„Lost Place“ soll wichtige Rolle bei Veloroute spielen Wird ein vergessener Tunnel wiederbelebt?

„Lost Place“ soll wichtiger Faktor bei Veloroute durch Aplerbeck werden
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Ja, es gibt sie, die großen Pläne in Sachen Radverkehr. Velorouten sollen durch Dortmund verlaufen und für eine schnelle Anbindung der Außenbereiche zur Dortmunder City sorgen. Die Pläne werden immer wieder verändert, die Routen umgelegt. So auch auf der Veloroute 4, die von Sölde aus über Aplerbeck in die Dortmunder Innenstadt führen soll.

Über zehn Kilometer lang wird dieses Stück sein, auf dem man von der äußersten Ecke des Dortmunder Südens innerhalb von 30 Minuten die Innenstadt erreichen soll. Nach mehreren Anpassungen, so wurden der Emscher-Radweg und die Gevelsbergstraße aus der Routenführung gestrichen, steht jetzt die Planung - zumindest im Moment. Auf dem Papier sieht die ganze Sache prima aus. Nur beim „realen“ Anblick der Route wird so manch einem Radfahrer sicher noch schwarz vor Augen. So viele Fragen sind noch ungelöst und auf so vielen Bereichen sieht es so aus, als ob hier noch viele Jahre lang kein Fahrrad fahren wird.

Überdacht werden müssen dabei auch zahlreiche Querungen von Hauptverkehrsstraßen. Wie die Rodenbergstraße in Aplerbeck oder die Straße Am Remberg von Schüren aus in Richtung Stadtkrone Ost. Ein Ort, dem eine immense Wichtigkeit bei der Planung der Route zukommt, ist ein alter Tunnel, der unter der B236 herführt. Genau auf der Stadtbezirksgrenze zwischen Hörde und Aplerbeck liegt dieser.

Der Osteingang des Tunnels. Hier scheinen sich auch des Öfteren abenteuerlustige zu treffen
Der Osteingang des Tunnels. Hier scheinen sich auch des Öfteren Abenteuerlustige zu treffen. © Jörg Bauerfeld

Kaum jemand kennt ihn und kaum jemand weiß, wie man dort hingelangt. Ist man erst einmal dort, fehlt aber die Vorstellungskraft, dass hier einmal Fahrräder herfahren könnten. Dabei geht es nicht einmal um den Westausgang des Bauwerks. Hier trifft der Tunnel nämlich auf die ehemalige Hoeschbahntrasse, die ebenfalls ein Teil der Route sein wird.

Nimmt man den Ausgang im Osten hingegen, steht man im „Dschungel“. Hier verliefen einmal Schienen zum Gelände der ehemaligen Gustav-Schade-Maschinenfabrik. Die wurde 2001 geschlossen, jetzt stehen dort Häuser. Ob der Tunnel, der ein echter „Lost-Place“ ist, nur für die ehemalige Maschinenfabrik gebaut wurde, ist jedoch fraglich.

Die ehemalige Hoeschbahntrasse. Von dieser zweigt der Tunnel in Richtung Osten ab.
Die ehemalige Hoeschbahntrasse. Von dieser zweigt der Tunnel in Richtung Osten ab. © Jörg Bauerfeld

Eigentlich sollte hier entlang einmal die Trasse der U48 führen und unter der B236 hindurch weitergehen bis zur Markscheiderstraße in Schüren. 2008 wurde die Idee mit der U48 in Richtung Schüren verworfen. Mit dem neuen Stadtbahnentwicklungskonzept Dortmund kam das Aus für die neue U-Bahn-Trasse.

Idee der Grünen

Schon 2019 holten die Aplerbecker-Grünen den Tunnel wieder aus der Versenkung und wünschten sich eine Nutzung als Radweg. Auf der Veloroute 4 ist er fest eingeplant. Als völlig unkomplizierte Unterquerung der B236. Nur, es bleibt die Frage: Wann werden hier wohl die ersten Fahrräder entlangrollen?

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