Die Schaufenster sind mit bunten Transparenten mit VHS-Werbung beklebt. Doch die Volkshochschule (VHS) nutzt nur noch einen Teil des altehrwürdigen Löwenhofs. Das markante Eckgebäude an Königswall und Hansastraße ist wegen statischer Probleme in den Obergeschossen für Veranstaltungen nur noch eingeschränkt nutzbar.
Lange Zeit war unklar, was aus dem in den Jahren 1912/13 erbauten Prachtbau werden würde. Sogar ein Abriss oder ein Verkauf standen zur Diskussion. 2021 entschied sich die Verwaltung, das Gebäude für eine städtische Büronutzung zu sanieren. Und auch die Nebengebäude bis zur Ecke Lütge Brückstraße wurden von der Stadt inzwischen übernommen. Der gesamte Bereich soll überplant werden, hieß es.

Das versprochene Gesamtkonzept dafür liegt noch nicht vor. Inzwischen zeichnet sich aber zumindest ab, wie das Erdgeschoss von Löwenhof und Nachbargebäuden genutzt werden kann. Hier könnte das vor allem von der CDU und den Grünen gewünschte Dortmunder „Haus der Geschichte“ als stadthistorisches Museum unterkommen.
Eine entsprechende „Bedarfsanmeldung für Ausstellungsflächen“ in den ehemaligen VHS-Räumen wurde am Dienstag im Kulturausschuss empfohlen. Bei der Planung des Gebäudekomplexes mit dem Löwenhof sollen mindestens 2000 Quadratmeter als Ausstellungsfläche für die Stadtgeschichte reserviert werden.
Kooperation mit dem MKK
Der Löwenhof bietet sich aus vielerlei Hinsicht als möglicher Standort an, heißt es in der Vorlage. Ein Dortmunder Haus der Geschichte könnte so unmittelbar neben dem etablierten Standort des Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) eingerichtet werden.
Für das MKK gibt es ebenfalls Umbaupläne, die auch die Wirkung des Hauses nach außen verstärken sollen. Von hier aus könnten auch die neue Ausstellungsfläche im Löwenhof gesteuert und zentrale Dienstleistungen wie Wachdienste und Bildungsangebote organisiert werden. Nicht zuletzt beherbergt das MKK aktuell schon eine kleine Abteilung zur Stadtgeschichte, die eventuell in einer neuen Ausstellung aufgehen könnte.
Noch kein Zeitplan
Zudem sei auch der Löwenhof selbst ein „sowohl städtebaulich wie stadtgeschichtlich interessantes Gebäude“, heißt es in der von Kultur- und Liegenschaftsdezernent Jörg Stüdemann unterzeichneten Vorlage. Als eigentliche Ausstellungsfläche werden etwa 1300 Quadratmeter angegeben, Dazu kommen Lager, Verkehrsflächen sowie ein Empfangsbereich mit Garderobe.
Ein Zeitplan für die Umsetzung wird in der Vorlage noch nicht genannt. „Die voraussichtlichen Kosten werden in einem Grundsatz- sowie einem Baubeschluss zur entsprechenden Zeit vorgestellt“, heißt es.
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