Ungefähr dort, wo bis 2004 die 100 Meter hohe Hörder Fackel stand, deren Flamme weit über die Stadt zu sehen war, hat der Phoenix-See eine neue Landmarke bekommen. Einige Jahre hat es gedauert seit dem symbolischen ersten Spatenstich im Jahr 2015, doch am Mittwoch (26.4.) wurde die „Residenz Phoenixsee“ schließlich eröffnet.
Zwölf Etagen auf etwa 45 Metern hat das höchste Gebäude am See. Es steht ganz im Zeichen des luxuriösen Wohnens im Alter. 99 Wohneinheiten für betreutes Wohnen gibt es in der Anlage aus mehreren Gebäudeteilen. Hinzu kommen 80 Einzelzimmer im Bereich für vollstationäre Pflege.
Empfang am See
Betrieben wird die Einrichtung von der Orpea-Gruppe. Deren CEO Laurent Guillot hielt seine Rede beim Eröffnungs-Empfang auf Deutsch. „Wir eröffnen heute ein neues Wahrzeichen, eines das für ein neues Verständnis vom Leben im Alter stehen soll“, so der Franzose. Für die fremdsprachlichen Mühen erntete er warmherzigen Applaus.
Auch Dortmunds Oberbürgermeister kam mit einer Geste. Er brachte ein Hufeisen als Glücksbringer für das neue Haus mit. Der Physiker Niels Bohr habe einmal gesagt, er sei nicht abergläubisch, habe aber gelesen, ein Hufeisen bringe auch Glück, wenn man nicht daran glaubt. „Ich weiß nicht, wie Sie das mit diesen Symbolen halten, aber mit Niels Bohr kann ich ja fest zusagen: Es hilft so oder so.“
Auch den Bezug zur Industrie-Geschichte stellten sowohl Laurent Guillot als auch Thomas Westphal her. „Es war die Idee in der Planung, hier wieder einen Hochpunkt zu setzen, der an die Hörder Fackel erinnert“, so der Oberbürgermeister. „Sie haben das hervorragend umgesetzt.“ Die Residenz setze auch ein wichtiges Schlussstück in die gewerbliche Entwicklung am Phoenix-See.
Umfangreiche Annehmlichkeiten
Zukünftige Bewohner und Bewohnerinnen waren am Mittwoch noch nicht dabei. Sie ziehen erst im Juni ein. Allerdings sei das Gebäude bereits zu 30 Prozent vermietet, so Geschäftsführer Jarek Belling. Zwischen 3000 Euro und 6500 Euro Monatsmiete liegen die Wohneinheiten - inklusive vieler Annehmlichkeiten.
Den stilvoll eingerichteten Zimmern fehlt jeder Anschein von Altenheim. Im Erdgeschoss ist ein großes Wohnzimmer mit einem selbstspielenden (aber auch bespielbaren) Flügel ausgestattet. Und von der Terrasse in der 12. Etage können die Bewohner und Bewohnerinnen eine der schönsten Aussichten der Stadt genießen. Ein Frisör und ein Tante-Emma-Laden stehen für den alltäglichen Bedarf in der Residenz zur Verfügung. Und mittags gibt es täglich ein 4-Gänge-Menü.
Spitzenkoch Anthony Sarpong macht in Laufe des Jahres im Erdgeschoss ein Restaurant auf.
Das Angebot der Residenz ist sicher nicht für jeden erschwinglich. Aber wer das nötige Kleingeld hat, kann zukünftig in Dortmund in bester Lage am See einen unbeschwerten Lebensabend verbringen.

Einen Video-Rundgang und viele weitere Fotos finden Sie unter rn.de/dortmund
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