Sechstklässler beim Corona-Test vor dem Unterricht.

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Rückkehr der Maskenpflicht: Dortmunder Schüler müssen wieder Masken tragen

rnReaktionen aus Dortmund

Auch im Unterricht sollen die Kinder bald wieder Masken tragen müssen. Eine Schulleiterin sagt: „Für uns ist es frustrierend zu sehen, dass Fußballstadien und Weihnachtsmärkte geöffnet sind.“

Dortmund

, 29.11.2021, 14:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nur wenige Wochen nach ihrer Aussetzung soll die Maskenpflicht in die Schulen zurückkehren. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat am Montag (29.11.) angekündigt, dem Landeskabinett diesen Plan vorzulegen.

Christiane Mika leitet die Libellen-Grundschule in der Nordstadt und ist Vorsitzende des Grundschulverbands NRW. Der Verband hatte die Rücknahme der Pflicht für die Klassen eins bis vier eigentlich befürwortet, weil die Kinder regelmäßig getestet werden.

„Infektionsgeschehen derart unüberschaubar“

„Das Infektionsgeschehen ist jetzt aber derart unüberschaubar, dass uns die Maskenpflicht wichtig und notwendig erscheint“, sagt Mika auf Anfrage. Genauso wichtig sei aber auch, die Maßnahme zu überdenken, wenn die Fallzahlen wieder runtergehen.

Viele Kinder haben in den vergangenen Wochen ihre Masken auch freiwillig weiter getragen, sagt Mika. Mit Blick auf die Einschränkungen für die Kinder sagt sie: „Für uns in der Schule ist es frustrierend zu sehen, dass Fußballstadien und Weihnachtsmärkte geöffnet sind.“

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Sebastian Otten ist seit Mitte November Vorsitzender der Dortmunder Stadteltern und Vater einer Zweitklässlerin. Er persönlich und nach seiner Beobachtung auch viele andere Eltern würden die Maskenpflicht in den Schulen ebenfalls begrüßen, sagt er.

Weiterhin muss in den Schulen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt kräftig gelüftet werden. „Wir setzen die Kinder dem Frieren aus, nehmen aber das Zweckdienlichste, und zwar die Maske, weg“, beschreibt er die noch junge Aufhebung der Maskenpflicht von Anfang November.

Einige Kinder ohne dicke Jacke oder Decke im kalten Raum

Viele Kinder tragen in der Klasse seiner Tochter aktuell freiwillig ihre Maske, andere nicht, berichtet er. Otten betont aber, dass die Gruppe dadurch nicht gespalten sei.

Schulleiterin Mika und Markus Katthagen vom Immanuel-Kant-Gymnasium sehen die Masken ebenfalls nicht als Streitthema. 85 bis 90 Prozent seien es an seiner Schule etwa, schätzt Katthagen, die aktuell freiwillig Mund und Nase bedecken: „Hut ab vor so viel Verantwortungsbewusstsein der jungen Menschen.“

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Doch der volle Effekt stellt sich erst ein, wenn alle mitmachen. „Damit der Schutz hält, müssen ja beide Seiten die Masken tragen“, sagt er. Infizierte und ihr Gegenüber. Deshalb begrüße der Direktor die Rückkehr der Pflicht sehr.

Auch Zweitklässler haben inzwischen viele Informationen zur Pandemie, sagt Elternvertreter Otten. Er wünscht sich, dass die Politik bei Entscheidungen wie zur Maskenpflicht auch die Kinder und Jugendlichen anhört. Zu bemängeln sei weiterhin, dass nicht alle die gleichen Voraussetzungen haben und etwa ohne dicke Jacke, Decke oder warme Getränke in die ausgekühlten Räume kämen.