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„Mama, Mama, Hilfe!“: Rentnerpaar auch Tage später geschockt von Trickbetrug
Telefon-Masche
Bernd Budéus saß im Garten, als der Anruf kam: Er und seine Frau sind von Trickbetrügern überrascht worden. Ihre Tochter sitze in Untersuchungshaft. Als erstes sei da die Angst gewesen.
Bernd Budéus saß gerade im Garten, als der Anruf kam: „Mama, Mama, Hilfe!“ habe eine junge Stimme am anderen Ende der Leitung gerufen, als seine Frau ans Telefon ging. Als sie dann den Namen der Tochter sagte, kam ein Mann ans Telefon.
Die Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge verursacht und sitze nun in Untersuchungshaft. Die Eltern sollen eine Kaution von 40.000 Euro zahlen.
Als erstes sei da die Angst gewesen. Als Bernd Budéus das Telefonat von seiner Frau übernahm, habe auch er erst mal Angst gehabt. Schnell sei dann aber auch Skepsis dazu gekommen.
Budéus reagierte souverän: Er stellte Fragen nach dem Ort des Unfalls, der Höhe der Kaution. Da wurde ihm klar, dass es sich um Trickbetrüger handeln müsse. Schließlich legte er auf. Der Schockmoment sitzt dem Hombrucher Ehepaar trotzdem noch in den Knochen. Sie melden sich in der Redaktion, Bernd Budéus erzählt mit fester Stimme, aber noch immer verärgert über die Betrugsmasche am Telefon.
Masche bei der Polizei bekannt
Die Verkehrsunfall-Masche ist der Polizei bereits bekannt, ebenso der Enkeltrick. Jedoch seien Opfer der Trickbetrüger nicht immer in der Lage, die auch zu erkennen. So werden teils hohe Schadenssummen verursacht.
Das Vorkommen dieser Schockanrufe nehme keine wirklichen Pausen, erklärt Nina Kupferschmidt von der Polizei Dortmund. Dennoch möchte die Polizei nach eigenen Angaben über derlei Anrufe in Kenntnis gesetzt werden, auch wenn man die Masche durchschaut.
Auf diese Weise könne die aktuelle Gefährdungssituation besser eingeschätzt werden. Zeitweise häufen sich die Anrufe, dann gehen bei der Polizei täglich 30 bis 40 Meldungen ein. Aktuell sei das jedoch nicht der Fall.
Einfache Maßnahmen können vor Betrügern schützen
Der einfachste und effektivste Weg, den Trickbetrügern auszuweichen, sei es, insbesondere bei Geldfragen auf der Hut zu sein. Meist reiche es, selbst einmal die Kinder oder Enkel anzurufen, die angeblich in Not stecken.
Die Polizei Dortmund bietet außerdem monatliche Onlinevorträge zum Thema sowie eine wöchentliche Sprechstunde an.
Angebote der Polizei
Die Anmeldung zum Zoom-Vortrag ist per E-Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de oder telefonisch unter (0231) 132-7950 (montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr) möglich. Der Vortrag findet normalerweise an jedem ersten Donnerstag im Monat statt.
Die wöchentliche Telefonsprechstunde findet seit dem 11. Januar wöchentlich dienstags zwischen 11 und 12 Uhr statt. KHK Markus Schettke ist dann unter Tel. (0231) 132-7953 zu erreichen. Wichtiger Hinweis: Anzeigenerstattungen oder Beschwerden sind in dieser Telefon-Sprechstunde nicht möglich.