Mann (20) mitgeschleift - keine Ermittlungen gegen Bahnfahrer

Unfall auf der Linie U43

Zu dem Unglück auf der Linie U43, bei dem eine Stadtbahn einen 20-jährigen Brackeler rund drei Kilometer mitgeschleift hat, gibt es jetzt neue Erkenntnisse: Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus, gegen den Bahnfahrer wird nicht ermittelt. Jetzt ist auch klar, wie viele Minuten das Opfer in der Nacht zu Sonntag mitgeschleift wurde.

DORTMUND

, 26.05.2015, 13:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus. "Aus unserer Sicht ist der Fahrer nicht Beschuldigter", sagt Polizeisprecher Oliver Peiler. Deshalb werde gegen den Mann nicht ermittelt. Laut DSW21 wird der Fahrer psychologisch betreut. Für solche Fälle hat DSW21 ein eigenes Programm.

20-Jähriger schwebt in Lebensgefahr

Ein 20-jähriger Dortmunder war in der Nacht zu Pfingstsonntag an der Haltestelle Knappschaftskrankenhaus unter eine Stadtbahn der Linie U43 geraten' tag='. Beim Anfahren wurde der Fußgänger im Achsbereich eingeklemmt und mitgeschleift. Erst rund sieben Stationen später zogen Fahrgäste die Notbremse. Der 20-Jährige schwebt seitdem in Lebensgefahr.

Jetzt versucht die Polizei, den Unfall zu rekonstruieren. Die Bahn verfügt über eine „Blackbox“. Dieser elektronische Speicher zeichnet Fahrdaten auf. Diese Daten werden jetzt ausgewertet. Außerdem liegen der Polizei Namen von mehreren Zeugen vor. Diese sollen in dieser Woche angehört werden.

Was wir bislang wissen:

23.55 Uhr: Der 20-Jährige will an der Haltestelle Knappschaftskrankenhaus in die U43 in Richtung Innenstadt einsteigen, aus ungeklärter Ursache gerät er unter die Bahn und wird eingeklemmt. Die Bahn fährt los und schleift das Opfer mit.

00.05 Uhr: Der Kiosk-Besitzer Celal Emliki sieht an der Haltestelle Von-der-Tann-Straße einen Mann unter der anfahrenden Stadtbahn liegen und hört Hilferufe. Er wählt den Polizei-Notruf 110 und meldet seine Beobachtung. 23 Sekunden nach diesem Notruf zieht ein Fahrgast die Notbremse. In Höhe der Kaiserstraße 147 kommt die U43 zum Stehen.

Daraus ergibt sich eine Fahrtzeit von 10 bis 11 Minuten. So lange hat die 62 Meter lange Bahn das Unfallopfer unbemerkt mitgeschleift. Wir haben die mehr als drei Kilometer lange Strecke nachgezeichnet:

Dortmund am Abend

Täglich um 18:30 Uhr berichten unsere Redakteure für Sie im Newsletter Über die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Lesen Sie jetzt