlags hin zu einem modernen, familiengeführten Multimedia-Unternehmen zu begleiten.
